13.

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Damons Sichtweise:

 

Warum macht Stefan eigentlich so einen verdammten Wind? Als würde Sabrina in nur wenigen Stunden sich selbst einsperrend in ihrem Zimmer verhungern oder verdursten können. Sie hat gestern einiges durchmachen müssen. Den Gerichtsprozess, den Trubel. Ich kann verstehen, dass sie zur Verarbeitung ihre Zeit benötigt.

Und wenn sie dann die Türe öffnet und das ihrem Zimmer tritt, wird sie das verdaut haben. Wie schwer kann es schon sein seine alkoholabhängige Mutter zu vergessen? Wahrscheinlich hat Sabrina sowieso nur negative Erinnerungen an sie und diese werde ich, ihr Vater mit glücklichen erfüllten Momenten ausfüllen.

Sabrina hat nur das Beste vom Besten verdient. Das beste Haus, die besten Freunde, das beste soziale Umfeld, die besten Bedingungen, die beste Familie, den besten Vater. Ich werde versuchen dieser zu sein. Natürlich habe ich in der Vergangenheit einige Fehler gemacht. Viele falsche Entscheidungen getroffen, aber ich werde mir die Aufgabe mich um Sabrina zu kümmern zu Herzen zu nehmen und sie mehr lieben, als ich mich jemals selbst geliebt habe. Für sie nur das Glück der Erde.

„Damon?"

Ich sehe auf und blicke hinter mich, dort steht Stefan, an der Hand – Sabrina.

Mein Gesicht erhellt sich deutlich. Ich knie mich hin, um mit ihr auf Augenhöhe zu sein und lächle sie voller Herzensgüte an. Sie lächelt zurück.

„Ist alles okay?", frage ich vorsichtig, als ich bemerke, dass sie mir nur ein schüchternes Lächeln schenkt.

Sie schüttelt mit dem Kopf.

„Was ist los?" Ich überlege bestürzt: „Hast du Hunger oder Durst? Möchtest du etwas unternehmen? Wo willst du hin?"

„Damon?" Stefan unterbricht mich.

„Was ist los?" Ich wende mich an Stefan.

Seine Gesichtszüge werden hart, undurchdringlich: „Sabrina hat mich gerade gefragt, ob sie ihre Mutter jemals wiedersehen wird und ich dachte, du könntest ihr darauf eine Antwort geben."

Mein Lächeln weicht. Es ist verständlich. Es ist der erste Tag nach der Verhandlung. Leider geht es wohl doch nicht so schnell und einfach, wie ich es mir gedacht habe.

„Wieso?" Ich nehme Sabrinas Hand: „Vermisst du sie?"

Sie nickt.

„Und mich?" Mein Herz wird schwer, als ich sie das frage, habe ich zu große Angst vor ihrer Antwort?

Sie lässt Stefans Hand los und kommt zu mir um mich zu umarmen. Ich immer noch sitzend in der Hocke, drücke sie fest an mich.

„Ich hab dich lieb, Damon.", flüstert sie.

„Ich hab dich auch lieb, mein Kleines. Aber du weißt, dass du mich auch Papa nennen kannst?"

„Ich dachte, du wolltest nie mein Papa sein?" Sie sieht mich an.

„Doch, ich habe endlich verstanden, wie schön es ist dein Papa zu sein."

Ihre Gesichtszüge erhellen sich etwas: „Und wann kann ich meine Mama wiedersehen?"

Diese Frage trifft mich wieder wie ein Schlag. Warum hängt das Mädchen so an ihrer verkorksten Mutter?

Ich schlucke: „Ich denke erstmal nicht."

Ihre Augen werden glasig, sie lässt meine Hand los tritt ein paar Schritte zurück: „Warum nicht?" Ihre Stimme ein Protest.

Ich weiß darauf beim besten Willen keine Antwort. Was soll ich sagen? Soll ich sie belügen?

„Deine Mama muss sich erstmal erholen, von ihrer Krankheit. Gönnst du deiner Mama etwas Ruhe?"

Stefans Blick hätte mich ohrfeigen können so steinhart wird er. Doch ich versuche in meinen Worten Standfestigkeit zu behalten: „Weißt du, deiner Mama geht es momentan nicht sehr gut, sie muss sich erst noch erholen. Aber wenn es ihr besser geht, werden wir sie besuchen."

Sabrinas Gesicht entspannt sich: „Versprochen?"

„Versprochen."

Ich hoffe, ich muss meinen Bruder nie wieder ins Gesicht sehen, denn dort spiegelt sich das Opfer, das ich für meine Tochter bringen musste: Eine Lüge.


"Papa..." Damon (Vampire Diaries FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt