✨ բօɾԵվ-բօմɾ ✨

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յíตíղ

"Ich habe einen Jungen geküsst."

"Verstehe. Und deine Eltern mochten das nicht?" Ich schüttelte auf Frau Kims Frage hin meinen Kopf. "Hmm, dann müssen wir ihnen wohl beibringen, das nichts falsch damit ist einen Jungen zu küssen. Deine Mutter hat ja immerhin auch schon Mal deinen Vater geküsst, oder?"

"Das bezweifle ich. Die beiden lieben sich doch gar nicht. Wurden durch ihre Eltern zusammengebracht und wollen nun das Gleiche mit mir tun."

Frau Kim war nun schon das dritte Mal bei uns. Sie hatte vorgeschlagen mit jedem ein Privatgespräch zu führen, wofür ich ihr sehr, sehr dankbar bin. Sie sitzt jetzt auf meinem Schreibtischstuhl und ich auf meinem Bett.

Vor zwei Wochen waren meine Freunde bei mir. Ich hoffe immer noch jeden Tag, das sie mich wieder überraschen kommen..

"Wir werden ihnen klarmachen, das du eine eigene Person bist, okay? Sie werden sehen, was für einen tollen Sohn sie haben." Sanft lächelte sie mich an. "Dann sollten wir-" "Das war noch nicht alles." Unterbrach ich sie, ohne es realisiert zu haben.

"Oh, tut mir leid, ich habe vergessen nachzufragen, ob das alles ist. Sprich ruhig weiter." Entschuldigte sie sich schnell.

"Meine Eltern zwingen mich auch Tabletten zu nehmen, die ich nicht vertrage. Können Sie ihnen sagen, das sie damit aufhören sollen?" Fragte ich.

"Sie zwingen dich zu Tabletten, die du nicht verträgst..? Das geht gar nicht. Was denn für Tabletten, wenn ich fragen darf."

"So Schlaftabletten. Ich bin sehr aktiv beim Schlafen. Rede, Schlafwandle und schreie, wenn ich einen Albtraum habe. Aber ich will die Tabletten nicht nehmen, ich träume sonst nichts." Erklärte ich und sah sie an.

"Ein unruhiger Schlaf.. Hm." Sie schrieb es sich schnell auf. "Ich werde deinen Eltern sagen, sie dürfen dir diese Tabletten nicht mehr geben, vor allem, da du sie nicht verträgst."

Dankend sah ich sie an. Frau Kim ist das Licht, also die Hoffnung, in der Dunkelheit, also mein Leben.

"Liegt dir sonst noch was auf dem Herzen?"

"Für jetzt nicht." Lächelte ich und stand von meinem Bett auf. Sie stand von dem Stuhl auf und ging mit mir nach unten ins Wohnzimmer, wo beide meiner Eltern auf dem Sofa saßen und ihren Blick auf ihre helle Bildschirme gerichtet haben.

"Wir sind jetzt wieder da." Kündigte sich Frau Kim an und setzte sich auf den Sessel, auf dem sie immer sitzt, wenn sie bei uns ist.

Meine Eltern sahen gleichzeitig von ihren Bildschirmen auf zu Frau Kim, dann richteten sie kurz ihren Blick auf mich, während ich mich ans andere Ende des Sofas setzte.

"Wir werden zwei Sitzungen pro Woche machen." Sagte Frau Kim ernst.

"Und wer hat ihnen erlaubt-" "Ich mir selbst."

"So eine Geldverschwendung." "Nun hören sie mal!" Sie stand von ihrem Sessel auf. "Wenn sie beide sich auch nur ein wenig angestrengt hätten sich für ihren Sohn zu interessieren, wäre ich gar nicht hier! Nur weil sie beide ihr Unglück auf ihren Sohn schieben bin ich hier! Niemand außer ihnen beiden hat Schuld daran!
Jimin, ihr eigener Sohn, ist kurz davor unter ihnen zu zerbrechen!" Sie sah nun nur zu meiner Mutter.
"Als sie das Baby neun Monate lang getragen haben, wollten sie da, das es so ein Unglück hat wie sie?"

Stille.

Damit haben meine Eltern nicht gerechnet.

Frau Kim setzte sich wieder hin und räusperte sich. "Tut mir leid für das, das ist mir herausgerutscht." Entschuldigte sie sich. Ich finde ja, sie sollte sich nicht entschuldigen, sie hat ihnen endlich das gesagt, was sie hören sollten.

"Sie beide müssen realisieren, das Jimin ein eigener Mensch ist. Er hat eigene Gedanken, eine eigene Persönlichkeit, eigene Freunde, eigene Feinde. Er gehört nur sich selbst, nicht ihnen." Sie stand wieder auf, nahm ihre Tasche. "Mit diesen Gedanken verlasse ich sie jetzt und sehe sie Montag Nachmittag wieder." Sie lächelte mich noch kurz an, bevor sie zur Tür ging.

"Ach ja." Fiel ihr dann noch beim halben Weg zur Tür ein. "Ich muss leider stärkere Maßnahmen ziehen, wenn sie beide Jimin zu Tabletten zwingen, die er nicht verträgt." Somit ging sie dann auch.

Selbst zwei Minuten, nachdem Frau Kim nicht mehr da war, war es still. Langsam wollte ich aufstehen, doch dann fing mein Vater an zu reden. "Setzt dich wieder hin. Wir bekommen Besuch." Er selbst stand auf.

"So eine kranke Frau." Meinte meine Mutter nun.

Oh... Alles, was Frau Kim eben gesagt hat, war also umsonst. Schade.

Das Licht in der Dunkelheit wird blasser.

Es klingelte an der Tür und Fräulein Lee machte sie schnell auf. Ich will gar nicht schauen, wer da ist. Wahrscheinlich wieder irgendein Mädchen, von dem meine Eltern erwarten, das ich mit ihr zusammenkomme und Kinder bekomme.

Selbst wenn ich eine von diesen Mädchen heiraten werde, würde ich ihr dann ganz höflich sagen, das ich fremdgehe.
Und zwar mit dem Jungen, den ich liebe!

Wow Jimin, heute bist du ja rebellisch drauf. So sollte ich öfter denken, dann ist es im Leben bestimmt einfach-

"Schatzi!"

Oh nein, diese Stimme kenne ich.

Schnell sah ich zu der Person, die mich so genannt hatte.

"A-ashley." Stammelte ich und stand vom Sofa auf, um weiter nach hinten zu gehen.

"Du wirst sie heiraten." Sagte mein Vater.

Nein... Nein! So kann ich nicht weiterleben! So will ich nicht leben!

...

Oh.

Plötzlich habe ich eine ganz schlechte Idee.

𝐃𝐫𝐞𝐚𝐦𝐰𝐚𝐥𝐤𝐞𝐫 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt