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Tage vergingen. Tage in denen ich ihr aus dem Weg ging und versuchte, nicht über sie nachzudenken. Das war einfacher gesagt, als getan. Zugegeben, ich suchte mir meine Ablenkung, bei Pansy. Ob das eine gute Idee gewesen war? Vermutlich nicht. Doch ich konnte und ich durfte nicht an sie denken.

„Ich muss los." Eilig zog ich mir mein Shirt über den Kopf „Wir sehen uns beim Abendessen."

Sie lag in ihrem Bett, die Decke über ihrem nackten Körper „Warum legst du dich nicht zu mir?"

„Weil du mir egal bist." Fuhr ich sie an, genau so wie die letzten Tage „Du interessierst mich nicht."

„Du nutzt mich aus, weil du nicht über so hinweg kommst." Grinste sie.

Wieso grinste sie?

„Und wenn du merkst, dass es so ist, dann lässt du deine Wut an mir heraus."

„Ich bin wütend, weil du den Mund nicht hältst."

„Weil ich dir sage, wie es wirklich ist?"

Besagte Wut stieg in mir auf.

„Halt den Mund wenn du nichts wissenswertes zusagen hast, Parkinson."

„Du liebst sie, Draco. Gib es zu und-"

Bevor sie weiterreden konnte lag meine Hand um ihren Hals und ich saß über ihr.

„Halt. Den. Mund."

Plötzlich sah ich sie vor mir- D/N.

Ihre tiefen Augen, ihre zarten Wangen, ihre vollen Lippen. Ihre Haare, vereinzelte Strähnen die in ihr Gesicht fielen, sie war wunderschön.

„Draco-" wimmerte Pansy „Luft."

Shit.

Augenblicklich ließ ich von ihr ab. Und sie setzte sich direkt auf- Hustend mit knallroten Wangen.

Fuck.

„Tut mir leid. Ich-"

„Ist schon in Ordnung." Erneut hustete sie.

Eilig schnappte ich mir meine Krawatte und lief aus dem Zimmer, hinunter in unseren Gemeinschaftsraum, wo Blaise schon auf mich wartete.

„Spaß gehabt?" Grinste er.

Aufgebracht lief ich auf und ab, schenkte ihn keinerlei Beachtung.

Was war das gewesen?

Warum lag sie vor mir?

Warum halluzinierte ich über sie?

Was war los mit mir?

War das normal?

War ich krank?

„Malfoy!" Zabini's Stimme riss mich aus meinen Gedanken „Was ist los?"

„Ich drehe durch, Blaise-" meine Finger fuhren durch meine Haare „Eben. Da- Ich war bei Pansy. Und auf einmal lag sie vor mir- D/N. Wie? Was- Ich." Es gelang mir nicht, auch nur einen einzigen vernünftigen Satz über meine Lippen zu bringen.

„Du liebst sie, Draco. Du verzehrst dich so sehr nach ihr, dass du dir vorstellest, dass sie bei dir wäre. Du vermisst sie so sehr, dass du sie vor deinem inneren Auge siehst. Rede mit ihr, man. So kann das nicht weiter gehen, wirklich nicht. Du bist langsam nicht mehr du selbst. Und sie sieht auch nicht wirklich glücklich aus. Wie auch? Sie liebt dich ebenfalls. Man merkt es ihr genauso an wie dir. Ihr liebt euch."

„Blaise-" schnaufte ich „Ich kann sie nicht lieben. Mein Vater- Er wird-"

„Denk nicht darüber nach. Du beendest deine Schule und bist frei von ihm. Dann steht dir ein glückliches Leben bevor, mit ihr."

Tatsächlich- Er hatte recht gehabt.

Der letzte Wunsch meines Vaters war es, meine Schule zu beenden. Mehr wollte er nicht, nachdem meine Mutter und ich mit ihm geredet hatten. Ihm gesagt hatten, dass ich mein eigenes Leben leben wollte. Ihm gesagt hatten, dass ich nicht in seine Fußstapfen treten wollte. Es hatte gedauert, bis er sich wieder runtergefahren hatte, doch irgendwann hatte er einen kühlen Kopf gefasst und zugestimmt. Er konnte mich nicht zwingen, nicht mehr.

„Du gehst diesem Thema seit Monaten aus dem Weg-" führte er mir die Wahrheit vor Augen „Denkst du nicht, dass es langsam Zeit wird? Du liebst sie, Draco. Gib es einfach zu."

Ich wollte es nicht zugeben.

Konnte es nicht zugeben.

Doch tat ich es.

„Ich liebe sie, Blaise. Ich liebe sie, verdammt."

„Dann sag es ihr und vor allem; Zeig es ihr. Und bevor du mich fragst, wie du das tun sollst. Setz dich zu mir und ich helfe dir dabei. Denn alleine scheinst du das nicht hinzubekommen."

Draco Malfoy - Mein emotionsloses HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt