𝔸𝕝𝕚𝕔𝕖 𝕊𝕟𝕒𝕡𝕖

~58~

Der restliche Abend verlief entspannend. Wir redeten viel über das nächste Schuljahr und aßen danach gemeinsam mit Dad zu Abend. Wir schliefen eng aneinander gekuschelt ein und hatten angenehme Träume.

Am nächsten Morgen musste Draco wieder zurück ins Malfoy Manor und die restlichen Ferien vergingen relativ schnell.

Am 1. September apparierte ich mit Dad nach Hogsmeade. Ich wartete auf meine Freunde, währenddessen mein Dad bereits in die Große Halle ging. Wir kamen nach und setzten uns an unsere Plätze.

Albus hielt wie jedes Jahr eine Rede.

"Es gibt allerdings zwei Veränderungen im Kollegium. Als erstes wird von nun an Horace Slughorn der neue Professor für Zaubertränke, während Professor Snape das Fach VgddK unterrichten wird", erklärte er und der Slytherintisch sprang auf und applaudierte laut. Auch ich sprang auf und applaudierte munter mit. Keiner der Gryffindors, Huffelpuffs und Ravenclaws applaudierte und glotzten mich an. Ich setzte mich wieder hin und das Essen erschien.

Der restliche Abend verlief ruhig und am nächsten Tag hatten wir bereits unsere ersten Schulstunden. Als erstes hatten wir Zaubertränke bei Slughorn. Ron und Harry kamen natürlich zu spät und zankten sich über das heile Zaubertränkebuch.

Wir sollten den Trank der Lebenden Toten brauen. Der Beste Brauer bekommt eine Phiole Felix Felicis. Durch Dads Tipps wusste ich, wie ich den perfekten Trank brauen musste, doch als ich fertig war, schaute ich zu Harry. Er hatte einen ebenso perfekten Trank wie ich.

"Harry? Wieso hast du so einen perfekten Trank?", fragte ich ihn und warf einen Blick in sein Buch. Er hatte das Abgenutzte bekommen und auf allen Seiten standen Ergänzungen und Verbesserungen der Tränke. Auch Zaubersprüche waren in das Buch geschrieben.

"Ich habe mich an die Angabe gehalten", sagte er und lächelte. Slughorn überprüfte unsere Tränke.

"Miss Snape und Mr. Potter haben beide einen perfekten Trank gebraut, aber wer soll das Flüssige Glück bekommen? Es gibt nur eine Phiole", sagte Slughorn und ich entschied mich schnell.

"Nimm du sie Harry, ich brauche sie nicht", sagte ich und verließ den Unterricht nach dem Klingeln.

"Wieso hast du das Felix Felicis nicht genommen?", fragte mich Hermine auf dem Weg zu VgddK.

"Ich kann wann immer ich will Flüssiges Glück mit Dad brauen", sagte ich und sie fing an zu lächeln.

"Stimmt", sagte sie, bevor wir durch die Tür traten und uns an unsere Plätze setzten. Dad war bereits da und stellte sich vor sein Lehrerpult. Auch die restlichen Gryffindors und Slytherins betraten das Klassenzimmer.

"Lass mich einfach in Ruhe, Pansy!", sagte Draco etwas zu laut, denn mein Vater beendete seinen Vortrag und alle drehten sich in seine Richtung.

"Warum denn Draco? Nur weil du mit der Snape zusammen bist?", fragte Pansy spitz und wurde ganz klein, als mein Vater vor ihr stand.

"Nach dem Unterricht hierbleiben, Miss Parkinson. Mister Malfoy und Miss Snape ebenfalls!", sagte er wütend und setzte seinen Unterricht fort.

Nachdem alle den Klassenraum verlassen hatten kamen wir nach vorne.

"Miss Parkinson, ich denke Mister Malfoy hat ihnen schon oft genug versucht zu erklären, dass er bereits in einer Beziehung ist und keine Interesse an Ihnen hat. Wundert mich bei Ihnen eigentlich überhaupt nicht! Sollte ich Sie noch einmal in der Nähe von Mister Malfoy sehen, kommen Sie nicht so leicht davon! Für jetzt gilt jeden Tag für eine Woche bei mir Nachsitzen!", sagte er streng und Pansy nickte und verließ eilig das Klassenzimmer.

"Ihr könnt auch gehen", sagte er und wir gingen hinaus. Ich nahm Dracos Hand und wir gingen durch die Gänge.

"Hast du noch Unterricht?", fragte er mich.

"Nein, du?", fragte ich ihn, aber er schüttelte den Kopf.

"Lass uns auf den Astronomieturm gehen. Geh schnonmal vor. Ich komme gleich nach", sagte er und gab mir einen Kuss. Ich ging auf den Astronomieturm und hielt mich an der Absperrung fest.

"Soso, Snape ist also auch hier", vernahm ich Pansys Stimme hinter mir und drehte mich um.

"Parkinson", sagte ich und verengte meine Augen zu Schlitzten.  In meiner Tasche umgriff ich vorsichtshalber meinen Zauberstab.

"Stupor!", rief sie, doch ich konnte nicht schnell genug reagieren. Der Zauberspruch traf mich und ich wurde über die Absperrung gestoßen.

"Wingardium Leviosa!", hörte ich eine Stimme laut rufen und ich wurde ebenfalls von dem Zauberspruch getroffen. Ich schwebte über dem Abgrund und flog langsam wieder auf den festen Boden zurück. Ich sah meinen Vater mit einem hektischen blick vor mir stehen und Pansy, die am anderen Ende des Turms versuchte unbemerkt zu verschwinden.

("Ich habe Albus gerufen"), teilte er mir in Gedanken mit. Stimmt, er konnte über Okklumentik mit Albus kommunizieren.

"PARKINSON!! Was fällt Ihnen ein, meine Tochter über das Geländer zu schleudern?! Sie hätte sterben können!", sagte er wütend und zerrte Pansy am Kragen wieder in die Mitte des Turms.

("Dad, das war ihr Ziel"), sagte ich ihm in Gedanken.

"Es...es war ein Versehen", stammelte Pansy.

"EIN VERSEHEN?!?!"; SCHRIE MEIN Vater.

"Ich hatte Sie gewarnt. Das restliche Semester Nachsitzen bei Filch! Jeden Mittwoch! Zusätzlich 80 Punkte anzug!", schrie er und neben uns ploppte es.

"Gut, dass du da bist, Albus. Miss Parkinson wollte Ali- Miss Snape über das Geländer gestoßen!"!, wetterte er.

"Miss Parkinson! Das war eußerst unangebracht, aber ich nehme an, dass Professor Snape Ihnen schon lediglich genug Strafarbeiten aufgehalst hat, habe ich recht? Nun gut, musst du in den Krankenflügel, Alice, oder geht es dir gut?", fragte mich Albus.

"Bis auf den Schock ist alles gut", sagte ich, als gerade Draco durch die Tür kam. Alle schauten in seine Richtung und er stellte sich neben mich.

"Was ist hier passiert?", fragte er und legte besitzergreifend seine Hand an meine Taille.

"Parkinson hätte mich fast mit dem Stupor über die Absperrung geschleudert, aber Dad hat mich mit dem Schwebezauber aufgefangen", erklärte ich und er schaute böse zu Pansy.

"Komm endlich damit klar, dass Alice und ich zusammen sind. Zu meinen Freunden gehörst du schon lange nicht mehr", sagte er wütend und Pansy lief weinend die Treppe hinunter.

Auch Albus apparierte zurück in sein Büro.

"Was wollt ihr hier überhaupt machen?", fragte mich mein Vater verwundert.

"Unser lieber Professor für VgddK hat uns bereits an unserem ersten Schultag zwei Rollen Pergament über die unverzeihlichen Flüche als Hausaufgabe gegeben und die erledigen sich schließlich nicht alleine, leider", sagte ich und holte meine Bücher aus der Tasche.

"Viel Spaß euch noch", sagte mein Vater, bevor er den Turm verließ und wir wieder alleine waren.