𝐁𝐞 𝐌𝐲 𝐇𝐞𝐫𝐨 || Übersetzung

Kapitel 6

Lied des Kapitels: Everybody Wants to Rule the World von Lorde

Draco's POV:

Ich schlief ein und wachte gegen 22 Uhr auf, als es an mein Fenster klopfte. Die anderen Jungs schlafen schon, also klettere ich leise aus dem Bett und schnappe mir den Zettel von meiner Eule.

Draco,
der Dunkle Lord will sich mit dir treffen, er hat deine erste Aufgabe. Komm so schnell wie möglich, er wartet nicht gern.
Lucius.

Reizend. Ich habe mich seit meiner Initiationszeremonie vor diesem Tag gefürchtet. Was will er, dass ich tue? Was kann ich tun, was die anderen Todesser nicht können?

Es spielt keine Rolle, er hat mich gewählt. Ich muss mich beweisen, und genau das werde ich tun.

Ich schlüpfe aus meiner Uniform und ziehe den schwarzen Anzug an, den mir mein Vater geschenkt hat. Auf dem linken Ärmel ist immer noch eingetrocknetes Blut von der Nacht, in der ich mein dunkles Mal erhielt. Ich erinnere mich an den Schmerz, als ob er immer noch da wäre.

Ich finde meinen Weg aus der Schule und gehe zum Hogwarts-Express. Nachts allein im Zug zu sein, ist so unheimlich. Das einzige Geräusch ist das schwache Quietschen der Räder, das mich die Zähne zusammenbeißen lässt. Ich lege meinen Kopf auf die Fensterbank und versuche, mich zu entspannen, aber ich bin zu sehr darauf konzentriert, warum der Dunkle Lord mich nach Hause gerufen hat. Denn ich weiß, egal wie schrecklich die Aufgabe ist, ich muss sie erfüllen. Nach gefühlten Stunden hält der Zug und ich mache mich auf den Weg aus dem Bahnhof.

Der Rest des Heimweges ist genauso schlimm; mein Blutdruck steigt mit jeder Minute, die vergeht. Als ich ankomme, warten Lucius und meine Mutter schon geduldig an der Haustür.

"Oh, Draco! Es ist so schön, dich zu sehen!" ruft meine Mutter, als sie mich in eine Umarmung zieht.

Ich habe sie wirklich vermisst. Meine Mum und ich standen uns immer sehr nahe, aber in letzter Zeit hat sich unsere Beziehung wegen der Arbeit mit dem Dunklen Lord distanziert. Sie ist die einzige Person, die mich jemals wirklich glücklich gemacht hat.

"Der Dunkle Lord wartet am Ende des Flurs auf dich, Draco." murmelt Lucius zu mir.

Ich sehe meine Mutter noch einmal an, dann gehe ich auf den dunklen Raum am Ende des Hauses zu. Als ich die Tür öffne, sehe ich, dass er auf dem allerletzten Stuhl am Tisch sitzt. Ich setze mich auf die gegenüberliegende Seite und warte, bis er spricht.

"Wie du weißt, habe ich deine erste Aufgabe."

Ich korrigiere meine Haltung und versuche mein Bestes, um größer zu wirken. Der Jüngste von den Todessern zu sein, ist schrecklich. Deshalb muss ich mich vor dem Dunklen Lord beweisen.

"Professor Snape hat sich mir gegenüber als unloyal erwiesen", fährt er fort. "Ich möchte, dass er verschwindet."

Snape ist unloyal? Das klingt fast wie eine Lüge. Meine Familie war mein ganzes Leben lang eng mit Snape verbunden, er ist für mich ein besserer Vater als mein eigener.

"Sie wollen, dass ich ihn feuern lasse?" frage ich.

"Nein", seufzt er. "Ich will ihn tot sehen."

Hero's POV:

"Du kommst zu spät zum Unterricht, Hero!" Daphne schreit mir ins Ohr und lässt mein Trommelfell komplett platzen.

"Ich glaube, ich bin krank ..." antworte ich, während ich einen Husten vortäusche.

Daphne seufzt dramatisch. Ich bin nicht krank, ich fühle mich tatsächlich körperlich gut. Geistig ist mir der Zaubertränkeunterricht immer noch peinlich. Nur, weil für den Rest des Tages jeder das Bedürfnis hatte, mich auszufragen. Ich habe versucht zu erklären, dass es nur ein Missverständnis war, aber ich wusste, dass das niemand glauben würde, die Leute mögen Dramen.