Chapter 5: Das Team und die Managerin

760 35 10
                                    

„Okay Jungs kommt nochmal zusammen. Ich möchte euch die neue Probeweise Managerin von Nekoma vorstellen.", dröhnte die Stimme von meinem Opa durch die Halle. Wie kleine Hunde kamen sie alle angerannt. „Wieso nur Probeweise?", fragte dieser Riese mit den silbernen Haaren. „Probeweise deswegen, damit sie genug Zeit hat zu entscheiden was sie wirklich will.", antwortete Yasufumi. „Als Managerin muss man aber mit Leuten reden können.", kamen die nachdenklichen Worte von einem der Jungs. Zwischen zusammen gebissenen Zähnen antwortete ich: „ Ich arbeite daran."

„Ok, also dann Jungs begrüßen wir unsere neue erste Managerin auf Probe mal richtig.", kam die laute Stimme von Kuroo. Die Wortwahl war passend aber dennoch etwas übertrieben. Und dann verbeugten sich diese Idioten auch noch. „Also ich bin Tetsurō Kuroo, Kenma unseren Zuspieler kennst du ja schon. Dann haben wir hier noch Yaku Morisuke unser Libero, den Vize-Kapitän Kai Nobuyuki. Unser Ass Taketora Yamamoto, den Außenangreifer Shōhei Fukunaga und jetzt noch unsere Frischlinge die noch viel zu lernen haben. Sō Inuoka, Tamahiko Teshiro, Yūki Shibayama unser zweiter Libero und dann noch den größten und schlechtesten Spieler Lev Haiba. Dessen Annahmen wirklich verbesserungswürdig sind.", ratterte Kuroo mit einem Grinsen die Leute ab und deutete auf jeden einzelnen. „Und ihr geht jetzt davon aus, dass ich mir alle Namen gemerkt habe?", fragte ich überfordert. Das sind echt viele Leute und zu manchen hat er auch noch die Position gesagt. Als ob ich mir so viel auf einmal merken könnte. Ich habe doch kein eidetisches Gedächtnis. „Du kannst gerne immer wieder nach den Namen fragen bis du sie drauf hast.", erwiderte dieser eine Libero. Wie war gleich nochmal sein Name? Yaki? Yaka? Ach irgendwas mit Yak.

„Ok Jungs geht trainieren, ich muss eure neue Managerin mal aufklären was sie alles tun muss.", meinte Yasufumi. Somit ging das Training ganz normal weiter und ich beobachtete wie dieser Lev versuchte die Bälle richtig anzunehmen. Vielleicht kann ich ihm da helfen. Mein Opa klärte mich während des Trainings auf, was ich so als Managerin machen könne. Vom Kümmern um Wehwehchen bis hin zum Anfeuern und Geld eintreiben eigentlich fast alles. Natürlich in dem Rahmen das ich meine Schulischen Leistungen nicht vernachlässige. Aber ich hatte endlich wieder eine Aufgabe. Ein Ziel. Das zu fühlen war unbeschreiblich gut. Es fühlte sich so an als würde ich langsam wieder zu mir selber finden. Nicht immer nur zurück gezogen sein, sondern wieder bereit mich der Welt hin zu öffnen. Und zumindest dieses Team rein zu lassen. Dann wäre ich bestimmt auch nicht mehr so einsam.

Als das Training zu Ende war half ich den Jungs bisschen beim Aufräumen. Noch kannte ich niemanden wirklich gut. Aber ich werde mir fest vornehmen endlich über meinen Schatten zu springen und wenigstens dieses Team richtig kennenzulernen. Es wird wahrscheinlich nicht leicht werden. Für mich und die Jungs, aber tief in mir drin weiß ich das ich das schaffen kann. Und ich werde morgen damit anfangen.

Als alles fertig aufgeräumt war verabschiedete ich mich von meinem Opa und den Jungs. Zwar leise aber immerhin.

Zuhause angekommen legte ich mich nicht ins Bett wie üblich. Ich setzte mich stattdessen an den Schreibtisch und forschte ein bisschen über das Team nach. Ich habe mir selber das Versprechen gegeben die Jungs kennen zu lernen und wieder zu mir selbst zu finden. Ich kann ja nicht ewig als Trauerklos in meinem Zimmer hocken. Also können schon, aber ich sollte nicht.

Ich las mir mehrere Zeitungsartikel über Nekoma durch und auch was über die Team Mitglieder an sich. Danach überlegte ich mir noch wie ich sie alle am besten Unterstützen kann und nahm mir fest vor beim nächsten Training meinen Laptop mit zu nehmen, um ihre Schwächen auf zu schreiben und eventuell einen Plan entwickeln wie man das in eine Stärke umwandeln kann. So ambitioniert war ich schon lange nicht mehr und es machte sogar wieder Spaß. Es machte mir Freude alte Spiele von den Nekoma Jungs anzusehen und schonmal ungefähr zu wissen wie sie drauf sind aufm Feld.

Irgendwann wurde ich jedoch müde und ich schaltete den Laptop aus und machte mich Bett fertig. Beim Zähneputzen wäre ich fast eingeschlafen.

Ich schlief sofort ein sobald ich im Bett lag und das war der Beste Schlaf sein Monaten. Ich hatte endlich wieder eine Aufgabe, konnte mich nützlich machen. Würde das Team nicht wieder im Stich lassen.

Am nächsten morgen wurde ich nicht geweckt, es war ja Samstag und ich konnte ausschlafen. Meine Mutter arbeitete auch heute, deswegen hatte ich den ganzen Tag und das ganze Haus für mich. Heute war ein guter Tag um die Rollläden mal wieder hochzuziehen. Nachdem das geschafft war traf mich fast der Schlag. So schlimm hatte ich mein Zimmer aber nicht in Erinnerung. Himmel, das ist ja dreckiger als eine Mülldeponie. Den restlichen Vormittag verbrachte ich somit mit aufräumen und saugen. Danach hatte ich das Gefühl dass das auch ein Schritt war zum alten Ich. Ein bisschen Veränderung tut manchmal gut und da ich quasi vorher auf einer Müllhalde gewohnt habe, war das jetzt das sauberste Zimmer im ganzen Haus.

Den restlichen Tag verbrachte ich dann aber doch mit Zocken, eine neue alte Gewohnheit.

Als meine Mutter dann wieder von der Arbeit kam staunte sie nicht schlecht, dass mein Zimmer aufgeräumt war und die Rollläden oben. Ich hatte mich sogar dazu aufgerafft Abendessen zu bestellen. Kochen wollte ich nicht, das wäre dann doch zu viel auf einmal gewesen.

Der Sonntag verlief nicht weiter Spannend. Ich habe einfach nur gechillt und sogar bisschen gelernt. Mehr aber auch nicht.

Und schwubs war das Wochenende auch schon wieder vorbei und ein neuer Montag war da. Montage sind doch immer die schlimmsten. Aber heute war Training und ich konnte endlich mit meiner Tabelle anfangen. Mal schauen wie viele Schwächen sie wohl haben. Aber erstmal hatte ich noch Zeit bevor ich los musste, also begab ich mich nochmal ins Badezimmer. Dort stellte ich mich vor den Spiegel, nahm einen Haargummi und begann mir mit den Strähnen dir mir ins Gesicht hingen einen Messy-Dutt zu machen. Also immer noch offenen Haare aber halt nicht alle. Es war irgendwie auch wieder schön eine etwas freiere Sicht zu haben.

Zum ersten Mal gehe ich gut gelaunt in die Schule und setzte mich auf meinen Platz. Kenma ist schon da also sage ich ein leises 'Guten Morgen' was er erwidert. Meine Klassenkameraden schauen mich mal wieder komisch an und prompt bereue ich meine Entscheidung mir die Haare ausm Gesicht zu nehmen. Vorher haben sie ähnlich wie bei Kenma mein halbes Gesicht verdeckt. Aber so komplett frei sah man meine Porzellan weiße Haut und die Türkisen Augen die wieder etwas leben in sich haben. Meine Goldbraunen Locken fallen mir nun auch weicher und glänzender über die Schultern. Aber so dermaßen angestarrt zu werden war echt nicht cool. Jetzt vermisste ich den Vorhang aus Haaren regelrecht. Also senkte ich nur den Blick und dachte einfach über später nach. Irgendwie ist es komisch das ich jetzt auf einmal so viel Energie in mir habe. Als hätte sie nur darauf gewartet wieder hervor zu Platzen. Aber Energie zu haben heißt nicht das ich meine Angst überwunden habe. Das wird ein langer Prozess, aber ich bin bereit ihn anzutreten.

Der Unterricht beginnt und ich bin mit meinen Gedanken schon beim Team.

Wie vorhin schon mal erwähnt sind Montage scheiße. Innerhalb von zwei Stunden habe ich meine komplette Energie verbraucht. Wieso muss Schule so anstrengend sein? Oder zumindest, wieso muss sie einem jegliche Energie nehmen die man gerade gehabt hat? Schule ist echt scheiße.

Managerin von NekomaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt