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PoV. Felix

Endlich bei Changbin zu Hause. Wir sind noch zusammen gewesen, als ich das letzte Mal bei ihm zu Hause gewesen bin. Ich habe es hier wirklich vermisst, da dieses ganz klein und gemütlich ist. Changbin ist so nett gewesen und hat Chan zu sich ins Schlafzimmer getragen, um ihn aufs Bett zu legen. Ich bin so erleichtert darüber, dass Changbin mir helfen will. Auf jeden Fall muss ich herausfinden, wer dies Chan angetan hat, weil er es nicht verdient hat. Alle Menschen, die sich mit Chan anlegen, haben es schlussendlich mit mir zu tun.

Nun denn, nachdem wir beide Chan zugedeckt haben, fange ich an, zu berichten, was passiert ist: ,,Er hat sich seit Stunden nicht mehr gemeldet und dann habe ich mir Sorgen gemacht. Ich vertraue es dir mal an.. er ist suizidgefährdet und er hätte sich alles mögliche antuen können. Deswegen habe ich ihn überall abgesucht: Bei sich zu Hause, auf einer Brücke, auf der ich schon sein Leben ganzes zweimal gerettet habe und dann wollte ich zur Innenstadt gehen. Ich machte mich auf dem Weg zu einem Geschäft und ich wollte eine Gasse entlang gehen, bis ich da auf Chan gestoßen bin. Er lag schon ohnmächtig auf dem Boden. Wer auch immer ihm das angetan hat, er hat es geschafft, rechtzeitig abzuhauen."

,,Wow.." nuschelt Changnbin traurig und lässt anschließend seinen Kopf hängen. Ich drehe mich zu Chan um und betrachte den ohnmächtigen Jungen, welcher sich nahezu kein Stück rührt. Ich mache mir so starke Sorgen um ihn. Was wenn er nicht mehr aufwacht? Dann hat er das bekommen, was er schon immer haben wollte: Den Tod. Während er bereichert wird, bekomme ich das Gefühl, dass Wichtigste in meinem Leben zu verlieren.

,,Hmm.. er sollte sich ausruhen. Soll ich dir etwas zum Trinken machen? Tee? Kaffee?" fragt er mich plötzlich und lächelt mich dabei ermutigend an. Es scheint, als würde er versuchen wollen, mich zu beruhigen, was sogar klappen könnte, wenn ich mich darauf einlasse. Ich schenke Changbin ein aufgezwungenes Lächeln, ehe ich murmelnd von mir gebe: ,,Gerne.. ich hätte dann gerne einen Kaffee." Er nickt leicht und steht langsam auf. Er fragt mich noch einmal: ,,Kommst du mit mir mit? Danach würde ich gerne eine Rauchen gehen." Ich nicke leicht und gemeinsam verlasse ich mit ihm das Schlafzimmer und machen uns auf dem Weg zur Küche.

Nachdem er zwei Tassen Kaffee zubereitet hat, stellt er mir eine auf den Tisch. ,,Danke.. nuschele ich kurz, ehe ich nach der Tasse greife, um den ersten Schluck zu mir zu nehmen. Die Zeit mit Changbin alleine nutze ich, um mich zu beruhigen. Ich bin wirklich schockiert darüber, was passiert ist. Sehr unerwartet ist es gewesen. Ich hätte sogar mehr damit gerechnet, dass Chan es diesmal wirklich geschafft hätte, sich umzubringen. Ich bin froh darüber, dass dies nicht der Fall gewesen ist und trotzdem habe ich Angst um Chans Leben. Ich habe schreckliche Angst, da ich nicht weiß, was als nächstes passiert?

Changbin setzt sich zu mir an den Tisch und zündet sich seine Kippe an. So sehr hätte ich selber Lust auf eine Kippe, allerdings habe ich mir geschworen, nie wieder eine zu rauchen, ganz gleich wie stressig das Leben an manchen Situationen sein kann. Hoffentlich genügt mir der Kaffee. Wir sitzen eine Weile am Tisch und irgendwann stellt mir Changbin folgende Frage, die mehr oder weniger gerechtfertig ist: ,,Wie stehst du zu Chan.. also was für ein Verhältnis habt ihr zueinander?"

Ich hebt meinen Kopf an und blicke direkt zu ihm. Auf meinen Lippen bildet sich ein leichtes, aufgezwungenes Lächeln, da ich ganz kurz an all unsere Treffen denken muss, die mir alle besonders viel bedeuten. Ich entscheide mich schlussendlich dazu, ihm davon zu erzählen, obwohl er mein Ex ist: „Also... es ist so... ich bin noch grade dabei, unsere Freundschaft zu stabilisieren. Er ist ein bisschen schwieriger Mensch, der auch etwas länger braucht, um sich wirklich zu öffnen. Das stört mich allerdings nicht, da ich wirklich viel Geduld mit ihm habe. Und..

Er ist mir in letzter Zeit wirklich sehr wichtig geworden. Du kannst es dir nicht vorstellen... ich muss durchgängig an ihn denken und ich glaube... dass ich Gefühle für ihn entwickelt habe.." Meinen Kopf lasse ich wieder hängen, da ich mir zu hundert Prozent sicher bin, dass daraus nichts wird.

,,Also.. ihr seid Freunde, allerdings willst du mehr? Wenn man es kurz fassen würde." fragt Changbin, um sicherzugehen, dass er es richtig verstanden hat. Ich nicke leicht, ehe ich fortsetze: ,,Ja.. in letzter Zeit habe ich gemerkt, dass mehr dahintersteckt. Immer, wenn ich an ihn denke, fängt mein Herz schnell an zu schlagen. Ich.. ich glaube ich habe mich wirklich in Chan verliebt und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll?"

,,Willst du es ihm sagen?" frage er mich mit einem sanften Lächeln und zieht einmal gelassen. Es hat den Schein, als würden ihm meine Gedanken nichts ausmachen. Immerhin ist unsere Trennung drei Monate her und unsere Trennung ist ins Gute ausgegangen. Kein Grund zur Sorge, Felix. Ich zucke mit den Schultern und erkläre kurz: ,,Ich weiß nicht, ob er meine Gefühle erwidert.. ich meine.. wer will schon was von mir?" ,,Sag so etwas nicht, da es einfach nicht stimmt. Sonst wären wir beide niemals zusammen gewesen. Genau dasselbe gilt für Jaemin. Ich bin mir auch sicher, dass Chan dir vielleicht eine Chance gibt, wenn du es ihm beichtest."

,,Ich glaube nicht so daran, aber ich werde es ihm trotzdem beichten, wenn die Zeit dafür gekommen sind." von mir, ehe ich weitere Schlucke Kaffee zu mir nehme. Irgendwann hat Changbin fertig geraucht und beide Tassen Kaffee sind ausgetrunken. Wir beide haben uns dazu entschieden, zurückzukehren, also tuen wir dies auch. Wir betreten das Zimmer und ich kann meinen Augen gerade nicht glauben, was ich zu Gesicht bekomme.. wow..

Chan ist aufgewacht.

In meinen Augenwinkeln bilden sich Tränen, auch wenn sie nur durch meine Erleichterung und Freude entstehen. Chan ist endlich wach und ich kann mich echt als glücklich schätzen. Schlagartig werden meine Schritte immer schneller und ich schmeiße mich auf das Bett, ehe ich mich direkt an Chan kuschele. ,,Hyung.. ich habe solche große Angst um dich gehabt.. ich bin froh, dass du endlich wach bist. Ich werde mich jetzt so gut um dich kümmern, wie es nur geht. Versprochen.. ich lasse dich nie wieder irgendwo hin, damit dir das nicht noch einmal passiert." rede ich vor mich hin und dabei achte ich nicht einmal wirklich, was ich von mir gebe. ich habe Chan vermisst und da muss man verstehen, dass ich jetzt erleichtert darüber bin, dass er endlich zu sich gekommen ist.

,,Alles gut Lixie.. ich bin da. Ich habe dir gesagt, dass ich bleibe und dir nicht von der Seite weiche!" macht mir Chan klar und dabei stelle ich fest, wie niedlich sein Nuscheln ist, wenn er gerade erst aufgewacht ist. Eine Weile kuschele ich mich noch an Chan und dabei bin ich wirklich froh darüber, seine beruhigende Stimme mit meinem Ohrenpaar wahrzunehmen.

Jetzt wird es meine Aufgabe sein, mich um den Jungen zu kümmern und aus ihm herauszubekommen, wer ihm das angetan hat.

ᴏɴᴇ ᴍᴏʀᴇ ʙʀᴇᴀᴛʜ ᶜʰᵃᶰˡᶤˣ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt