ᴏɴᴇ ᴍᴏʀᴇ ʙʀᴇᴀᴛʜ ᶜʰᵃᶰˡᶤˣ✔️

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PoV. Felix

Ich bücke mich zu dem Jungen und lehne mein Ohr etwas an seine Brust, um zu gucken, ob er liebt. Hoffentlich. Ich lausche seinem Herzschlag und daran merkt man, dass er zum Glück noch am Leben ist. Ich untersuche ihn weiter, bis ich irgendwann folgende Erkenntnis habe:

Er ist ohnmächtig.

Ich muss ihn irgendwo mitnehmen. Ich traue mich irgendwie nicht den Krankenwagen anzurufen. Was ist denn überhaupt passiert? Sein Gesicht ist voller Kratzer und seine Arme voller blauen Flecke. Und als ich mir seine Arme genauer unter die Lupe, fällt mir folgendes auf: Kein frisches Blut ist auf seinen Armen zu erkennen, was mich zutiefst erleichtert. Chan hat mir versprochen, sich nicht mehr zu verletzten und daran hat er sich ganz gut gehalten, worauf ich wirklich stolz bin. Wenn er wieder aufwacht, dann werde ich mich erstmal bei ihm dafür bedanken, dass er so stark bis jetzt geblieben ist.

Hoffentlich wacht er bald auf.

Nun denn, darauf spreche ich ihn dann darauf an, wenn er wirklich aufwachen sollte. Erstmal sollte ich ihn von hier wegschaffen. Nur was soll ich tuen? Ich traue mich nicht, den Krankenwagen hierherzuholen. Deswegen muss ich jemanden anrufen, der ein Auto hat und dem ich auch vertrauen kann. Meine Eltern kann ich schon mal nicht anrufen, denn sie würden sich direkt in das Ganze einmischen und auf die Idee kommen, den Krankenwagen anzurufen. Seungmin hat kein Auto und er kennt Chan noch nicht. Deswegen würde er absolut nicht in Frage kommen. Ich habe keine Freunde mit Auto, außer eine einzige Person: Seo Changbin.

Wow, dass ich jetzt an einem Punkt angekommen bin, an dem ich Changbin um Hilfe bitten muss. Okay, bei ihm kann ich es machen, da wir trotz unserer Trennung Freunde bebleiben sind. In einem Jugendtreff vor drei Jahren habe ich ihn kennenglernt. Irgendwann sind wir zusammen gekommen. Fast zwei Jahre sind wir zusammen gewesen, doch irgendwann haben wir beide eingesehen, dass wir nicht gut zueinander passen. Trotzdem wollte ich mit ihm befreundet bleiben, da er mir sehr wichtig geworden ist.

Außerdem hat mir Changbin versprochen, dass er mir helfen wird, wenn ich in Schwierigkeiten stecke. Ja, ich würde sagen, dass ich jetzt in ganz großen Schwierigkeiten mit Chan bin und deswegen habe ich ihn jetzt angerufen, damit er mich am Standpunkt mit dem Auto abholen kann.

Ich warte jetzt auf Changbin. In der Zwischenzeit ziehe ich Chan etwas mehr zu mir, um mit ihn zu kuscheln. Da er es sowieso nicht merken wird, drücke ich ihm einen Kuss auf die Stirn, ehe ich in sein Ohr flüstere: ,,Alles wird gut Chan. Wenn du bald aufwachst, dann werde ich deine Wunden desinfizieren. Ich werde mich um dich so gut kümmern, wie es nur geht." Ich mache eine kleine Verschnaufpause, um über die ganze Situation nachzudenken.

Was ist denn passiert? Es scheint so, als hätte jemand Chan verprügeln wollen, was auch nahezu funktioniert hat. Er hat überall so viele Verletzungen, was mich traurig macht. Ich wünsche mir so sehr, dass ich zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort gewesen wäre. Es kann auch nicht länger her sein. Wer auch immer es Chan angetan hat,

er wird es mit mir zu tun haben.

Irgendwann höre ich immer lautere Schritte, die zu mir führen. Ganz kurz bekomme ich ein wenig Panik, doch als ich den blauhaarigen E-Boy zu Gesicht bekomme, bildet sich auf meinen Lippen ein erleichtertes Lächeln. ,,Binnie... ich bin dir mehr als dankbar, dass du bekommen bist. Du musst mir dringend helfen. Binnie.. Hyung? Könntest du ihn für die eine Nacht bei dir aufnehmen?" frage ich recht verzweifelt, da ich Angst habe, dass er ablehnt. Ich habe ihm noch nichts von meinem Vorhaben erzählt, also hoffe ich jetzt nur, dass er mir helfen will.

Er kniet sich zu uns und er nickt ganz leicht. Langsam öffnet er seinen Mund, um mich anschließend mit Fragen zu bombardieren, was ich in diesem Fall verstehen kann: ,,Hmm.. das lässt sich einrichten, allerdings hast du mir einiges zu erklären. Wer ist dieser Typ und was genau ist passiert, dass man ihn so verunstaltet hat." Ich merke folgendes an: ,,Das ist Chan, ein guter Freund von mir. Was passiert ist? Hmm.. erzähle ich dir alles im Auto ja? Auf jeden Fall musst du mir beim tragen helfen. Chan ist eigentlich ziemlich leicht, aber schau mich an: Wo sind meine Muskeln?"

,,Okay.. lass uns das machen." von Changbin und irgendwann haben wir Chan auf einen Beifahrersitz hinten angeschnallt, ehe wir uns beide ebenso ins Auto gesetzt haben. Changbin natürlich am Fahrersitz, während ich mich zu Chan gesetzt habe, um ihm Gesellschaft zu leisten. Ich greife nach meiner Hand, um ihm anzudeuten, dass ich da bin und ich mich so gut um ihn kümmern werde, wie es nur geht.

Einmal hole ich ganz tief Luft, ehe ich Changbin folgendes erkläre: ,,Also er ist ein ganz guter Freund von mir, dem es im Allgemeinen nicht sonderlich gut geht. Heute hat er sich kein Stück bei mir gemeldet und deswegen habe ich mir ganz große Sorgen gemacht. Ich habe mich auf die Suche nach Chan gemacht, bis ich ihn in dieser Gasse liegen sehen habe. Ich hatte ganz großen Schiss davor, den Notarzt zu rufen und deswegen habe ich mich für dich entschieden Hyung. Auf jeden Fall sollten wir uns um seine Verletzungen kümmern, denn es sind einige. Ich vermute, dass jemand Chan bis zu Ohnmacht verprügeln wollte..."

,,Danke für diese Informationen. Ich kann mit diesem ganz viel anfangen, Felix. Nun denn.. zu Hause habe ich einen großen Erste-Hilfe-Kasten und ich selbst habe einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert. Ich werde dir helfen können, wenn es darum geht, Chans Wunden zu reinigen." meint Changbin und blickt auf den Rückspiegel, damit ich sein ermutigendes Lächeln zu Gesicht bekomme.

,,Danke Hyung.. du bist wirklich meine letzte Rettung." meine ich zu ihn und drücke Chans Hand erneut. Einmal blicke ich zu dem schwarzhaarigen Lockenkopf und schlagartig verschwindet mein Lächeln. Ich mache mir wirklich starke Sorgen um ihn. Hoffentlich ist er in keinem schlimmen Zustand, wodurch wir den Krankenwagen anrufen müssen.

Aber ich bin da ganz optimistisch. Chan wird bald aufwachen und dann wird alles gut.