Chapter 30: Überwindung

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Nach dem Aufstehen ging wieder der normale Alltag los. Für die Schule fertig machen und dann dort hin gehen. Ich hatte in der Nacht nicht sonderlich gut geschlafen, weil sich meine Gedanken nur um Kuroo gedreht hatten. Dieser Typ raubte mir den Verstand und jetzt auch noch meinen Schlaf. Aber das eigentliche Problem war ja, das ich ihn wirklich sehr gerne hatte. Aber ich durfte mir nicht zu viele Hoffnungen machen, sonst ruinierte ich nur wieder alles. Die Hoffnung stirbt zwar zuletzt, aber in dem Fall war Hoffnung mein Genickbruch. Wenn er mich nicht auch mochte würde ich mich nur wieder blamieren. Falls er mich wirklich nicht so mögen sollte würde ich mich wohl vergraben müssen. Deswegen war es besser wenn vorerst niemand davon wusste. In der Klasse angekommen setzte ich mich wie üblich auf meinen Sitz neben Kenma. Dieser war mal wieder nur am Handy und spielte irgendwas, war also nichts neues. Da meine Gedanken sowieso nur um Kuroo kreisten war es sowieso Sinnlos ans Handy zu gehen, außerdem würde der Unterricht bald beginnen. Die ersten paar Stunden verliefen ohne besondere Vorkommnisse. Wir hatten jetzt nur noch eine Doppelstunde mit Herr Akabane. „So Klasse, einige von euch wissen es wahrscheinlich schon. Andere haben es bestimmt vergessen. Aber in einer Woche findet das Frühlingsfest statt und jede Klasse soll laut dem Direktor etwas vorbereiten. Also was wollt ihr machen?", frage Herr Akabane in die Klasse. „Herr Akabane wir könnten doch was mit Essen machen?", schlug Yui vor. Wie sich herausstellte war sie die Klassensprecherin und die ganze Klasse stimmte ihrem Vorschlag einfach zu. Wahrscheinlich wollten die anderen genauso wenig was sagen oder anderes vorschlagen, aber was mit Essen zu machen wird bestimmt anstrengend. „Wenn niemand was dagegen hat dann machen wir was mit Essen, Yui was hast du dir so vorgestellt?", harkte Herr Akabane nach. „Nun ja, wir könnten doch sowas wie ein Imbissstand machen nur das man auch bedient. Dann hat jeder was zu tun.", grinste die aufgeweckte Schülerin. Kenma und ich sahen uns an und hatten beide einen ähnlichen Gesichtsausdruck. Für uns Introvertierte wird das wohl einfach nur die Hölle. Gequält sahen Kenma und ich wieder nach vorne wo Yui die Leitung übernommen hatte. Sie zeichnete einen Stand auf die Tafel und schrieb dazu was sie gerne an Essen hätte und was für Positionen es geben wird. Natürlich gab es die Kellner Position, ich hoffte inständig das weder Kenma noch ich diese Rolle zugeschrieben bekommen würden. „Also Leute was haltet ihr davon?", fragte Yui in die Runde um sicherzustellen das alle für ihren Vorschlag und vor allem dafür waren das sie die Planung übernahm. Da wirklich niemand einen Einwand hatte machte sie weiter mit ihren Ansagen: „Also wir brauchen Leute die sich um das Essen kümmern und hinter dem Stand bleiben um zu schauen das nichts anbrennt. Wer traut sich das zu?" Es meldeten sich mehrere, wahrscheinlich auch nur weil sie nicht Kellnern wollten. Allerdings konnte ich mich beim besten Willen nicht melden, da ich ja nicht kochen konnte. Ich wollte ja nicht alles gleich ruinieren, unter meiner Kontrolle würde wahrscheinlich alles anbrennen. Und das konnte ich dieser Klasse nicht antun. „Okay, sehr schön. Dann übernehmt ihr das. Wir reden später noch über die genauen Rezepte. Dann brauchen wir noch Leute die schon Gerichte vorbereiten. Gibt es ein paar Leute die sowas machen wollen, denn wir können ja schließlich nicht nur Grillen.", lächelte die Klassensprecherin ganz in ihrem Element. Wieder war ich unfähig mich zu melden, denn ich konnte ja nichts kochen. Nicht mal was vorbereiten konnte ich, da alles was ich je selber gemacht hatte immer ungenießbar war. Es gab ja schließlich einen Grund warum meine Mutter und ich hauptsächlich bestellten. Doch mit einer Sache hatte ich nicht gerechnet, Kenma hatte sich dazu gemeldet. Muss schön sein wenn die Eltern kochen können. „Okay super, sobald wir wissen was für Barbecue wir machen werden wir schauen können was nebenbei noch servierte werden kann. Als nächstes brauche ich Leute die den Stand bauen und alles Dekorieren.", machte sie weiter. Dekorieren, das hörte sich nach etwas an was ich kann. Oder jedenfalls nicht wirklich ruinieren konnte. Also meldete ich mich beim Dekoriertem. „Sehr schön, der Rest ist dann Kellner. Ich werde mich gleich mit allen die beim Deko-team sind noch treffen. Also bleibt nach dem Klingeln noch hier. Okay, Herr Akabane ich denke wir sind fürs erste durch. Sie können nun mit dem Unterricht vorfahren.", grinste Yui und setzte sich wieder auf ihren Platz. Und so ging der normale Unterricht weiter.

Nachdem es geklingelt hatte blieb ich wie angewiesen auf meinem Platz sitzen und verlies nicht zusammen mit Kenma den Raum um in der Mensa zusammen mit dem Team zu essen. „Also gut liebes Deko-team ich hatte mir ein einfaches Thema vorgestellt, also am besten halten wir es alles so einfach wie möglich. Wir machen ja schon so viel an Essen. Nur während der Stunde habe ich festgestellt das wir zu wenig Leute haben die Kellnern. Also würde ich vorschlagend das ihr auch noch mit Kellnert. Hat jemand was dagegen.", fragte Yui unschuldig und schaute in die Runde. Niemand von den anderen schien etwas dagegen zu haben, außer mir. Aber ich traute mich irgendwie nicht etwas zu sagen, ich war einfach zu geschockt. Jetzt trat tatsächlich genau das ein was ich auf gar keinen Fall wollte. Ich musste Kellnern und ich hatte im Moment nicht den Mumm etwas dagegen zu sagen. Dann musste ich da Wohl oder Übel durch. Yui entließ uns nach diesem kurzen Meeting in die Pause. In der Mensa angekommen setzte ich mich an den normalen Tisch zu den Jungs. Gefrustet raufte ich mir mit den Händen durch die Haare. Wieso passierte sowas mal wieder mir? „Mayumi alles gut?", fragte mich Kuroo neben mir. Unbewusst hatte ich mich anscheinend neben ihn gesetzt. „Ja alles super, außer das ich jetzt Kellnern muss.", immer noch frustriert legte ich meinen Kopf auf dem Tisch ab. Mir war der Hunger vergangen. „Kellnern?", fragte Yamamato nach. Ich wollte nicht antworten, aber ich musste es ja irgendwie erklären. „Ich dachte du bist im Deko-team.", harkte jetzt auch Kenma nach. „Das ist ja das Problem, Yui hat das Deko-team jetzt auch zu Kellnern gemacht. Einfach so.", erwiderte ich dezent angepasst und immer noch mit dem Kopf auf dem Tisch. „Fürs Frühlingsfest?", fragte Kuroo nach. „Exakt.", murmelte ich und winkte ergeben mit meiner Hand. Aus der Nummer konnte ich wohl nicht mehr so einfach raus. „Ich glaube ich bin da Krank.", murmelte ich und schloss die Augen. „Das geht leider nicht, dann brauchst du ein Attest.", ruinierte Yaku meinen Plan. „Das ist ein Scherz oder?", mit einer schnellen Bewegung riss ich meinen Kopf hoch und starrte Yaku verzweifelt an: „Yaku, sag mir dass das ein Scherz ist." Verzweifelt schaute ich in die Runde, aber alle schüttelten den Kopf. Frustriert lies ich meinen Kopf wieder auf den Tisch fallen. „Aber ich will nicht.", murmelte ich nur. Die anderen dachten sich bestimmt nur das ich schwach war und mich nicht so anstellen sollte. Die hatten ja auch keinen Sozialphobie entwickelt. Sie wussten ja nicht das sie die einzigen waren mit denen ich einigermaßen Normal reden konnte. Würde ich dieses Kellner Ding schaffen, in meiner jetzigen Verfassung bestimmt nicht. Aber ich hatte ja noch Zeit es zu trainieren. Aber dann müsste ich mit Leuten reden und nicht nur mit dem Nekomateam Was sollte ich nur machen. „Hey, Mayumi. Es wird schon nicht so schlimm werden.", versuchte mich Kuroo aufzumuntern und strich mir sanft über den Rücken. Er achtete penibel darauf mich nicht zu fest zu berühren wegen dem Blauen Fleck. Es war ja ganz nett von ihm und beruhigte mich tatsächlich ein bisschen. Aber ich wollte sein Mitleid nicht. Ich musste das irgendwie hinbekommen. Vielleicht konnte ich mit Yui reden das sie mich da raus lässt. Hastig stand ich auf. Dabei rutschte Kuroo's Hand von meinem Rücken. „Was hast du jetzt vor?", fragte mich Yamamato. „Keine Ahnung, aber ich werde nicht Kellnern.", bestimmte ich. „Gehst du zu Yui und fragst nach ob das geht?", legte Kenma meine Idee offen. „Ich sollte es doch wenigstens versuchen oder?", mit den Worten stemmte ich mich auf dem Tisch ab und schaute noch mal frustriert in die Runde. Mir brach schon allein bei dem Gedanken daran Angstschweiß am Rücken aus. „Oder du versuchst es wenigstens.", fügte Lev hinzu. „Was versuchen mit ihr zu reden oder dieses Kellner ding?", stellte ich klar. Ich wollte wirklich nicht Kellnern. Ich konnte sowas doch gar nicht. Wie sollte ich mit anderen Leuten reden und fragen was sie essen wollten, wenn ich es noch nicht mal schaffte mit Yui zu reden. Ich war wirklich ein Feigling. Geknickt lies ich mich wieder sinken. „Versuch das mit dem Kellnern doch wenigstens, dann hast du es wenigstens Probiert. Du weißt doch im Volleyball ist es genauso. Aufgeben ist keine Option.", fügte Yaku hinzu. „Okay.", wimmerte ich leise auf meinem Platz mit gesenkten Schultern und dem Kopf in den Händen auf dem Tisch vergraben. Er hatte ja Recht, ich konnte nicht vor allem davon laufen. Und vielleicht war das ein Zeichen das ich es tun konnte. 

Managerin von NekomaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt