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Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten die beiden sich endlich voneinander.

„Er kann gut küssen." Stellte D/N fest, nachdem Zabini sich wieder neben mich gesetzt hatte.

„My Turn!" Blaise sah mich an „Was nimmst du?"

„Pflicht."

„Dann solltest du mit Pansy rummachen."

Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, dass D/N etwas traurig aussah. Als würde sie nicht wollen, dass dies geschehen würde. Und auch ich war nicht sonderlich scharf darauf gewesen.

„Sie hat gerade was mit Goyle gehabt, vergiss es."

„Oh komm schon, Draco-" stammelte sie „Wo ist das Problem?"

„Ich passe." Mein Blick wanderte durch die Runde.

Pansy zu küssen war das Letzte was ich wollte. Auch wenn es vermutlich eine gute Rache gewesen wäre, doch auf so ein Niveau ließ ich mich nicht herab.

„Feigling." Lachte Crabbe, verstummte jedoch sofort wieder als ich ihn warnenden ansah.

„Macht was ihr wollt, ich habe keine Lust mehr."

Und somit stand ich auf, schob mich durch die tanzende Menge und lief in mein Zimmer. Die Stimmung nach feiern war mir, seit dem Kuss zwischen ihr und Blaise, vergangen.

Woran lag das?

Wieso nahm mich das Ganze so sehr mit?

Es sollte mir egal sein, mich nicht im geringsten interessieren.

Sie sollte mich nicht interessieren.

Sie sollte mir egal sein, ebenfalls das was sie tat.

Eilig zog ich meine Krawatte aus meinem Hemd und schmiss sie ohne Beachtung in eine Ecke. Die Wut wurde unkontrollierbar. Dazu hatte ich getrunken. Jeder wusste, dass das keine gute Kombi gewesen war. Um mich zu beruhigen, setzte ich mich auf mein Bett und stützte den Kopf in meine Hände.

Fuck. Sie machte mehr mit mir, als ich wollte.

Von Draußen tönte die Musik in mein Zimmer, leise Stimmen waren zuhören. Und dann; Ein plötzliches Klopfen an meiner Tür.

Genervt verdrehte ich die Augen. Ich hatte keine Lust mit irgendjemandem zu reden, daher blieb ich stumm. Auch beim zweiten Mal antwortete ich nicht. Beim dritten Mal wurde die Tür jedoch wenige Sekunden später geöffnet und direkt wieder geschlossen.

„Draco?" D/N's Stimme erklang.

„Was willst du hier?"

„Mit dir reden. Du-"

„Es gibt nichts zu reden. Renn lieber wieder zu Zabini zurück." Fiel ich ihr ins Wort.

„Bist du sauer auf mich?"

„Wieso verdammt sollte ich sauer sein?"

Sie sah mich von der Tür aus an, als würde sie versuchen meine Gedanken zu lesen.

„Wieso hat es dich so sehr gestört, als wir uns geküsst haben?"

Stille.

„Wieso hast du Pansy nicht geküsst?"

Das würde eine lange Unterhaltung werden.

„Sie hatte etwas mit Goyle, kurz davor. Seine Bakterien in meinem Mund? Vergiss es."

„Liegt es wirklich daran? Oder an der Tatsache, dass du vielleicht doch mehr für mich empfindest als du zugeben möchtest?"

„Das sagt mir diejenige, die mich in der Bibliothek geküsst hat?" Spottete ich „Wir beide sind Freunde, D/N. Nichts weiter."

„Dafür hast du es aber ziemlich genossen, findest du nicht auch?" Sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust.

Schwungvoll stand ich auf und lief langsam auf sie zu „Und was willst jetzt hören? Dass ich es genossen habe, weil ich es wollte? Dass ich es genossen habe, weil ich etwas für dich empfinde? Dass ich dich wollte, weil du mir etwas bedeutest?"

Direkt vor ihr blieb ich stehen und sah ihr direkt in die Augen. Wir waren uns so nahe, dass ich ihren Atem an meinem Hals spüren konnte.

Sie sah zu mir hinauf „Ist es denn so?"

Eine Weile blieb es erneut still.

Erneut tauchte dieses Verlangen in mir auf, doch ich war zu verletzt um es zuzulassen. Sie hatte einen Fehler gemacht. Hätte sie diesen nicht getan, wäre der Abend vermutlich anders geendet. Vermutlich hätte ich mich besonnen, ihr gesagt was ich fühlte oder dachte zu fühlen.

„Nein." Grinste ich stattdessen.

„Weißt du was Malfoy? Vermutlich war es ein Fehler-" stammelte sie „Ich hätte das nicht zulassen sollen. Ich hätte dich nicht zulassen sollen."

„Da gebe ich dir ausnahmsweise Recht." Stimmte ich ihr zu, doch entsprach es nicht der Wahrheit „Und weißt du was? Du warst ein Fehler. Zu denken, dass wir Freunde sein könnten, war ein Fehler."

In ihren Augen, die sich leicht mit Tränen füllten, konnte ich sehen, dass sie mit dieser Antwort nicht gerechnet hatte. Ohne noch etwas weiteres zusagen stieß sie mich weg und rannte aus dem Raum.

Und ich? Ich zog mich um und ließ mich in mein Bett fallen. Was ein toller Geburtstag.

Draco Malfoy - Mein emotionsloses HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt