Kapitel 1

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"Die clinic of London hat mich angeschrieben. Sie wollen mich." Schlagartig wurde es totenstill am Esstisch.

Zwar hatte mein Vater schon ein paar mal angedeutet, dass er in anderen, besseren Kliniken arbeiten wollte, aber dass er ausgerechnet jetzt angenommen worden war, kam sehr überraschend. Zu überraschend für mich.

Mein Vater war ein renommierter Herzchirurg und wollte unbedingt auch in anderen Kliniken arbeiten und war bereit dafür umzuziehen. Und uns alle mitzunehmen.

Natürlich hatten wir das Thema in unserer Familie unzählige Male ausdiskutiert, aber meine Mutter und mein Bruder standen von Anfang an auf seiner Seite. Ich nicht.

Ich war nicht bereit wegen der Arbeit meines Vaters umzuziehen. Absolut nicht. "Selbstverständlich werden Lucy und Jaron noch das Schuljahr beenden und dann in London an einem College anfangen." fuhr mein Vater fort. Ich lehnte mich zurück und verschränkte die Arme.

"Nein." war alles was ich sagte. "Schatz, es wäre eine wundervolle Erfahrung für dich und dein Englisch würde sich verbessern. Du wirst uns später für die Entscheidung dankbar sein. Außerdem sind es ja nur 2 oder 3 Jahre." Bekräftigte meine Mutter.

Das dachte ich nicht. Ich war ganz anderer Meinung. "Ich muss die ganze Schule ja auf Englisch machen. Das schaff ich nicht. Das ist viel zu schwierig." "Hör mir zu." unterbrach mich meine Mutter und wischte mir eine Träne von der Wange die ich bisher nicht bemerkt hatte. "Du bist die Klassenbeste in Englisch. Mein Vater und ich haben dich Zweisprachig aufgezogen." "Wir haben zweimal in der Woche Englisch gesprochen. Das wars. Außerdem habe ich hier Freunde. Und Familie."

Damit meinte ich die Großeltern meines Vaters. Doch ich hatte vergessen, dass meine Großeltern mütterlicherseits ebenfalls in England wohnten. Deshalb war meine Mutter, Ella, auch auf die Idee gekommen, dem Beispiel ihrer Eltern zu folgen und uns auch Zweisprachig aufzuziehen.

Englisch war mein bestes Fach. In den anderen war ich eher durchschnittlich. Und dann gab es noch Mathe. Trotz Nachhilfe war ich schlecht. Und ein Länderwechsel würde dem auch nicht gerade entgegenkommen.

Nachdem ich 15 Minuten vergeblich versucht hatte, Mitgefühl und Verständnis in meiner misslichen Lage von meiner Familie zu erlangen stand ich ohne ein weiteres Wort vom Tisch auf und rannte tränenüberströmt die Treppe hoch in mein Zimmer.

Ich wusste nicht, wie lange ich geweint hatte aber als ich das letzte Taschentuch aus der Schachtel zog und kräftig hineinschnäuzte, fühlte ich mich leer.

Ich verabschiedete mich von Maja, die die ganze Zeit mit mir telefoniert und mir beigestanden hatte. Meiner beste Freundin hatte ich erst heute von den Plänen meiner Familie erzählt. Sie verstand mich zwar, wollte aber unbedingt nach England. Unbedingt. Sie würde mich besuchen kommen. Das hatte sie unzählige Male betont.

Während ich stocksteif auf meinem Bett saß und die Wand anstarrte fragte ich ein weiteres Mal, warum alle so wild darauf waren, ein neues Leben in England anzufangen. Bis zum Schuljahresende waren es zwar noch 3 ganze Monate aber das ganze lastete auf mir wie ein dunkler Fluch. Ich musste die ganze Zeit daran denken.

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LEUTE DIE VOTEN>>>>>

Hey Leute, soweit so gut. Ich weiß bis jetzt ist alles sehr vorhersehbar aber ich versuche in den Folgenden Kapiteln auch ein paar interessante Plottwists einzubauen hehe.

Ihr könnt mir gerne sagen wo ich Kommas vergessen habe.

Edit: Ich schau jetzt mal ob ich irgendwo etwas verbessern kann aber ich muss mich so überwinden das hier nochmal durchzulesen weil ich es so cringe finde, die Texte von mir von vor ein paar Monaten zu lesen. Ist das normal?

Louis Partridge FF✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt