Die Tage vergingen relativ schnell. Ich traf mich ab und zu mit Draco und lernte mit Hermine und Ginny. Hermine hatte oft schlechte Laune wegen Lavender, als sie sich endlich trennten war ihre Laune wieder besser.
Es war ein Freitagnachmittag, als das Goldene Trio und ich in der Großen Halle saßen. Katie war heute wieder das erste Mal aus dem St. Mungo zurück und konnte uns nichts sagen. Als wir uns umdrehten sah ich zu Draco. Er stand aufgewühlt mitten in der Halle und drehte sich sofort um, als er Harry sah. Harry ging ihm nach und ich folgte ihnen mit Abstand. Draco lief in das Mädchenklo und beugte sich über das Waschbecken. Ich hatte ihn noch nie so verloren gesehen.
Harry kam und feuerte Zaubersprüche auf Draco ab. Einer traf ihn. Ich hörte einen dumpfen Aufschlag am Boden und lief auf den leblosen Körper von Draco zu.
Tiefe Schnitte zeichneten sich unter seinem Hemd ab und das Wasser und sein Hemd wurde blutrot.
"Was hast du gemacht?!", schrie ich Harry wütend an und strich über Dracos Wange.
"Alice...ich..."
"JETZT STEH HIER NICHT SO RUM UND HOL ENDLICH HILFE!", schrie ich ihn an, doch er bewegte sich keinen Zentimeter. Mein Vater stürmte auf Draco zu und schaute auf den blutüberströmten Körper hinab. Draco atmete schwer und ich hielt seine Hand fest umschlossen.
"Dad...bitte tu etwas", flehte ich ihn an, während mir weiter Tränen über die Wangen rannten.
Mein Dad schaute Harry fassungslos an, der einfach das Mädchenklo verließ. Er kniete sich neben Draco und sprach eine Heilformel. Nachdem er fertig war verschwanden die Wunden langsam und das Blut floss zurück in seinen Körper.
"Er muss in den Krankenflügel. Hilf mir", sagte mein Vater und wir stützten ihn bis in den Krankenflügel und legten ihn auf ein freies Bett. Poppy kümmerte sich sofort um ihn und ich setzte mich auf die Bettkante.
"Ich bringe ihn um!", sagte ich zu mir selbst, als ich eine Hand an meiner Schulter spürte.
"Was hat Potter für ein Zaubertränkebuch?", fragte mich mein Dad.
"So ein altes abgenutztes. Er hat einmal den perfekten Trank für die Lebenden Toten gebraut. Mit den Verbesserungen von dir", erklärte ich ihm.
"Dieser Schwachkopf!", sagte er wütend und stürmte aus dem Krankenflügel. Ich schaute wieder zu Draco, der die Augen leicht geöffnet hatte. Ich blieb noch eine Weile bei ihm und stürmte wütend in den Gemeinschaftsraum.
"WO IST HARRY?!", schrie ich und Harry erschien auf der Treppe.
"DU!!", sagte ich wütend und zeigte mit dem Zeigefinger auf ihn.
"Du hättest meinen Freund beinahe getötet!", schrie ich weiter.
"Es tut mir leid", sagte er.
"ES TUT DIR LEID!?", fragte ich ihn verwirrt und wütend.
"Ja, ich habe einen Zauberspruch verwendet, den ich nicht kannte. Er stand in meinem Zaubertränkebuch", erklärte er und mir fielen die Worte von meinem Dad wieder ein.
"Wo ist es?", fragte ich ihn immer noch mit Wut in der Stimme.
"Ich habe keine Ahnung. Ginny hat es versteckt", erklärte er und ging wieder in seinen Schlafsaal.
"Wir sind noch lange nicht fertig, Harry James Potter", schrie ich ihm nach.
In den nächsten Tagen passierte nichts Spannendes. Draco ging es immer besser und er konnte den Krankenflügel bald wieder verlassen. Mit Harry verstand ich mich immer noch nicht. Von Hermine wusste ich, dass er versucht hatte mit Felix Felicis an eine wichtige Erinnerung von Slughorn zu kommen. Heute war er mit Albus unterwegs, um nach etwas zu suchen. Ich dachte mir nichts dabei und ging zu meinem Vater. Als ich in die Wohnung kam, lief er hektisch umher.
"Dad?", fragte ich ihn und er zuckte zusammen.
"Ja?", sagte er.
"Wieso bist du so aufgeregt?", fragte ich ihn.
"Ich muss noch so viele Aufgaben verbessern. Ich muss jetzt los, bleib bitte hier", sagte er und ging.
Ich setzte mich kurz auf die Couch und dachte nach. Ich dachte an die vergangenen Tage und Draco. Er war immer abwesend und mit seinen Gedanken woanders.
Das Nachdenken brachte mir Kopfschmerzen und ich entschied auf den Astronomieturm zu gehen. Die Bemerkung meines Vaters vergaß ich vollkommen.
Ich ging die Stufen hinauf und konnte die Stimme von Bellatrix hören. Was tut sie hier?
Ich ging schneller hinauf und sah Harry. Er schaute hinauf und ich konnte Draco und Albus erkennen. Neben ihnen standen auch noch andere Todesser. Ich wollte gerade raufgehen und Draco anschreien, als ich festgehalten wurde. Ich schaute auf die Person und erkannte meinen Vater. Er legte seinen Finger auf seine Lippen und bedeutete uns leise zu sein. Er selbst ging hinauf und stellte sich neben Draco.
"Lass es", sagte mein Vater und ich bemerkte, dass Draco seinen Stab auf unseren Schulleiter gerichtet hatte. Augenblicklich drehte er sich um und ließ den Stab sinken.
"Severus, bitte", flehte Albus und mein Vater trat näher zu ihm.
"Avada Kedavra!", rief er und Albus wurde über die Brüstung gestoßen. Ich lief hinauf und lehnte mich an die Absperrung. Ich schaute nach unten und erkannte seinen leblosen Körper am Boden liegen. Ich begann zu weinen, als ich eine schrille Stimme hinter mir hörte.
"Wer bist du denn? Egal, der Lord wird schon wissen, was wir mit dir machen. Greyback, du nimmst sie!", befahl Bellatrix und ein schlecht gepflegter Mann kam auf mich zu und packte mich grob am Arm. Er war ein Werwolf und hatte auch Remus gebissen.
"Lass die Finger von mir!", zischte ich.
"Wir werden sehen, ob ich meinen Spaß haben kann, Püppchen", sagte er und meine Augen weiteten sich. Ich fühlte mich unwohl und begann zu strampeln, als ich von jemandem geohrfeigt wurde. Meine Wange brannte und ich schaute die Person fassungslos an. Ich sah in die Augen meines Vaters, die mich wütend ansehen.
"Halten Sie still!", sagte er streng und ich ließ mich mit gesenktem Kopf aus Hogwarts führen.
"SNAPE!", rief Harry, als wir über eine Wiese gingen.
"Er hat Ihnen vertraut!", rief er und mein Vater blieb stehen und ich drehte mich in seine Richtung. Zu meiner Überraschung blieb auch Greyback stehen und verfolgte das Spektakel.
Bellatrix ließ Hagrids Hütte in Flammen aufgehen und sprang wie ein kleines Kind darum.
"Geh weiter!", schuf mein Vater Draco an und er machte, was er sagte. Er schaute mich kurz an und lief weiter.
"Incarcerous!", rief Harry und mein Vater wehrte den Spruch mit Leichtigkeit ab. Ich hatte so eine Wut auf ihn, dass ich wünschte, er hätte ihn getroffen.
"Kämpfe! Sie Feigling! Kämpfen Sie!", schrie Harry und wurde von Bellatrix getroffen.
"Nein, er gehört dem dunklen Lord!", stoppte Dad sie und sie ging gelangweilt davon.
Auch Greyback stieß mich weiter und wir ließen meinen Dad und Harry alleine. An einem abgelegenen Teil holte uns mein Vater ein und wir apparierten ins Manor. Ich wurde immer aufgeregter und auch Draco schaute ziemlich verängstigt. Jetzt verstand ich seine Aufgabe. Er musste Albus töten und mein Vater hatte davon gewusst. Ich hatte mich noch nie dermaßen in zwei Personen getäuscht!
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𝔸𝕝𝕚𝕔𝕖 𝕊𝕟𝕒𝕡𝕖
Fanfiction~WIRD ÜBERARBEITET~ Als Alice eines Tages erfährt, dass ihre Mutter ermordet wurde, bricht für sie ihre komplette Welt zusammen. Sie lernt ihren Vater kennen, der sich nicht für sie interessiert und sie in ihren Problemen alleine lässt. Sie freundet...