10.

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Stefans Sichtweise:

Den Papierkram habe ich schnell ausgefüllt. Ich stehe am Empfang eines der größten Kanzleien in Atlanta, die nächste naheliegende Metropole unserer Gegend.

„Sie haben Jura studiert?", fragt mich die Sekretärin, die gerade mit einem weiteren Papierbogen aus dem Druckerraum zurückkommt.

Ich nicke selbstverständlich und reiche ihr stumm, mein Diplom für das absolvierte Studium in Jura ebenfalls abgeschlossen in Atlanta und mein Highschool Abschluss abgeschlossen in Mystik Falls. Ich muss mir ein Schmunzeln verkneifen. Wie einfach es doch sein kann Anwalt zu werden.

Die Dame füllt die letzten fehlenden Lücken des Bogens aus, drückt einen blutroten Stempel der Kanzlei darauf und reicht es mir mit einem genuschelten: „Willkommen im Team.".

Ich bedanke mich freundlich und überlege, mich schon wieder auf den Heimweg zu machen, als ich zögere: „Ich möchte meinen Bruder, Damon Salvatore bei dem Gerichtsprozess für das Sorgerecht seiner Tochter, Sabrina Jankens vertreten."

Die Sekretärin, Frau Locke, laut ihrem Namensschild, tippt schon wieder etwas in ihren Computer ein.

Ihr Blick ist dabei starr auf den Computer gerichtet und anfangs habe ich die Vermutung, dass sie meine Worte überhaupt nicht mehr wahrgenommen hat, als sie auf meine Bitte antwortet: „Tut mir sehr leid, Herr Salvatore. Aber zuerst haben Sie laut Vereinbarung, die Sie vor wenigen Minuten unterschrieben haben, eine Zeitspanne von drei Jahren, in denen Sie selbst keine Mandanten rechtlich unterstützen dürfen. Sie werden in dieser Zeit lediglich anderen Rechtsanwälten bei der Rechtsprechung ihrer Mandanten behilflich sein. Und selbst wenn diese drei Jahre schon abgelaufen wären, verstoßt es gegen das Gesetz, Familienangehöre rechtlich zu unterstützen." Ihre Augen fixieren immer noch den Bildschirm vor ihrer Nase.

„Frau Locke..." Ich trete wieder näher an den Tresen heran: „Ich bin mir doch sicher, dass sich da etwas machen lassen wird, oder?"

Ihre Augenbrauen kräuseln sich, während sich die Falten in ihrem Gesicht vervielfältigen: „Wie meinen Sie...?" Doch als sie endlich den Kopf hebt und in meine tiefen dunklen Augen blickt, verstummt sie einen kurzen Augenblick: „Ich bin sicher, dass sich da etwas machen lassen wird... Ich werde ihrer Akte beifügen, dass Sie in einer Schwesterfirma ausgelehrt haben. Und...", sie überlegt einen kurzen Moment: „dass sie ihren Bruder rechtlich unterstützen, muss ja niemand erfahren. Ich werde das für Sie vertuschen."

„Vielen Dank." Ich bedanke mich mit einem Nicken.

„Haben Sie sonst noch einen Wunsch, Herr Salvatore?", murmelt sie und hat dabei ihren Blick immer noch auf meine Augen gerichtet.

„Ja, die Anhörung wird in drei Tagen stattfinden." Ich weiß ganz genau, dass die normale Einleitung eines Gerichtsprozesses sich über mehrere Monate hinwegstrecken kann, doch die Zeit haben wir nicht, mein Bruder hat sie einfach nicht.

Damons Sichtweise:

Ich wähle, die inzwischen schon eingespeicherte Nummer aus meinen Kontakten an. Es läutet nur wenige Male, bevor die Stimme zu hören ist, die ich erwartet habe: „Zack Tanner."

„Guten Tag, Herr Tanner. Hier spricht Damon Salvatore." Meine Stimme klingt leicht verdüstert, doch darauf achte im Moment nicht.

„Herr Salvatore." Er scheint verunsichert: „Wie kann ich Ihnen weiterhelfen?"

„Ich möchte klagen, dazu muss ich mich an einen Polizisten wenden, ich dachte Sie seien genau der Richtige dafür." Ein gemeines Grinsen schleicht sich über mein Gesicht.

„Gegen wen wollen Sie klagen?"

„Können wir es nicht unter dem Leitmotiv, für was benennen? Für Sabrina. Ich klage für das Sorgerecht meiner Tochter.", brumme ich entschieden und leicht verärgert zugleich.

„Herr Salvatore, machen Sie es ihr nicht noch schwerer..." Er klingt erschöpft und ausgelaugt.

„Nicht ihr mache ich es unnötig schwer, sondern Ihnen. Leiten Sie die Rechtsprechung ein. Sie wird in drei Tagen stattfinden. Kümmern Sie sich darum, dass die nötigen Personen hierfür erscheinen. Sie haben doch so einen guten Draht zu Jedermann."

„Herr Salvatore..." Ich lege auf, ohne darauf zu warten, was Zack Tanner noch zu sagen hat.

Noch einmal kriegst du mich nicht dran, Zack. Noch einmal nicht. Denn, das müssen Sie sich ausdrücklich merken, Vampire gewinnen immer. Auch wenn es im Blutbad enden muss.


"Papa..." Damon (Vampire Diaries FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt