18.

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Damons Sichtweise:.

An der einen Hand halte ich die kleine, aber dennoch starke Hand meiner Tochter, in der anderen einen Strauß Blumen. Sabrina hat sie im Blumenladen um die Ecke ausgesucht, Lilien. Sie mochte ihre Farbe, hat sie gesagt.

Wir stehen gemeinsam vor dem Krankenzimmer, dessen Tür weit geöffnet ist. Ich versuche noch einmal gelassen durchzuatmen, auch wenn ich es nicht unbedingt benötige, als mich Sabrinas Hand in das stickige Zimmer zieht.

Eine Frau, mit bleicher Gesichtsfarbe, dessen Züge leichte Erinnerungen in mir hervorwühlen lassen, liegt in einem Krankenbett an einem weitgeöffneten Fenster.

„Mama.", höre ich Sabrina neben mir rufen. Sie lässt meine Hand los und rennt strahlend auf diese Frau zu, dessen Augen zu schmalen Schlitzen geöffnet sind.

Sie versucht sich etwas aufzusetzen, auch in ihrem Gesicht sehe ich ein erleichtertes Lächeln, als sie das kleine stürmische Mädchen begrüßt.

„Mein Schatz, wie geht es dir? Ich habe dich so vermisst.", höre ich ihre Worte, die ich durch ihr Flüstern überhaupt nicht hören dürfte.

Ich fasse Mut und trete an das Bett. Ihr Blick wendet sich von dem kleinen Gesicht ab und richtet sich auf mich. Ihre Züge verhärten sich deutlich.

Sie legt eine Hand auf Sabrinas Wange: „Könntest du kurz einen Moment draußen warten, damit ich mit Damon alleine sprechen kann?" Sie sagt Damon, nicht Papa.

Sabrina sieht mich etwas verunsichert an. Ich versuche so gelassen wie möglich zustimmend zu nicken, woraufhin sie den Raum verlässt und die Türe hinter sich schließt.

„Wie konntest du nur?" Das Zischen von Sandy Jankens lässt mich meinen Blick von der Türe lösen aus der meine Tochter gerade getreten ist.

„Was konnte ich nur?" Meine Gesichtszüge werden hart.

„Das Gericht, der Aufstand. Du solltest sie nicht kennen. Du hast kein Recht auf das Sorgerecht von ihr." Ihre Augen funkeln mich wütend an.

Ich versuche durchzuatmen, ich wusste, dass das schwierig werden würde. Ich muss mich zusammenreißen, für Sabrina.

„Sie ist meine Tochter, warum hast du es mir verschwiegen?"

„Warum hätte ich es dir denn erzählen sollen? Du hast mich manipuliert und benutzt, zu deinem Vorteil." Ihre Augen brennen sich in mein Gesicht: „Ja, ich weiß dass du ein Vampir bist und ich weiß, was du mir in jener Nacht angetan hast. Eine Hexe hat meine Gedanken für mich Stück für Stück rekonstruieren können. Woher hätte ich denn sonst wissen sollen, woher dieses Kind auf einmal kommt, ich war lange Zeit alleine." Tränen lösen sich von ihren Augen, ich versuche nicht hinzusehen: „Du bist ein grausamer Mensch, Damon. Und du verdienst dieses Kind nicht."

Ich versuche durchzuatmen, erneut: „Sabrina hat mich verändert. Ich würde ihr niemals etwas Böses wollen, sonst würde ich jetzt nicht hier bei dir stehen."

Sie sieht mich an: „Ich werde dir das was vor acht Jahren geschehen ist, niemals verzeihen können. Niemals. Und wenn ich in deine Augen sehe, sehe ich nur mein eigenes Leid und meinen Schmerz. Aber ich weiß, dass ich dir vertrauen muss." Sie wendet ihren Blick ab: „Selbst die Polizei kann gegen euch Biester nichts ausrichten. Wenn du Sabrina nur ein Haar krümmst oder ihr auf irgendeine andere Art und Weise weh tust..." Sie stockt: „Und ich will sie regelmäßig sehen. Aber ich will nicht dass du sie bringst. Jemand anderes soll das machen. Ich will dich niemals wieder sehen. Das sind meine Bedingungen."

Ich schlucke und nicke: „Okay. Du hast das Recht Anforderungen zu stellen. So machen wir es."

Eine zu große Überwindung, ihr nicht einfach ins Gesicht zu springen und sie zu töten.


„Du hast es überlebt." Mein Bruder klopft mir auf die Schulter, als wir durch die Straßen von Minneapolis laufen.

Ich nicke nur stumm.

„Wann musst du Sabrina wieder abholen?"

„In einer halben Stunde. Länger werden Gäste bei ihr noch nicht empfangen."

Er nickt: „War es schlimm?"

Ich bleibe stehen und sehe in seine Augen: „Du kannst nicht ahnen wie schlimm." Ich seufze und gehe ein paar Schritte weiter.

„Du warst damals grausam zu ihr, oder?" Stefan sieht mich an.

„Ich weiß es nicht. Dazu müsste ich mich erinnern können, was ich nicht kann. Sie war eine Frau von hunderten, nein tausenden, denen es auf gleiche Art und Weise ergangen ist." Ich zucke mit meinen Schultern.

„Aber diesmal konntest du dich beherrschen."

Ich nicke: „Was hätte ich auch machen können. Ihr an die Kehle springen? Was hätte ich Sabrina erzählt? Ich habe aus meinen Fehlern gegenüber meines Mädchens gelernt."

„Ich bin stolz auf dich, Bruder." Er lächelt.

„Das Gute ist, dass ich sie niemals wiedersehen muss."

Stefan betrachtet mich fragend: „Weshalb?"

Ich grinse ihn verschmitzt an: „Weil du Sabrina ab sofort jede zweite Woche hier herfahren wirst. Sie will mich nicht mehr sehen. Das war ihre Bedingung."

Er verzieht das Gesicht: „Vielen Dank, dass ich mich nun mit dieser schrägen Frau herumstreiten darf."

„Du hast sowieso schon immer mehr Beherrschung gehabt als ich, Bruderherz." Ich zwinkere ihm zu und mache einen leichten Schwenker, zurück zur Entzugsklinik. Zu meiner Tochter.

"Papa..." Damon (Vampire Diaries FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt