„Wie ich sehe ist da wohl jemand verliebt. Ich legte meinen Arm um ihre Schultern während wir durch die Gänge liefen.
„Oh bitte, bilde dir nichts ein, Malfoy. Ein Geruch hat nichts zu sagen."
„Das brauche ich auch gar nicht. Deine Aussage in Slughorns Unterricht war deutlich genug."
„Es war nur Amortentia. Nichts bedeutsames. Außerdem lässt dieser Trank einen keine echte Liebe spüren und wahrnehmen."
Auch wenn ich wusste dass sie gelogen hatte, so tat es mir trotzdem in irgendeiner Hinsicht weh. Es tat weh ihr dabei zuzuhören, wie sie Ausreden suchte. Es tat weh zu wissen, dass sie nicht dazu stehen wollten- Zu ihren Gefühlen für mich.
Eilige sah ich mich um und zog sie dann in eine abgelegene, leere und dunkle Besenkammer.
„Was machst-"
„Pscht-" Unterbrach ich sie und legte einen Finger auf ihre Lippen „Weißt du, D/N. Ich denke, dass du lügst. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass du lügst."
„Warum?" Stammelte sie.
Ihr Atem war schnell, so schnell dass es mich wahnsinnig machte ihn zu hören. Ich musste mich zusammenreißen um ihr nicht zu nahe zu kommen. Auch wenn jede Pore meines Körpers sich nach ihren Berührungen sehnte.
„Du hast mich gerochen. Das bedeutet nicht nichts."
„Wir sind Freunde, deswegen bilde dir mal nichts ein." Sie versuchte sich an mir vorbei zu drücken doch ich hielt sie davon ab.
„Hat dir schonmal jemand gesagt, dass du ziemlich schlecht im lügen bist?"
„Ich lüge nicht. Wie oft noch?" Ihre Stimme zitierte was mir bloß nur noch mehr verdeutlichte, dass sie es vergeblich versuchte zu überspielen.
„Gut. Dann beweis es mir."
„Und wie soll ich das bitte anstellen?"
„Ganz einfach. Küss mich. Wenn es ohne Bedeutung-"
Bevor ich meinen Satz zu Ende gebracht hatte pressten sich ihre Lippen auf meine und ich schloss die Augen. Es sollte bloß ein Kuss sein und ich hätte ihr widerstehen sollen, doch meine Hand wanderte an ihre Hüfte und ich drückte sie nach hinten gegen ein verstaubtes Regal. Ihre Hände krallten sich in meine Haare, sodass ich ein lautes Aufatmen unterdrücken musste. Sofort ließ ich von ihr ab. Hätte ich das nicht getan, hätte ich ihr vermutlich hier und jetzt die Klamotten vom Leib gerissen.
„Ja. Vermutlich hast du recht und du lügst nicht, wir sind einfach nur Freunde." Ich zwinkerte ihr zu, dann verließ ich die Kammer.
Meine Gedanken drehten sich im Kreis, meine Gefühle standen total außer sich. Ich wollte zurück, sie noch einmal küssen, ihren Geruch wahrnehmen. Ihre Lippen auf meinen spüren. Doch ich tat es nicht. Ich durfte es nicht. Es wäre nicht richtig gewesen, oder vielleicht auch doch? Nein. Das Ganze hatte sich schon zu weit entwickelt gehabt. Wir- Sie und ich- waren Freunde und nicht mehr. Dabei musste es bleiben. Außerdem liebte ich sie nicht und ich würde es auch niemals tun. Was sie fühlte? Es war mir egal gewesen. Einigermaßen.
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„Ich dachte, dass alles sollte ganz anders laufen?" Blaise sah mich fassungslos an.
„Es ist besser wenn wir einfach nur befreundet sind." Antwortete ich ihm und spielte nebenbei mit dem Ring an meinem Finger.
„Und wieso das?"
„Da fallen mir einige Gründe ein; Mein Vater, mich selbst, Gefühle die nicht relevant sind. Willst du noch mehr hören oder reicht dir das?"
„Du spielst mit dem Feuer, Malfoy."
„Nein, das tue ich nicht. Ihre Gefühle sind mir egal, Zabini."
„Und was ist mit deinen?"
„Die existieren nicht." Schwungvoll stand ich vom Sofa auf „Also gut. Wir sehen uns morgen Früh. Ich brauche dringend Schlaf."
„Jaja. Bis Morgen."
Er wusste, dass ich gelogen hatte. Er kannte mich gut genug um zu erkennen, wann ich die Wahrheit sagte und wann ich ihn anlog. Doch ich durfte es mir nicht eingestehen. Meine ganzen Jahre hier in Hogwarts hatte ich Mädchen benutzt. Hatte mich nie verliebt gehabt.
Was war bloß so besonders anders an ihr gewesen?
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Draco Malfoy - Mein emotionsloses Herz
Romance„Du machst etwas mit mir, D/N. Etwas was ich nicht beschreiben kann."