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"Just do all with love in your heart so you never want it in another way."

Sieben Wochen später...

Stefans Sichtweise:

Mein Bruder, der Mensch, den ich schon vor allzu vielen Jahren als unheilbar diagnostiziert habe, steht mit einem beruhigenden Lächeln einen Schritt vor mir. Vor ihm steht meine Nichte, ein kleines Mädchen das Lebensrichtungen verändern kann, das nur alleine mit ihrem Lächeln und ihrem Charme einen Massenmörder handzahm gemacht hat. Sie trägt ein blumenbesetztes Sommerkleid. Auf dem Rücken einen Schulranzen. Heute ist der Tag. Der Tag, der meinem Bruder alles bedeutet, der Mystic Falls zu dem Zuhause seines Kindes macht. Sie wird Freunde finden, ihren Weg gehen und erwachsen werden und mein Bruder wird sie dabei als Vater begleiten können. Auch Sabrina lächelt, allerdings liegt dahinter eine leichte Nervosität. Sie hat schon vor Tagen preisgegeben, das sie leichte Scheu hat auf eine neue Schule zu kommen. „Was ist, wenn mich niemand leiden kann?", höre ich ihre hauchzarte Stimme in meinem Kopf. Damon hat darauf beruhigend und in einem überzeugenden Wortklang einfach nur: „Die Kinder werden dich lieben, du musst dir überhaupt keine Sorgen machen." erwidert, das ich ihm sogar diese Worte geglaubt habe. Und selbst wenn, weiß ich ganz genau, das Damon nicht davor zurückschrecken würde die gesamte Klasse zu manipulieren, sein kleines Mädchen zu vergöttern. Doch, es muss manchmal auch ohne Manipulation funktionieren, das ist eine Lektion, die Damon in den vergangenen Wochen ebenfalls lernen durfte.

Ich sehe neben mich. Sandy Jankens. Auch auf ihrem Gesicht sehe ich ein leichtes Lächeln. Sie ist auf dem Weg der Besserung und wurde an diesem besonderen Tag für Sabrina sogar aus der Entzugsklinik entlassen, um ebenfalls an der Seite ihrer Tochter stehen zu können. In den vergangenen Wochen habe ich Sabrina immer wieder nach Minneapolis gefahren, dabei habe ich mit ihrer Mutter sogar ein paar einzelne Worte gewechselt. Ich kann gut verstehen weshalb sie unter den vergangenen Bedingungen in diese unausweichliche Situation geraten ist. Sie hat eine schlimme Vergangenheit, an der mein Bruder nicht gerade unbeteiligt ist. Doch auch in ihren Augen kann ich deuten, dass sie langsam verzeihen kann. Wenn auch sehr langsam. Aber wir haben noch genügende Jahre um das Verhältnis miteinander für Sabrina zu stärken.

Mein Bruder hat ein Kind. Das Unmögliche hat meinem Bruder etwas Wunderbares geschenkt. Und auch wenn ich am Dasein von Sabrina einfach nur profitieren kann, spüre ich dennoch einen leichten Stich der Eifersucht. Wird diese mit den Jahren verschwinden? Allerdings kann ich mich dennoch für ihn freuen. Sabrina hat sein Leben verändert, dafür bin ich ihr unendlich dankbar.

Damons Sichtweise:

Ich lasse die Hand meines Mädchens los. Mit einem riesigen Strahlen im Gesicht geht sie auf den Eingang ihrer neuen Schule zu. Sie wird heute neue Menschen kennenlernen, manche werden ihre Freunde werden, mit manchen wird sie sich in den nächsten Jahren herumschlagen müssen.

Mein Bruder legt mir eine Hand auf die Schulter: „Du kannst sie nicht vor allem beschützen."

Ich nicke. Doch diese Erkenntnis verleiht mir dennoch ein beruhigendes Gefühl, das meine Tochter sich an mich wenden wird, wenn ihr etwas Kummer oder Sorge bereiten sollte. Doch ihren Weg muss sie alleine gehen, das habe ich lernen müssen.

Auch Sandy sieht ihrer Tochter nach, seufzt leise und wird sich dann unserer Anwesenheit bewusst.

Sie sieht auf ihre Armbanduhr: „Ich werde wieder fahren müssen."

Stefan tritt einen Schritt näher heran: „Ich werde dich selbstverständlich in die Klinik zurückfahren. Die Hinfahrt mit dem Zug war schon eine zu große Zumutung."

Die Augen der Frau richten sich auf meinem Bruder, betrachten ihn anfangs etwas argwöhnisch. Ihre Gesichtszüge entspannen sich nach wenigen Sekunden allerdings wieder sichtlich. Sie nickt etwas trocken: „Gerne."

„Sandy." Ich greife nach ihrem Arm, sie sieht unbeholfen zu mir auf: „Ich weiß dass ich mich nicht oft genug entschuldigen kann, aber ich möchte dir heute danken, für das was du mir dennoch geschenkt hast." Und deute dabei auf die Eingangstüre der Schule, durch die meine Tochter gerade getreten ist.

Sie nickt stumm, strafft sich kurz: „Ich muss dir auch danken, dafür dass du dich solange um sie kümmerst, in der Zeit in der ich nicht für sie Dasein kann." Ihre Stimme ist brüchig.

Ich muss lächeln. Es ist noch keine Freundschaftserklärung. Aber es ist ein Anfang.

Sabrinas Sichtweise:

Heute ist der Tag. Papa sagt, heute wird sich alles verändern. Doch mein Leben hat sich in den letzten Wochen fast jeden Tag verändert. Ich habe meinen Papa kennen gelernt, von dem mir mein ganzes Leben verschwiegen wurde. Ich muss gestehen, anfangs hat es zwischen uns noch nicht wirklich gefunkt, doch von Tag zu Tag haben wir uns immer mehr miteinander angefreundet. Mein Papa ist der Beste und auch wenn er ein Vampir ist, habe ich ihn unglaublich lieb. Ich bin froh, dass es meiner Mama langsam immer besser geht und dass ich sie öfter besuchen kann. Aber was wird sein, wenn sie wieder vollkommen gesund ist? Werde ich dann von meinem Papa wegziehen müssen? Nein, denke ich schlagartig. Ich will nicht mehr von meinem Papa weg. Und das sage ich nicht nur wegen meinem gigantischen Zimmer, sondern weil ich die Menschen um uns herum einfach zu lieb gewonnen habe. Besonders Stefan und Elena. Stefan ist mein Lieblingsonkel. Der Bruder von meiner Mama ist ein Idiot, der hat mich nie richtig wahrgenommen, aber Stefan ist es immer wichtig dass es mir gut geht. Ich bin hier sicher, bei meiner neuen Familie. Und ich liebe meine Mama. Aber ich brauche sie beide. Mama und Papa.

Ich atme tief durch und trete in meinen neuen Klassenraum. Unsicher sehe ich hinein und schaue mich nach einem freien Sitzplatz um.

Da sehe ich noch einen freien Platz neben einem Mädchen in der dritten Reihe am Fenster. Ich trete vorsichtig heran.

„Ist neben dir noch frei?" Ich sehe sie mit großen Augen an.

Sie strahlt: „Ja."

Erleichtert setze ich mich neben sie. Sie hat dunkle braune Haare und betrachtet mich neugierig: „Ich bin Leonie, aber du kannst mich Leo nennen."

„Ich bin Sabrina."

„Und dein Spitzname?" Sie sieht mich fragend an.

Ich betrachte sie etwas verwundert: „Ist der wichtig?"

Sie nickt: „Alle in dieser Klasse haben einen Spitznamen. Wie Jojo..." Sie deutet auf ein Mädchen in der zweiten Reihe mit stark gelockten Haaren: „...oder Kev." Sie zeigt auf einen großgewachsenen Jungen in einem Sportanzug: „Einfach jeder." Sie lächelt.

„Hm..." Ich überlege.

Leo schnippst neben mir mit den Fingern: „Ich habe es. Wir nennen dich ab heute Ina. Willkommen in der 2b."

Ich muss lächeln und nicke.

Und schlagartig ergreift mich das Gefühl, das ich mich in dieser Klasse wohlfühlen werde. Diesmal auch ohne Papas Hilfe...

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Liebe "Papa" Damon Fans,

ich hoffe euch hat das Lesen dieser Geschichte ebenso viel Freude bereitet, wie mir das Schreiben daran. Wenn euch meine Schreibart gefällt und ihr vom Lesen nicht genug bekommen könnt, schaut doch mal bei meinen anderen Wattpad-Storys vorbei :)

Ich danke für eure Treue und Feedbacks, die mich während der Entstehung dieses Buches unterstützt haben :)

Liebe Grüße :) Samantha :)

"Papa..." Damon (Vampire Diaries FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt