Kapitel 23

113 6 0
                                    

Lied des Kapitels : Yellow von Coldplay

Dracos POV :

Heros Kleidung ist noch oben und ich weiß, dass sie sich umziehen muss. Bevor wir es aus dem Esszimmer schaffen, kommt Lucius herein.

"Komm mit mir in die Bibliothek, Draco."

Hero wirft mir einen besorgten Blick zu. Ich sage ihr, dass sie hier bleiben soll und folge Lucius in den Flur. Er schließt die Tür hinter sich.

"Der Dunkle Lord ist der Meinung, dass Hero nicht länger als Todesserin geeignet ist."

Meine Augen weiten sich. Ich spüre den plötzlichen Drang, mich zu übergeben. Wenn er bereit wäre, sie einfach gehen zu lassen, wäre ich begeistert. Aber wenn er jemanden loswerden will, dann wird er ihn loswerden.

"Hast du ihm von vorhin erzählt?" Ich erhebe meine Stimme.

Lucius starrt mich an. "Es ist mein Job, loyal zu sein."

Die Wut in meiner Stimme projiziert sich. "Du verdammtes Stück Scheiße-"

"Draco!" Seine Hände drücken mich gegen die Wand. "Ich bin dein Vater, sei nicht respektlos zu mir."

Tränen füllen meine Augen. So sehr ich auch nachgeben möchte, ich weigere mich. Hero hat Recht, er ist nur ein Feigling. Ich bin ein größerer Mann, als er es je sein wird.

"Du bist nicht mein Vater. Die Aufgabe eines Vaters ist es, seinen Sohn zu lieben." schreie ich.

Lucius zieht seinen Griff um meine Schultern fester an. Ich sehe, wie sich sein Mund zum Sprechen öffnet, aber ich unterbreche ihn.

"Du bringst mich nur dazu, mein Leben beenden zu wollen."

Ich sehe jetzt deutlich die Angst in seinen Augen. Sie war schon immer da, aber sie ist sichtbarer als je zuvor. Er lässt meine Arme los und geht einen Schritt zurück.

"Und Hero bringt mich dazu, leben zu wollen."

Meine Mutter betritt den Raum. Sie keucht und geht zu mir hinüber, aber ich weiche zurück.

"Das wirst du mir nicht wegnehmen."

Meine Mutter sieht Lucius schmerzhaft an. Sie versuchen beide, etwas zu sagen, aber ich renne aus dem Zimmer und schlage die Tür hinter mir zu. Während ich den Flur entlanglaufe, kann ich ihre Rufe hören.

"Lass uns gehen." Ich greife nach Heros Hand.

Sie springt auf und dreht sich zu mir um. "Ich muss noch meine Sachen holen-"

"Das ist mir egal." schnauze ich. "Ich sagte, lass uns gehen."

Hero will etwas erwidern, hört aber die Schreie, die aus dem Flur kommen und schließt den Mund. Wir beide verlassen Malfoy Manor.

Heros POV:

Es ist kurz nach Mitternacht und Draco und ich sind gerade erst wieder in Hogwarts angekommen.

"Hier, wir wollen nicht, dass noch jemand dein Mal sieht."

Draco zieht seine Anzugjacke aus und schlingt sie mir um die Schultern. Vorsichtig gehen wir durch die Eingangstüren. Sobald die Luft rein ist, laufen wir durch die Haupthalle. Ich biege in Richtung Gemeinschaftsraum ab, aber Draco zieht mich in die entgegengesetzte Richtung.

"Was machst du da?" schnaufe ich.

Er rollt mit den Augen über mich. "Der Gemeinschaftsraum ist lahm."

Da hat er nicht unrecht. Ich folge ihm die Treppe hinauf zum Astronomieturm. Oben angekommen, gibt Draco mir ein Zeichen, ihm zum Geländer zu folgen.

"Sieh nach oben." Sagt er zu mir.

Ich starre in den Nachthimmel und kann mir ein Lächeln nicht verkneifen. Hunderte von Sternen leuchten, mehr als man von unten je sehen kann. Draco bewegt sich hinter mich und schlingt seine Arme um meine Taille. Die Wärme seiner Lippen, die sich auf meine Wange drücken, jagt mir Schauer über den Rücken.

"Ich liebe dich." sage ich leise.

Sein Kopf ruht auf dem meinen. Ich spüre, wie seine Hände mich fester drücken.

"Ich weiß." sagt er sarkastisch.

Ich drehe mich aggressiv um, um ihm ins Gesicht zu sehen. Er zwingt ein Lächeln aus mir heraus.

"Ich liebe dich." flüstert er.

Meine Lippen treffen auf seine und alles andere verblasst. Das Einzige, worauf ich mich konzentrieren kann, ist, wie weich seine Haut an meiner ist und wie jeder seiner Finger sanft mein Gesicht streichelt. Die Kälte des Geländers auf meinem Rücken gemischt mit der Wärme seines Atems ergibt die perfekte Mischung. Ich lehne mich zurück über das Geländer und spüre, wie der Wind durch mein Haar streicht.

"Wenn ich dich jetzt loslassen würde, würdest du fallen." sagt Draco zwischen unseren Lippen.

Ich kichere und lehne mich weiter zurück. "So sehr vertraue ich dir."

Das Licht der Sterne leuchtet in seinen Augen. Draco will nicht nur jemanden, bei dem er sich sicher fühlt, er will jemanden, der sich bei ihm sicher fühlt.

Und das tue ich.

Draco's POV:

"So sehr vertraue ich dir."

Heros Haar fliegt durch die Luft und bildet Linien im Himmel. Das Weiße ihrer Zähne und das Grün in ihren Augen füllt alle leeren Stellen in meiner Brust aus. Als ich sie wieder hochziehe, um mir ins Gesicht zu sehen, beißt sie sich sanft auf die Lippe. Ich nehme mir einen extra Moment Zeit, um sie anzusehen, denn egal wie oft ich sie ansehe, ich fühle immer noch die Schmetterlinge vom Anfang.

"Es ist nicht höflich, zu starren." murmelt Hero spielerisch.

Ich hebe sie hoch und sie schlingt ihre Beine um meinen Oberkörper. Ein Teil von mir möchte Hero die Treppe hinuntertragen, aber der Gedanke verschwindet, als sie mich wieder zu einem Kuss heranzieht. Dann merke ich, dass die Schlafsäle nicht nah genug sind und ich will jetzt jeden Teil von ihr. Ich drücke sie mit dem Rücken gegen die Wand, ergreife dann ihre beiden Hände und verschränke sie mit meinen.

"Du bist mein Lieblingsteil im Leben." sagt sie.

Ich will etwas erwidern, aber ich verliere mich völlig in ihrer Umarmung.

Sie ist mein Leben.

𝐁𝐞 𝐌𝐲 𝐇𝐞𝐫𝐨 || Übersetzung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt