Kapitel 5

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Kaum hatte mein Vater die Tür aufgeschlossen drängelte ich mich an ihm vorbei und stürmte in die Wohnung. Sie war genau wie auf den Bildern. Fast noch schöner. Direkt neben der Tür führte eine Treppe in das zweite Stockwerk, wo sich, wenn mich meine Erinnerung an den Grundriss nicht enttäuschte, die Schlafzimmer befanden.

"Das ist mein Zimmer!" tönte aus genau dieser Richtung. Schnell riss ich mir die Schuhe von den Füßen und hechtete die Treppe hoch. Da die ganze Wohnung von der Architektur sehr offen und mit wenigen Türen und Wänden gestaltet war, konnte man von hier oben direkt in die Wohnküche sehen. 

Ich öffnete die Tür zu meiner linken und schaute in ein riesiges Badezimmer. Wow! Die Wanne war riesig und die Dusche so exklusiv wie in einer der sündhaft teuren Bäderaustellungen von diversen Luxusdesignern. Ich schloss die Türe wieder und sah ins nächste Zimmer. Jaron hatte sich quer auf das Bett gelegt. 

Mein Vater war vor 2 Wochen schon einmal hier gewesen und hatte die Wohnung gemeinsam mit einem befreundetem Arbeitskollegen ausgestattet. Davor waren hier die Kinderzimmer komplett leergestanden. Zum Beziehen der Betten hatte es leider noch nicht gereicht, bemerkte ich als ich in das andere Zimmer eintrat. Es war nicht besonders groß, aber damit konnte ich leben. Ich bezog schnell das Bett mit einem neuen, schwarz weiß gemustertem Bezug und warf mich dann direkt darauf. 

Genau in dem Moment, in dem ich meine Augen schließen wollte, trat meine Mutter in das Zimmer und schleppte einen riesigen, roten Koffer herein. Sie war sichtlich erleichtert, dass die Wohnung mir und Jaron gefiel. Widerwillig rollte ich mich vom Bett herunter und stöhnte, was meine Mutter zum Schmunzeln brachte.

Ein paar Stunden war das Appartement schon viel wohnlicher eingerichtet. Meine Mutter und Jaron waren einkaufen gefahren und ich befestigte zu guter Letzt noch das LED Band an der Wand an. Einige Minuten später erstrahlte mein Zimmer in einem blauen Licht und ich schnappte mir mein Handy und rief Maja an.

"Hey du englische Lady, was gibts?" meldete die sich direkt. Ich schaltete auf Videoanruf um und zeigte ihr die Wohnung. "Hast du schon die Nachbarn ausgecheckt? Ich rede von der Mission heißen Nachbar finden und mit ihm zusammenkommen." Ich lachte. "Ich suche mir einen Freund wenn mir es passt Maja. Und gerade habe ich auch nicht das Bedürfnis mich mit solchen Problemen zu befassen." "Eher wird Prinz Charles König als dass du dir einen Freund suchst." Jetzt mussten wir beide lachen.

Der restliche Nachmittag und Abend verlief weitestgehend ereignislos. Wir aßen gemütlich Pasta zu Abend und unternahmen einen kleinen Spaziergang um das Hochhaus.

Außerdem rückte der Ausflug ins Dartmoor immer näher und ich fieberte regelrecht darauf hin, endlich meine Großeltern wiedersehen zu können.


Louis Partridge FF✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt