„Heute brauen wir Amortensia." Professor Slughorn lief durch die Reihen „Sie finden Rezept und Zutaten auf Ihren Tischen. Also-" er klatsche laut und voller Begeisterung in die Hände „Legen Sie los!"
„Ich hasse Zaubertränke." Grummelte ich genervt und schob meinen Stuhl weiter an den Tisch heran um besser lesen zu können.
„Ist das so?" D/N, die neben mir saß, warf mir einen belustigten Blick zu. Dann zog sie das Buch zu uns heran und begann damit die Zutaten zurecht zuschneiden und in den Kessel zu werfen „Du brauchst mir nicht helfen, alles gut."
„Dachte ich mir schon." Grinsend legte ich die Arme hinter meinen Kopf.
„Das war ein Scherz, Dummkopf. Also; Hilf mir. Jetzt." Lachend schüttelte sie den Kopf „Nur weil du Zaubertränke nicht magst heißt das nicht, dass ich hier die ganze Arbeit alleine mache."
Genervt rollte ich mit den Augen „Aber du scheinst das relativ gut zu machen, ohne mich." Auf ihren warnenden Blick stand ich schließlich, höchst widerwillig, auf „Na gut. Also. Wobei kann ich helfen, D/N/N."
„Bloß nicht so motiviert, Malfoy."
„Wie könnte ich in deiner Anwesenheit bloß unmotiviert sein." Belustigt zwinkerte ich ihr zu woraufhin ihre blassen Wangen einen zarten Rosaton annahmen.
„W-Wir brauchen-" stammelte sie verlegen und begann damit, die restlichen Zutaten aufzuzählen.
Es waren einige Tage vergangen nach unserem Beschluss, Freunde zu sein. Und diese Tage waren anders gewesen, als ich sie mir ausgemalt hatte. D/N und ich verbrachten einige Zeit miteinander. Teils Stunden, auch wenn es mir eher wie Minuten vorkam. Wir redeten und lachten viel und sie offenbarte mir eine Seite an ihr, die ich zu jenem Zeitpunkt noch nicht gekannt hatte. Doch auch wenn wir uns immer besser kennenlernten, so war mir unsere Situation noch immer unklar.
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„Wie ich sehe, sind Sie nun alle fertig. Was halten Sie von der Idee für etwas Spaß; Jeder riecht daran und erzählt uns, was er wahrnimmt. Wer möchte anfangen?" Er sah erwartungsvoll in die Runde „Ah! Mrs Granger!"
Sie nickte und trat vor.
„Er hält sich offensichtlich für besonders lustig." Flüsterte ich D/N zu „Wenn du mich fragst ist das hier reine Zeitverschwendung."
„Weil du nicht an Liebe glaubst, Malfoy?"
Ihre Anmerkung ließ ich unbeantwortet stehen.
Einen Moment lang war es still im Raum, dann murmelte Granger schließlich; „Ich rieche frisch geschnittenes Gras, neues Pergament und Pfefferminzzahnpasta." Es war kein Geheimnis, dass sie in Ronald Weasley verliebt gewesen war und so verwunderte ihre Antwort auch niemanden sonderlich.
Ronald Weasley- Einer von vielen Weasleys. Reinblüter aber trotzdem unfassbar lästig.
„Sehr gut, sehr sehr gut! Mr Potter, Sie als nächstes."
Auch er trat vor und ohne lange zu zögern nuschelte er „Ich nehme den Geruch eines holzigen Besenstielgriffs wahr und etwas .. etwas Blumiges."
Getuschel ging durch den Raum. Getuschelt wurde jedes mal, wenn es um ihn ging. Den berühmten Harry Potter. Der Junge, der überlebt hatte.
Lächerlich.
Doch das Murmeln verstummte als D/N nach vorne gebeten wurde. Neugierde kam in mir auf, doch ich versuchte sie zu unterdrücken. Es war mir egal gewesen, was sie gleich sagen würde. Es interessierte mich nicht, wen sie riechen würde.
Tat es nicht.
„Also? Welchen Geruch nehmen Sie wahr?"
Auch mich interessierte diese Frage sehr. Doch was erwartete ich?
Was wollte ich aus ihrem Mund hören?
Etwa meinen eigenen Geruch?
„Ein ziemlich schweres Parfum, ein hauch Pfefferminz und grüne Äpfel."
Alle Blicke lagen auf mir und auch dieses Mal begann das Getuschel von vorne.
Mit fassungslosem Gesicht saß ich da, denn was sie dort beschrieben hatte, war mein Geruch gewesen und jeder im Raum wusste das. Es war kein großes Geheimnis gewesen, dass D/N in mich verliebt gewesen war. Ganz Hogwarts wusste dies seit der Wette mit Zabini. Doch trotzdem hatte ich gehofft, dass sie nicht mich in ihrem Amortensia wahrnahm. Das machte alles nur noch komplizierter als es -
„Mr Malfoy!" Riss Slughorn mich aus meinen Gedanken „Sie sind als nächstes dran. Also, treten Sie vor, treten Sie vor."
„Sir, ich glaube nicht an Amortentia."
„Diese Einstellung ändert nichts daran, was Sie wohlmöglich riechen werden."
„Ich glaube ebenfalls-"
„Treten Sie jetzt bitte vor." Unterbrach er meine verzweifelten Versuche, mich herauszureden und so stand ich auf.
Der leichte Nebel stieg in meine Nase, mein ganzer Körper kribbelte und ich vernahm einen mir wohlbekannten Geruch. Einen Geruch den ich sowohl hasste, als auch liebte. Einen Geruch, der mich wahnsinnig machte. In jeder möglichen Hinsicht. Keine Frage. Es war ihrer. Eine Mischung aus D/N's Parfum und ihrem Eigengeruch. Doch das wollte ich nicht zugeben, nein. Niemand sollte jemals davon erfahren. Wer glaubte schon an so etwas. Meine Sinne spielten mir lediglich einen Streich. Was konnte so ein Zaubertrank schon wissen? Was konnte er schon bedeuten? Nichts.
„Und? Was nehmen Sie wahr?"
Alle Blicke lagen auf mir. Ich konnte es spüren, spüren wie ich unter Beobachtung stand.
„Nichts." Antwortete ich ihm stumpf und gab mir dabei große Mühe, meiner Stimme einen möglichst überzeugenden Klang zu geben „Ich habe doch gesagt, dass ich an so etwas nicht glaube, Sir."
Ohne eine Antwort abzuwarten setzte ich mich zurück auf meinen Platz. Das war nichts weiter als eine Illusion gewesen.
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Draco Malfoy - Mein emotionsloses Herz
Romansa„Du machst etwas mit mir, D/N. Etwas was ich nicht beschreiben kann."