Wir saßen jetzt schon etwas länger hier draußen und langsam wurde mir echt kalt. Aber ich wollte noch nicht rein. Es war tatsächlich angenehm neben Kuroo zu sitzen. Der Typ konnte sogar schweigen. Ich glaube das wird mein Lieblings Charakterzug an ihm. Seit meiner Panikattacke lies er mich allerdings nicht aus den Augen. Er starrte mich zwar nicht direkt an, aber ich spürte seinen Katzenartigen Blick auf mir. „Ist dir kalt?", fragte er mich nach einer Weile, nachdem ich meine Arme um meine Beine geschlungen hatte. Ich schüttelte allerdings den Kopf. „Stell dich nicht so an Trinkpäckchen.", beleidigte er mich und zog mich im selben Moment an sich. Er legte seinen Arm um meine Schulter und fragte: „Besser?" Wiederstrebend nickte ich. Dieser Typ war unmöglich. Aber mir wurde dank ihm tatsächlich wärmer und langsam fing ich an mich zu entspannen. Verunsichert lehnte ich meinen Kopf gegen ihn und er zog ich sofort noch näher an sich ran. Als b das überhaupt möglich gewesen wäre. „Danke.", murmelte ich. „Ach dafür ist doch der Kapitän des Teams da.", ich sah ihn zwar nicht konnte aber hören wie er bei dem Satz selbstgefällig grinste. Und schubs war die Stimmung dahin. Konnte man es überhaupt Stimmung nennen? Vielleicht sah es für andere sogar romantisch aus, wie wir da im Mondschein aneinander gelehnt da saßen. Aber das war doch total absurd. Kuroo und ich? Niemals. Das wäre doch komisch. Aber die eigentliche Frage war, warum ich überhaupt an sowas wie Kuroo und mich dachte. Was war los mit mir? In einem Moment erschrickt er mich fast zu Tode und im nächsten fantasierte ich schon. Muss wohl am Sauerstoffmangel liegen. Ja das musste es sein. Eine andere Erklärung gab es nicht. Oder? Sollte es dafür eine andere Erklärung geben, außer Sauerstoffmangel? Nein oder? „Mayumi, wir sollten rein gehen. Wir müssen morgen ja früh raus.", entschied der Kapitän des Volleyballteams. Er hatte ja recht, wenn wir noch länger hier draußen waren würden uns die anderen wie ein Eis am Stiel vorfinden. Wir würden erfrieren. „Ja.", murmelte ich als Antwort und stand auf. Nachdem Kuroo sich auch aufgehieft hatte sagte er zu mir: „Na komm Trinkpäckchen. Wir gehen zusammen, nicht das du dich noch verläufst." Und da war er wieder, dieser unausstehliche Typ. Wieso hatte ich vorhin gleich nochmal von ihm fantasiert? Achja richtig, Sauerstoffmangel.
Zurück im Gebäude gab Kuroo die Richtung an, ich wusste sowieso nicht mehr wo was war. Vor der Tür zu meinem Zimmer fürs Wochenende wünschte er mir noch eine gute Nacht. Sogleich war er im Raum von den Jungs verschwunden und ich blieb allein im Flur zurück. Langsam schob ich die Tür auf, der Raum lag dunkel und verlassen vor mir. Unsicher trat ich ein. Ich war es zwar gewöhnt allein zu sein, aber so einsam hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Leise zog ich die Tür hinter mir zu und schlich auf meinen Futon zu. Meinen Kulturbeutel legte ich zurück zu meinen Sachen in die Tasche, danach legte ich mich hin und starrte an dich Decke. Mir war kalt. Irgendwie fehlte mir die Wärme die mir Kuroo draußen gespendet hatte. Aber ich durfte jetzt nicht darüber nachdenken. Da war ja sowieso nichts und ich wollte auch nicht das da was war. Ich muss mich doch erstmal darauf konzentrieren wie zu mir selbst zu finden und mir nicht so was zusammen spinnen. Doch die Minuten vergingen und ich konnte den Gedanken an Kuroo nicht los lassen. Also versuchte ich mich abzulenken in dem ich mir Szenarien ausmalte wie der Tag morgen wohl werden würde. Doch das half auch nicht. „Geh aus meinem Kopf raus.", flehte ich in Gedanken. Doch er wollte nicht. Aufgebracht stand ich wieder auf. Ich brauche frische Luft. Also ging ich zum Fenster und öffnete es. Die kalte Luft klärte meinen Kopf für wenige Augenblicke, ehe ich wieder daran denken musste wie Kuroo und ich vor ein paar Minuten noch zusammen draußen gehockt waren und er seinen Arm um meine Schulter geschlungen hatte. Das durfte doch echt nicht war sein. Ich musste versuchen zu schlafen, wenn ich schlafe gehen diese eigenartigen Gedanken an den Idioten bestimmt weg. Hoffte ich zumindest. Also lies ich das Fenster einen Spalt breit offen, konnte ja nicht schaden und legte mich wieder auf meinen Futon. Es half tatsächlich irgendwie. Ich dachte nicht mehr hauptsächlich an Kuroo. Denn es kamen immer mehr Erinnerungen hoch wie peinlich ich mich seit letzter Woche angestellt hatte. Die Erinnerungen und Gedanken und Szenarien ließen mich einfach nicht schlafen. Unruhig wälzte ich mich hin und her. Was kann ich tun damit ich vielleicht doch noch etwas schlaf bekam? Um sicher zu gehen das ich noch genug Zeit zum Schlafen hatte schaute ich auf mein Handy. Es war drei Uhr morgens. Wie war ich bitte bis drei Uhr wach geblieben? Hatte ich wirklich kein Auge zu tun können? Aber das hieß das ich noch ungefähr dreieinhalb Stunden zum Schlafen hatte, also wenn ich rechtzeitig beim Frühstück wach sein wollte. Oder sollte ich lieber eine halbe Stunde länger versuchen zu schlafen? „Okay Mayumi, schließe einfach deine Augen und denken an nichts mehr.", dachte ich. Vielleicht half es ja.
Nach ein paar Minuten döste ich tatsächlich ein. Jedoch nicht für lange, irgendein Geräusch weckte mich wieder auf. Ängstlich zog ich die Decke höher. Da war es schon wieder. Aber was für ein Geräusch war das? Ich war doch allein hier im Raum. Ich war doch allein, oder? Panisch öffnete ich meine Augen einen Spalt breit. Es war stockdunkel, aber durch das Fenster viel ein wenig Licht. Aber ich konnte niemanden sehen. Also atmete ich einfach nochmal tief durch und schaute an die Decke. „Mayumi reiß dich zusammen. Da ist nichts. Einfach weiter schlafen.", ermutigte ich mich selber. Jedoch wurde durch das Licht das durch Fenster viel Schatten an die Decke projiziert. Schnell schloss ich die Augen, ich durfte jetzt bloß nicht an was gruseliges Denken. Einhörner, Regenbögen, Muffins. Das waren doch schöne Sachen auf die ich mich jetzt nur noch konzentrieren musste und nicht etwa auf Assassinen, Zombies oder Riesen Spinnen. Doch je länger ich versuchte an etwas nicht gruseliges zu denken, desto schlimmer wurde es. Ich legte mich auf die Seite und zog die Decke noch weiter über mich. Irgendetwas kitzelte mich an der Nase, jetzt war es über meinem Auge. Meine Atmung und mein Herzschlag beschleunigten sich. War das eine Spinne? Warum war sie auf meinem Gesicht? Wollte sie mich essen? Oder noch schlimmer ihre Babys in meine Augen setzten und die würden mich dann essen? Jetzt kitzelte es wieder auf der Nase. Der Reflex mir übers Gesicht zu wischen wurde so groß das ich es tat. In Gedanken betete ich einfach nur das es keine Spinne war oder ein anderes Insekt das seine Jungen in meine Augen oder Nasenlöcher pflanzen wollte. Aus einmal wischen panisches rumgefuchtel. Ich setzte mich auf und schüttelte meine Haare aus. Was hatte mich denn jetzt im Gesicht erwischt. Es war mir doch nicht etwa unter die Haut gekrochen?! Panisch tastete ich mein Gesicht ab, ich spürte keine Wunde. Das heißt alles was zu sein soll war auch zu. Trotzdem griff ich nach meinem Handy und machte die Taschenlampe an. Ich suchte meinen kompletten Futon ab, die Decke sowie das Kissen. Da war kein Tier. Also fotografierte ich mich selber mit Blitz um auf Nummer sicher zu gehen. Halb geblendet sah ich mir die Bilder an. Da war kein Insekt drauf zu sehen. Also waren es wahrscheinlich nur meine Haare die mich gekitzelt haben. Dennoch stand ich auf um das Fenster nun doch zu schließen, ich durfte den kleinen Krabbeldingern nicht auch noch die Chance geben ihre Babys in meinem Gesicht einzupflanzen. Danach legte ich mich wieder hin und starrte an die Decke. Ich konnte nach dem gerade wirklich kein Auge mehr zu tun. Aber was sollte ich dann machen? Obwohl, ich sollte echt schlafen. Der Tag wird wahrscheinlich sehr anstrengend und wenn ich so überhaupt nicht schlafe dann würde ich das Kreislauftechnisch nicht schaffen. Also schloss ich im versuch doch noch zu schlafen die Augen. Allerdings tauchten ständig Bilder auf wie mir am Körper überall Spinnen und andere Insekten aus der Haut krochen. „Oh Gott Mayumi. Hör auf sowas zu denken!", schimpfte ich mit mir selber. Doch an schlafen war nicht zu denken also griff ich nach meinem Handy. Es war mittlerweile halb fünf Uhr morgens. Frustriert holte ich meine Kopfhörer raus und steckte sie mir in die Ohren. Danach machte ich mir eine Playlist. Endlich hörte mein Kopf auf zu denken und ich konnte wieder ruhig atmen. Ich hätte von Anfang an mit Kopfhörern schlafen sollen. Mein Puls beruhigte sich auch so langsam wieder und glich sich den gleichmäßigen Beats der Musik an. Endlich konnte ich einschlafen.
Jedoch nicht für lange. Gefühlt nachdem ich eingeschlafen war meldete sich auch schon mein Wecker. Das gibt's doch nicht. Warum jetzt schon. Genervt machte ich ihn aus und starrte müde an die Decke. Sollte ich jetzt aufstehen und mich fertig machen, oder weiter schlafen? Ich entschied mich leider fürs aufstehen. Egal wie sehr ich auch weiter schlafen wollte, ich konnte doch nicht alle einfach so enttäuschen. Oder würde es sie überhaupt enttäuschen falls ich doch noch bisschen länger schlafen würde? Würde es mir überhaupt was bringen noch eine halbe Stunde länger zu schlafen, oder wäre ich dann noch müder? Frustriert warf ich die Hände in die Luft und raufte mir durch die Haare. Kaltes Wasser würde mich auf jeden Fall aufwecken. Also schnappte ich mir meinen Kulturbeutel und Sportklamotten für den Tag und ging zur Tür. Leise schob ich diese auf. „Bin ich die erste die Wach ist?", fragte ich mich selber. Denn falls es so war, müsste ich extra leise sein. Da ich nicht von was anderem ausgehen konnte, da alles still war schlich ich einfach auf Zehenspitzen auf den Flur. Niemand zu sehen. „Okay Mayumi, diesmal findest du den Weg.", ermutigte ich mich selber und machte mich auf den Weg ins Badezimmer um mich fertig zu machen.
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Managerin von Nekoma
FanficNach einem Unfall auf dem Volleyball Feld bin ich nicht mehr die selbe. Ich fühle mich leer und kalt. Als ich dann auf die Nekoma Oberschule Wechsel wird alles anders. Kann ich mich wieder für Volleyball begeistern? Oder sogar für mehr als nur Volle...