In der Halle wurde ich sogleich von meinem Großvater empfangen: „Mayumi wie wäre es wenn ich dich und deiner Mutter mal zum Essen einlade. Ein richtiges Familienessen, es gibt sehr viel was ich noch aufholen muss. Und sieh es als eine Art Entschuldigung für alles an was ich verpasst habe." Ich war komplett überfordert. Das war das erste Mal das er wieder das Thema ansprach, ich wollte eigentlich damit abschließen weshalb ich es ignoriert habe. Aber wir haben uns fünf Jahre lang nicht gesehen, diese Zeit kann man mit einem einfachen Familienessen nicht so einfach ungeschehen machen. Er hatte Recht das er viel verpasst hatte, aber so einfach war das alles doch nicht? Er konnte doch nicht einfach beschließen jetzt wieder auf Familie zu machen. Nachdem mein Vater gestorben war, war er doch auch nicht da. Wie konnte er so dreist sein und jetzt damit anfangen. Ich hatte doch gerade angefangen damit abzuschließen. Er hatte nicht das Recht jetzt damit anzufangen, aber wir könnten es wenigstens versuchen. Ich wollte wieder eine Familie, aber das er ausgerechnet jetzt damit anfing war schon dreist. Er hätte es wenigstens vorschlagen können nachdem wir uns wieder gesehen haben. Aber da bin ich ausgeflippt, also ist das doch schon irgendwie verständlich das er es nicht getan hat. Ich war allerdings so gar nicht drauf vorbereitet gewesen das er jetzt damit anfing. Dennoch wollte ich es versuchen, ein nächster Schritt zu Verbesserung meines Lebens. Papa hätte das bestimmt auch gewollt und meine Mutter stand ja sowieso mit ihm in Kontakt. Vielleicht würde er dann endlich einmal richtig erklären warum er nie da war. Warum er mich und meine Mutter nach dem Tod von seinem Sohn verlassen hatte. Vielleicht war ich auch zu Nachtragend oder zu wenig Nachtragend nach allem. Ich wollte ihm ja vergeben und ich wollte vor allem vergessen. Also blieb mir nichts anderes übrig als zuzustimmen. Ich hatte ja sowieso schon angefangen es hinter mir zu lassen, sonst wäre ich doch die letzte Woche über nicht so gewesen wie ich eben war. „Das wäre schön.", lächelte ich ihn schüchtern an. „Gut, dann rufe ich später deine Mutter an und wir machen einen Tag aus.", strahlte mich mein Opa an und fügte noch hinzu: „Aber jetzt sieh zu das du dich mit aufwärmst, wir müssen dich ja wieder in Form bringen." Verlegen ging ich zu den anderen die sich schon langsam anfingen warm zu laufen. Ich hatte meinem Opa zwar nie gesagt das ich wieder anfangen wollte, aber wahrscheinlich waren wir uns doch sehr Ähnlich. Wir teilten immerhin dasselbe Blut und ähnliche Überzeugungen. Vielleicht hatte er meine Bemühungen so gedeutet, also das ich wieder mit dem Volleyball anfangen wollte. Wollte ich das überhaupt? Tief in meinem Inneren war ich zwiegespalten, einerseits wollte ich wieder zu dem wie es früher war. Aber andererseits wollte ich auch etwas neues Probieren. Ich wollte Volleyball nicht aufgeben, aber so wie es vorher war, war es eigentlich auch nicht wirklich erfüllend. Ich hatte noch nie wirklich viele Freunde gehabt, besonders nachdem meine Vater gestorben war. Ich war viel zu sehr versessen darauf gewesen besser zu werden das ich damals schon anfing mich von allen zu distanzieren. Wahrscheinlich kam meine Sozialphobie davon, aber ich war kein Therapeut. Aber ich würde mir wohl einen suchen müssen, damit ich endlich wieder normal leben konnte. Diesmal aber mit Freunden. Ich hatte nämlich echt angefangen dem Nekomateam zu vertrauen, was anderes blieb mir nach dem Wahrheit oder Pflicht Zeug gar nicht übrig. Und ich merkte wie die Jungs auch anfingen mir mehr zu vertrauen und auch mir mehr zuzutrauen. Sie wussten das ich nicht in Topform war, aber trotzdem unterstützten sie mich auf meinem Weg zu mir selbst zurück. Ich glaubte auch das sie wussten das mir Soziale Interaktionen immer noch schwer vielen, deswegen kamen sie öfter auf mich zu und freuten sich wenn ich mal zu ihnen kam. Ich mochte sie alle wirklich sehr gerne. Sie waren mir alle in den kurzen zwei Wochen ans Herz gewachsen und ich wollte mich bessern für sie und vor allem für mich. Also strengte ich mich an, beim Aufwärmtraining und auch als ihre Managerin. Ich wusste immer noch nicht so ganz richtig was man als Managerin überhaupt machte und so wie es aussieht brauchten die Jungs auch im Moment nicht wirklich was. Also füllte ich nach dem Aufwärmtraining und beim Training an sich einfach meistens nur ihre Wasserflaschen auf, reichte ihnen Handtücher oder warf ihnen fürs Angriffstraining die Bälle zu. Nebenbei half ich auch noch bei Lev's extra Training das Yaku teilweise übernommen hatte. Man konnte ihn des Öfteren quer durch die Halle schreien hören wenn Lev mal wieder versucht zu entkommen. Er wollte nämlich viel lieber bei den anderen mit machen, aber bevor man richtig gute Angriffe machen konnte musste man die Annahme können. Wer nicht Annehmen konnte, konnte auch nicht angreifen. Man brauchte ja schließlich gute Annahmen um den Ball weiter im Spiel zu behalten, nur Angreifen geht also nicht. Ohne Annahme kein Angriff. Deswegen musste Lev das noch mehr üben, er war nicht komplett schlecht, aber da war noch viel Verbesserungspotential. Er konnte seine Blocks und Angriffe üben sobald Yaku zufrieden war. Deswegen trainierte er die Hälfte vom Training immer seine Annahmen. Im Moment lief ich mal wieder los um ein paar Flaschen aufzufüllen und kam dabei an Kuroo vorbei. Er trainierte gerade mit Kenma, Inuoka und Yamamato Blocks und Angriffe. Sie wurde dabei von Trainer Manabu Naoi überwacht. Mein Opa kümmerte sich um die anderen. Ich blieb kurz stehen um ihnen zuzusehen. Kuroo hatte bei Blocks offensichtlich immer den vollen Durchblick. Als würde er immer wissen wohin die Angreifer zielen würden bevor sie es selber wussten. Er war einfach fantastisch. Man merkte warum er der Kapitän des Nekomateam war, er war nicht nur ausgesprochen talentiert sondern auch noch gut zu seinem Team. Er kümmerte sich immer um seine Teamkameraden, unterstützte sie um ihre Stärken hervor zubringen oder war manchmal auch einfach für sie da. Er übernahm unbewusst den Job eines Managers. Deswegen war es für mich schwer den Job zu machen und es war für die anderen auch schwer diese Aufgaben mir zu überlassen, einmal weil ich nicht wirklich kompetent dafür war und weil Kuroo das alles ja schon tat. Er war wirklich talentiert, als Volleyballspieler und auch als Mensch. Ich beneidete ihn dafür das er so offen mit allen reden konnte. Ich hatte noch einen langen Weg bis dahin. „Warte mal was? Kuroo war fantastisch?", wieso dachte ich sowas auf einmal. Ich blieb noch kurz stehen um weiter zuzusehen, danach trat ich kopfschüttelnd aus der Halle und ging in Richtung Schule um dort die Flaschen zu füllen. Ich mochte Kuroo zwar, sehr sogar, aber hatte ich mir nicht gestern Abend noch gesagt das ich mich erst auf mich konzentrieren müsste bevor ich sowas in Angriff nahm? Ich war immer noch nicht sozial kompetent genug um mit Fremden zu reden, wie sollte ich dann jemanden meine Gefühle gestehen. Also heute Abend würde ich mir einen Therapeuten suchen, ich wollte ja schließlich wieder normal Leben können und zusätzlich auch noch jemanden meine Gefühle gestehen. Aber bis dahin wird wahrscheinlich viel Zeit vergehen, ich hoffte das Kuroo mich bis dahin so mögen könnte wie ich ihn im Moment mag. Aber bis dahin musste ich sehr an mir selber arbeiten, Physisch und psychisch. Meine Mentale Verfassung könnte ich bestimmt mit einem Therapeuten auf Vordermann bringen, aber Körperlich musste ich selber dran arbeiten. Ich wollte ja teilweise wieder zu meinem alten Ich zurück. Ich stand mir wie immer selber im Weg.
Aber jetzt musste ich erstmal die aufgefüllten Flaschen zurück bringen. Vielleicht hatte ich mich diesmal etwas übernommen, ich taumelte mit sechs Flaschen zurück. Sie waren nicht schwer, aber sehr unhandlich. Ich tat mir schwer damit sie alle zurück zu balancieren. „Brauchst du Hilfe?", fragte mich jemand direkt vor mir. Ich hatte nicht wirklich aufgepasst was vor mir lag, ich wollte nur einfach nicht stolpern. Aber diese Stimme erkannte ich immer, es war der Kapitän. Vorsichtig schaute ich auf, ich wollte die Flaschen ja nicht fallen lassen. „Ehm ja, wäre nett.", murmelte ich. Hilfsbereit nahm er mir ein paar Flaschen ab. Heute war ich noch mehr in Gedanken als sonst, aber zum ersten Mal waren sie nicht nur negativ. Ich hatte einen Beschluss, der Beschluss mir wirklich Hilfe zu suchen. Denn die Hilfe die ich brauchen würde wäre Professionelle, da konnten mir die Jungs nicht mehr weiter helfen. Zusammen mit Kuroo ging ich nun wieder in Richtung Sporthalle. Wir liefen zwar schweigend neben einander her aber es war nicht unangenehm, ganz im Gegenteil. Seine Anwesenheit gab mir die Kraft die ich brauchte um meine Gedanken in die Tat umzusetzen. Wenn da wirklich was zwischen mir und ihm war, dann wollte ich mich bessern. Für ihn, für das Team. Ganz einfach für meine Freunde. Sie waren in der Zeit immer für mich da gewesen, es war doch wirklich mal an der Zeit das ich ihnen half. Allerdings um ihnen helfen zu können musste ich erstmal mir selbst helfen. „Mayumi, ich wollte...", fing Kuroo neben mir an. „Da bist du ja wieder, ich brauch dringend was zu trinken.", rief mir Lev zu und eilte zu uns. Er wurde von Yaku verfolgt: „Jetzt ist noch keine Trinkpause." Anscheinend hatte Lev mal wieder versucht sich dem Training zu entziehen. „Aber ich verdurste.", hechelte der größere und schnappte sich eine Flasche aus meinen Händen und begann gierig zu trinken. „Du wolltest was sagen?", fragte ich Kuroo neben mir nachdem Yaku Lev wieder zurück zum Training gezogen hatte. Das war das dritte mal das er was sagen wollte und unterbrochen wurde, dann sollte es einfach nicht sein. Aber insgeheim war ich froh darum, denn es hieß das ich noch Zeit hatte mich Mental auf eine Abfuhr gefasst zu machen. „Ach nichts, lass uns auch wieder rein gehen.", grinste er mich nur an. Aber ich konnte sehen das etwas nicht stimmte. Also hielt ich ihn kurz fest, ich wollte etwas sagen aber ich konnte nicht. Also lies ich ihn wieder los und ging voran in die Halle.
// Okay ganz ehrlich, das ist mein bis jetzt schlechtestes Kapitel. Ich habe es jetzt so oft durchgelesen und verbessert. Aber bin immer noch mega unzufrieden. Wenn ihr irgendwas findet was ich verbessern kann, schreibt es mir bitte. Und ich werde schauen das ich weiterhin drei mal die Woche uploade, aber nächste Woche beginnt mein Studium wieder und ich weiß nicht wie viel Zeit ich dann zu schreiben haben werde. Ich hoffe ihr habt noch eine schöne Woche :) //
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Managerin von Nekoma
FanfictionNach einem Unfall auf dem Volleyball Feld bin ich nicht mehr die selbe. Ich fühle mich leer und kalt. Als ich dann auf die Nekoma Oberschule Wechsel wird alles anders. Kann ich mich wieder für Volleyball begeistern? Oder sogar für mehr als nur Volle...