Chapter 12: Ein neuer Funke

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Daheim angekommen wartete meine Mutter mit dem Abendessen schon auf mich. Mir war gar nicht aufgefallen das ich auf dem Heimweg so getrödelt hatte, weil meine Gedanken schon beim Wochenende waren. „Hallo Mayumi Schatz. Wie war die Schule?", erkundigte sie sich freundlich. „Wie immer.", gab ich zurück während ich mir die Schuhe auszog und in Richtung Badezimmer ging um mir vor dem Essen noch die Hände zu waschen. „Was gibt es denn zum Essen?", fragte ich sie neugierig während ich mir ein Handtuch schnappte um mir die Hände abzutrocknen. „Nur ein normales Kaiseki was ich bestellt habe.", antwortete sie mir. Meine Mutter und ich waren beide nicht überaus talentiert wenn es ums Kochen geht. Deswegen bestellen wir oft Sachen. Besonders wenn wir beide keine Zeit haben uns lange mit einem Rezept auseinander zu setzten, oder wenn wir nicht genug Lebensmittel im Haus haben für ein ordentliches Essen. „Das riecht aber lecker.", seufzte ich. Mir lief schon das Wasser im Mund zusammen. Eilig setzte ich mich zu meiner Mutter an den Tisch und wir fingen an zu essen. „Meine Güte Mayumi. Du isst aber viel heute.", lachte sie mir zu. Sie hatte recht. Heute aß ich zum ersten Mal wieder eine normale Portion. Wann war denn mein Appetit zurück gekommen? „Ach Mayumi, du hast ja heute gefragt wie das mit dem Wochenende ist. Weißt du schon ab wann und wo?", fragte meine Mutter scheinheilig nach. Sie wusste doch bestimmt schon um was es geht. „Ehm, also ich muss dir da was erzählen.", fing ich an. Somit erzählte ich ihr von dem Managerin auf Probe Ding und was die Jungs mir vorgeschlagen haben. Sie saß mir einfach nur still gegenüber, aber ich glaube sie hatte auch bemerkt das ich angefangen habe mich zu verändern. Diesmal aber zum guten. Ich sah wie ihre Augen leuchteten als ich erwähnte das ich wieder zu einem Team dazugehören wollte und sei es nur als Managerin. „Schatz, wenn du das wirklich willst, dann stehe ich dir nicht im Weg. Aber bitte pass auf dich auf.", lächelte sie mich sanft an. „Mach ich.", gab ich zurück und stand auf um ihr beim Abwasch zu helfen. Während meine Mutter die benutzen Schalen und Teller abspülte, trocknete ich sie. Das alles verlief zwar schweigend, aber wir merkten beide das ab jetzt wieder alles gut werden würde.

Bevor ich ins Bett ging nahm ich mir noch die Zeit zum duschen und runter fahren. Als sich der Wasserdampf langsam legte und ich endlich mein Spiegelbild genauer betrachten konnte fiel mir eine Sache auf. Vor circa einer Woche waren meine Augen ein mattes und tristes Türkis. Aber jetzt hatten sie wieder einen Funken in sich, sich leuchteten wieder. Das war ein erstes richtiges Anzeichen dafür das ich innerlich nicht mehr komplett Leer war. Ich war auch nicht mehr allein. Ich fühlte mich nicht mehr immer einsam. Mit einem guten Gefühl ging ich dann auch endlich ins Bett. Ich musste ja morgen früh raus. Die Schule kann man ja leider nicht einfach verschieben oder auftauchen wann es einem passte. Aber ich freute mich jetzt ein bisschen darauf, weil ich genau wusste das ich jetzt Freunde hatte. Also irgendwie zumindest. So gut kannte ich die Jungs ja noch nicht. Aber was nicht ist kann ja noch werden.

Am nächsten morgen erwachte ich zum ersten Mal seit langem wieder sehr erholt. Als hätte ich genau die richtige Menge an schlaf gehabt. Oder war ich nur eben sehr lange in der Tiefschlafphase und fühlte mich deswegen so neu? Naja was es auch war es war auf jeden Fall gut.

Zufrieden mit mir selbst verlies ich nach dem ich fertig war das Haus und machte mich auf den Weg zur Schule. Ich starrte nicht wie gewohnt auf mein Handy, sondern sah mir tatsächlich mal meine Umgebung genauer an. Wir wohnten tatsächlich in einer sehr schönen Gegend und da es Frühling ist blühten auch die Blumen und alles erwachte so langsam aus seinem Winterschlaf. Dieses Gefühl hatte ich auch. Das ich aus meinem Winterschlaf erwachte und wieder neues Leben in mir wächst. Nein warte, das klang komisch. Ich bin ja nicht Schwanger. Also ich meinte doch nur Lebensfunken? Ergibt das Sinn, eher nicht aber ich meinte doch nur. Ach egal, alles was ich jetzt noch denken konnte würde es schlimmer machen. Mit diesen Gedanken setzte ich mich neben Kenma. „Guten Morgen.", begrüßte er mich. Überrascht und noch halb in Gedanken quickte ich nur: „Ich bin nicht Schwanger." Himmel, was war dass denn? Wieso sagte ich das? Wieso dachte ich das überhaupt. Verwirrt hob Kenma seinen Kopf und legte ihn schief um mich genauer zu mustern. „Okay, das sehe ich.", sagte er dann nach einer Weile der Musterung. Danach widmete er sich wieder seinem Handy. Ich könnte mich gerade selber Ohrfeigen so dämlich war das was ich gesagt hatte und Peinlich war es obendrein noch dazu. Zum Glück hatte das nur Kenma gehört, der wusste doch das ich schnell nervös wurde und man mich leicht erschrecken konnte. Oder dacht er jetzt etwa das ich Schwanger war? Aber von dem? Denkt er das man mich vergewaltig hatte und ich mich deshalb so benahm? Was zur Hölle stimmte nicht mit mir. Heute war doch ein guter Tag, warum passierte das ausgerechnet jetzt wo meine Laune mal nicht abgrundtief scheiße war. Nun ja, jetzt war sie es auf jeden fall wider. „Du Kenma, das ich wollte nicht. Ich meinte das nicht. Ich weiß nicht warum ich das gesagt habe, also ich bin wirklich nicht und ehm ich vergiss das bitte ja?", stotterte ich rum. Wenn das jemand erfuhr, oder was wenn es jemand gehört hätte. Würden dann Gerüchte hochkommen. Bitte nicht. „Ich hab nichts gehört.", murmelte der Puddingkopf mir schief grinsend aber dabei nicht von seinem Hany hochschauend zu. Ein Glück begann der Unterricht und ich konnte meinen Hochroten Kopf in meinen Händen vergraben und auf einen schnellen Tod hoffen.

Die Stunden vergingen und es war wieder Zeit für die große Mittagspause. Kenma und ich setzten uns wieder an den selben Tisch wie naja die letzten Male halt auch. Ich nenne es jetzt mal unseren Stammtisch. Schon bald gesellten sich die anderen Teammitglieder zu uns. Diese fingen untereinander auch gleich Gespräche an, während ich meine komische Schwangerschaftserwiederung Kenma gegenüber noch verarbeitete. Das war bestimmt das mit Abstand peinlichste was mir seit eintreten an die Nekoma Oberschule passiert ist, es toppte ja schon das mit dem Trinkpäckchen. Aber ich war auch leicht zu erschrecken.

„Also wir treffen uns am Freitag ungefähr eine Stunde nach dem Training an der Sporthalle und laufen dann gemeinsam zu der Herberge.", riss mich Kuroo aus den Gedanken. Es war zwar nicht direkt an mich gerichtet, aber da ich der Grund dafür war sollte ich wenigstens so respektvoll sein und zuhören. Außerdem wollte ich ja selber dahin. „Wir bleiben dann bis Sonntagabend und gehen Tagsüber wieder zur Schule zum Trainieren. Haben das alle verstanden?", fragte der Kapitän in die Runde. Alle nickten einschließlich mir. Allerdings tat sich mir da noch eine Frage auf. Sollte ich sie stellen oder schweigend warten? Aber wäre es nicht besser wenn ich sie stellen würde? Dann würden mich die anderen bestimmt auch mehr als Teammitlgied ansehen oder würden sie mich dann für eine Nervensäge halten? Hatte Kuroo meine Frage vielleicht schon beantwortet, nur ich hatte nicht zugehört weil ich mal wieder viel zu beschäftigt mit meinen Gedanken war? Ich stell die Frage jetzt einfach mal. „Ehm ich hätte noch eine Frage.", murmelte ich. Hatten die anderen mich überhaupt gehört, oder musste ich lauter reden. Konnte ich überhaupt lauter reden? „Schieß los Trinkpäckchen.", provozierte mich dieser unmögliche Typ schon wieder. Ich verstand einfach nicht was so lustig daran war mich ständig Trinkpäckchen zu nennen. Also ignorierte ich das ab sofort, vielleicht würde er dann damit aufhören. „Wie wird das ganze eigentlich finanziert?", stellte ich meine Frage. Denn ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass das umsonst war. Nichts war im Leben umsonst. Alles hatte seinen Preis. Also auch der Aufenthalt in dieser Herberge. „Mach dir da keine Sorgen, das läuft über die Schule.", antwortete er mir nur gelassen. Ich nickte einmal um ihm zu verstehen zu geben das ich verstanden hatte. Wieso aber sollte die Schule sowas finanzieren? Es war zwar zu trainingszwecken, aber dennoch sehr kurzfristig angesetzt. Aber fürs erste beschloss ich ihm einfach mal zu glauben, was anderes blieb mir sowieso nicht übrig. 

Managerin von NekomaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt