Chapter 20: Realisation

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Ich musste es zumindest versuchen. Also legte ich mich auf meinen Futon und versuchte einzuschlafen. Anfangs klappte das auch, ich spürte wie die Phantommusik einsetzte und mich in eine Traumwelt nehmen wollte. Keine Ahnung wie lange ich in diesem Zustand war, oder ob ich zwischendurch doch mal eingeschlafen war. Aber dann hörte ich ein knacken und schreckte wieder auf, die Erinnerungen an letzte Nacht kamen zurück. Auf einmal hatte ich wieder das Gefühl das Spinnen auf mir waren und riss die Decke weg. Keuchend setzte ich mich auf und griff mir mit den Händen in meine Haare und raufte diese einmal durch. „Mayumi, das kann doch nicht dein ernst sein. Hör auf an Spinnen zu denken.", tadelte ich mich selber. Allerdings war an schlafen nicht mehr wirklich zu denken. Hatte ich überhaupt schon bisschen geschlafen oder war ich wieder nur unruhig dagelegen? Mit einem Prüfenden Blick auf die Uhr stellte ich fest das ich tatsächlich zwei Stunden geschlafen hatte. Dennoch war es nicht genug, aber alleine sein wollte ich nach dem Traum auch nicht mehr. Schwach erinnerte ich mich daran das Kuroo mir angeboten hatte zu ihnen rüber zu kommen falls ich nicht schlafen konnten. Aber würde ich sie dann nicht alle wecken? Ich konnte doch nicht einfach rüber zu ihnen gehen. Man könnte das doch falsch verstehen. In mehr als eine Richtung. Entweder ich stehe als Schwächling da oder als Perverse. Als Schwächling und Angsthase dastehen war mir aber lieber als das andere. Also sollte ich jetzt rüber gehen und schauen ob jemand wach ist oder jemanden aufwecken. Nur weil ich nicht schlafen kann? Das konnte ich doch nicht einfach so machen. Das, das ging doch nicht. Oder sollte ich e doch versuchen? Oder lieber nochmal alleine Probieren? Was sollte ich denn jetzt tun? Ich konnte nicht die restliche Nacht rätseln was ich tun sollte. Dann würde ich ja gar keinen schlaf mehr bekommen und das konnte ich nicht nochmal riskieren. Denn so wie ich am Vormittag drauf war, konnte ich mir nicht nochmal erlauben. Das war ich den Jungs und meinem Opa schuldig. Also stand ich letztendlich zaghaft auf und ging zur Tür. Sollte ich wirklich? Ängstlich schlich ich aus meinem Zimmer und stand jetzt direkt vor dem der Jungs. Wenn ich da jetzt rein gehe, gab es kein zurück mehr. Aber sollte ich klopfen oder einfach rein? War es unhöflich einfach rein zugehen oder war es eher unhöflich alle mit meinem Klopfen zu wecken? Ich musste mich entscheiden. Also sollte ich rein gehen oder nicht. Ich konnte ja vielleicht mal rein schauen ob wer wach war. Aber was tat ich wenn einer wach war und was wenn keiner wach war? Das waren zu viele Risiken und Optionen die ich zu beachten hatte. Aber ich verstand mich ja jetzt mit den Jungs besser, also sollte ich es wagen. Sie würden mir schon nicht böse sein, oder? Unsicher schob ich die Tür auf und streckte meinen Kopf in den Raum. Alle schliefen und was jetzt? Sollte ich jemanden wecken und wenn ja wen? Kenma? Nein lieber nicht, er sollte schlafen. Er schlief wahrscheinlich eh nie viel, er brauchte den Schlaf. Aber wen sonst? Yaku oder Lev? Ich vertraute zwar allein auf irgendeine Weise, aber nicht so sehr um sie aufzuwecken nur weil ich nicht schlafen konnte. Sollte ich vielleicht Kuroo wecken? Er hatte es mir ja angeboten. Aber was wenn er mich deswegen ärgerte? Wollte ich riskieren damit zu ihm zu gehen oder lieber nicht. Letztendlich entschloss ich mich dazu es wenigstens zu versuche. Also tapste ich so lautlos wie möglich in den Raum und schob die Tür hinter mir zu. Wo lag Kuroo? Mit rasendem Herzen bahnte ich mir einen Weg durch die schlafenden Nekomaspieler. Würde ich Kuroo schlafend überhaupt erkennen? Im Raum war es sehr dunkel. Aber ich hatte so eine Ahnung wo er liegen könnte also suchte ich nach einem blonden Haarschopf. Und tatsächlich neben dem schlafenden Kenma lag Kuroo. Jetzt war es soweit, noch konnte ich mich aus dem Raum schleichen und niemand würde mich bemerken. Aber er hatte es mir angeboten und ich wusste wenn ich jetzt wieder gehen würde, dann würde sich einmal nichts ändern und ich würde nicht mehr schlafen können. Also fasste ich meinen kompletten Mut zusammen und kniete mich hin. Mein Herzschlag raste jetzt doppelt so schnell wie noch vor wenigen Sekunden. Mein Atem ging auch viel schneller als normal sein sollte, aber eine Sache musste ich zugeben. Kuroo sah süß aus wenn er schlief. Es kostete mich meine komplette Überwindungskraft ihn anzustupsen. Er reagierte nicht. Also stupste ich ihn diesmal fester an und er schlug endlich die Augen auf. „Mayumi?", fragte er verschlafen und rieb sich die Augen. Seine Stimme war tiefer als normalerweise, mein Herz machte einen Satz und ich musste erstmal Schlucken. Kurz vergaß ich was ich überhaupt wollte und starrte ihn einfach an. Nach kurzer Zeit hatte ich mich aber wieder gefangen. „K...Kuroo.", stotterte ich. Aufmerksam musterte er mich, seinen Augen entging nichts und er merkte das es mir nicht gut ging. „Mayumi was ist los.", flüsterte sanft als er weiter zu mir aufsah. In seinen Augen sah ich wie besorgt er war. Was machte ich eigentlich hier? Ich konnte doch nicht einfach her kommen nur weil ich nicht schlafen konnte. „Es.. Ach nichts. Ich hätte nicht her kommen sollen.", nuschelte ich und wollte gerade aufstehen als mich eine Hand packte und sanft drückte. „Du kannst nicht schlafen oder?", so sanft hatte mich Kuroo noch nie behandelt. Aber er hatte mich durchschaut, mir blieb nichts anderes übrig als zu nicken. Er hielt immer noch meine Hand fest, diese fing allmählich an zu kribbeln. Genauso wie mein Bauch und schließlich mein ganzer Körper. Was machte dieser Typ nur mit mir? Warum reagierte mein Körper auf diese Weise wenn er mich berührte oder mir nahe kam? „Leg dich zu mir.", flüsterte der Kapitän mit rauer Stimme und rutsche ein wenig auf die Seite, gleichzeitig zog er mich näher zu sich. Ich konnte nichts dagegen tun und in weniger als einer Minute lag ich neben ihm auf dem Futon. Durch die Dunkelheit konnte er wenigstens meine roten Wangen nicht sehen. Aber da es so leise war fürchtete ich schon das er meinen Herzschlag hören konnte. Er lies meine Hand los, aber nur um die Decke über uns beide zu legen. Sanft strich er mir dabei über den Rücken und wanderte hoch zu meinem Gesicht. Ich war mir nicht sicher ob ich noch atmete, denn mein Gehirn hatte gerade völlig aufgehört zu funktionieren. Ich sah nur noch Kuroo, wie in einem Tunnelblick. Die Welt stand still. Seine warme Hand strich über meine Haare und meine glühenden Wangen und wanderte weiter runter zu meinem Hals. Mit meinen Augen verfolgte ich wie seine Augen seine Bewegungen verfolgten. Ich konnte nicht zuordnen was er dachte oder fühlte, aber in mir herrschte ein Chaos. „Na, nervös?", flüsterte er mir mit einem unwiderstehlichen Lächeln zu nachdem seine Hand auf meinem Puls liegen geblieben war. Ich wollte es nicht zugeben also schüttelte ich langsam den Kopf, mein Blick verweilte dabei auf den Lippen des älteren. Was tat ich da nur. Warum war ich überhaupt hergekommen? Damit das ich neben Kuroo liegen würde hatte ich nicht gerechnet. Aber seine Nähe fühlte sich erstaunlicherweise gut an, obwohl er mich versuchte zu provozieren indem er weiter meinen Nacken hoch und runter strich und wieder hoch zu meiner Wange. Dort wischte er mir sanft die Haare aus dem Gesicht. Wir lagen so nah nebeneinander und unter der Decke wurde es immer wärmer. Aber das hier war besser als alleine in einem Raum zu liegen und an Spinnen zu denken. „Mayumi, möchtest du bei mir bleiben?", hauchte er und schaute mir dabei fest in die Augen. „W...was?", stotterte ich. Er hatte mich total rausgebracht. „Heute Nacht.", verbesserte er sich, aber ich merkte wie etwas in mir schmerzte. Hatte ich etwa etwas anders erwartet? „Du .. Du meinst ich soll hier bei dir schlafen?", hakte ich nach. Ich konnte es nicht glaube was Kuroo da gefragt hatte, aber ich wollte auf gar keinen Fall wieder alleine drüben schlafen. Denn ich würde nach dem was hier gerade abging kein Auge mehr zu tun können. Mein Herz raste, mein Atem ging flach und überall wo seine Hand war, war jetzt Gänsehaut. Alles kribbelte. Mein Körper stand praktisch in Flammen. Warum das alles so war verstand ich noch nicht, aber diese Gefühl war unbeschreiblich. Schön und erschreckend zugleich. Ich konnte nicht umhin mehr davon zu wollen. Mehr von Kuroo zu wollen, mehr Berührungen und mehr Nähe. Aber ich verstand nicht ganz wieso. Das passte gar nicht zu mir. Normalerweise wollte ich keiner Person so nahe sein. Kuroo und ich lagen wenige Zentimeter auseinander und das war immer noch zu viel Abstand. Das passte absolut nicht zu mir. Was machte dieser Typ nur mit mir? Warum wollte ich ihm so nahe sein? „Ja, das meine ich.", raunte Kuroo mir zu und zog mich noch ein bisschen näher zu sich ran. Wir lagen jetzt fast Nasenspitze an Nasenspitze. „Und jetzt lass uns schlafen.", murmelte er nur noch nachdem sich seine Augen wieder langsam schlossen und er seine Stirn an meine legte. Ich wusste nicht das es möglich war, aber mein Herz drohte gerade fast zu kollabieren. Es war zu viel und gleichzeitig verspürte ich das Gefühl das es immer noch zu wenig war. Ich wusste absolut nicht was ich jetzt tun sollte. Aber Kuroo hatte mich so fest mit seinen Armen umschlossen das ich gar nicht mehr die Möglichkeit hatte wegzulaufen. Unsicher legte ich deswegen an seine Brust. Irgendwie musste ich es mir ja halbwegs gemütlich machen. An seinem Atem erkannte ich das er so langsam wieder einschlief. In Gegensatz zu seinem nun gleichmäßigen Atem war meiner immer noch gepresst und viel zu schnell. Allerdings konnte ich seinen Herzschlag an meinen Händen fühlen und das beruhigte mich. Schrittweise wurde mein Atem und Herzschlag auch ruhiger und ich merkte wie ich mich immer mehr in seinen Armen entspannte und kuschelte mich unbewusst an seine Brust. Er zog mich noch näher an sich und ich schlief endlich ein. Doch bevor ich komplett in die Traumwelt absinken konnte realisierte ich etwas. Seine Nähe löste in mir etwas aus von dem ich nicht mal wusste was es war, aber ich bemerkte dass das was Kuroo mich fühlen lies niemals wieder weg gehen sollte. Und das war der Moment indem ich zum ersten Mal kapierte was gerade mit mir passierte. Ich war dabei mich in Kuroo zu verlieben und das mehr als nur Hals über Kopf. Kleine Berührungen von ihm brachten meine Welt schon ins Schwanken. Aber seine Nähe war auch das schönste was es gab. Ich hatte das Gefühl bei ihm endlich ich selbst sein zu können und im Moment hier wo ich in seinen Armen lag fühlte ich mich zu hundertprozentig wohl. Am liebsten wollte ich nie wieder aufwachen.



// Wenn irgendwas in der Story zu schnell gehen sollte, gebt mir bescheid. 😅 und seit nicht zu schüchtern um zu kommentieren 🤭🥰//

Managerin von NekomaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt