Samu:
Ich schrecke hoch, als ich das Klingeln des Handys höre. Kurz bin ich verwirrt, muss mich neu orientieren. Seit einer Woche bin ich jetzt schon im Hotel, anstatt in meiner Wohnung. Ich hab es da schlicht nicht mehr ausgehalten.
Verwirrt suche ich nach meinem Handy, das irgendwo inmitten dem Haufen aus Decken und Kissen hier liegt. Staub wirbelt durch die Luft. Es riecht nach Zigarettenrauch. Ich könnte kotzen.
Das Handy klingelt jetzt bestimmt schon fast eine Minute und endlich finde ich es. Panisch richte ich mich auf, denn auf dem Bildschirm leuchtet mir Steffs Name entgegen. Einen Augenblick lang zögere ich und gehe schließlich doch dran.
„Hi", sage ich und bin geschockt darüber, wie kratzig und heiser meine Stimme sich anhört. „Steff?"
„Ja. Ich bin dran. Hi." Ich beiße mir auf die Wange, als ich ihre Stimme höre. Augenblicklich verschnellert sich mein Herzschlag.
„Jesus, endlich. Hi. Good to hear you. Where-where have you been?"
Sie atmet aus. „Weg. War nicht in Berlin." Kurze Pause, dann setzt sie fort: „Sorry, ich hab deine Nachrichten jetzt erst gesehen."
Ich versuche zu lachen, aber es kommt nur ein gequältes Krächzen aus meinem Mund. „I thought du bist tot."
„Ja. Wie gesagt, sorry. Ich brauchte Abstand." Sie ist so kurz angebunden, dass ich befürchte, sie legt gleich einfach wieder auf. „Are you okay?", fragt sie dann aber.
Ich blinzele. „What do you mean?"
„Naja", ich höre ein Rascheln im Hintergrund, als würden Äste im Wind schwingen. Scheinbar ist sie gerade draußen. „Deine Nachrichten, also-also, ich weiß nicht, wie ich das sagen soll. You seemed to be in a bad place."
Ich lege den Kopf in den Nacken und starre an die Zimmerdecke. „Are you kidding? Fuck, I am in a bad place. You have no idea."
Wieder dauert es einen Moment, bis sie sagt: „Are you still at a hotel?"
„Ja. Seit eine Woche. And there's no chance I'm going back home."
„Why?"
„Jesus", ich wälze mich im Bett herum und mein Blick fällt auf den Zettel auf dem Nachttisch. Sofort verfinstert sich meine Laune. „You damn well know why."
Sie zögert. „I don't know what to say."
Frustriert schließe ich meine Augen. „Weißt du, Steff, it could be so easy. Du könntest just kommen hierher and I could kiss you and show you how much I want you and make you forget all your doubts. Sorry, ich weiß that I sound like a desperate child. But that's just what you're doing to me."
„Scheiße, ich weiß!" Ihre Stimme wird lauter. „Aber es ist nun mal nicht so easy, wie du denkst. Hilft es dir weiter, wenn ich dir sage, dass ich dich auch will? That I'm feeling the fucking same? Und trotzdem macht es das nicht leichter!"
Mein Mund wird staubtrocken. „You finally realized it?"
Sie lacht, aber es ist kein glückliches Lachen. „Scheint so? Keine Ahnung, Samu. But whatever is going to happen, it will end in nothing but tears. I really don't know what to do."
Ich fahre mir mit der Hand durch die Haare und versuche, ruhig zu atmen. „I think you know what to do. You just don't want to realize it."
Ein lautes Seufzen dringt durch den Hörer. „Samu, wir reden schon wieder komplett aneinander vorbei. Das bringt doch nichts. Willst du-keine Ahnung, willst du mir erzählen was du dummes gemacht hast?"
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& wir war'n 𝘶𝘯𝘦𝘯𝘥𝘭𝘪𝘤𝘩
Hayran KurguThe Voice of Germany, Staffel 4 Wir schreiben das Jahr 2014. Stefanie Kloß, Frontfrau der bekannten Band Silbermond, hat eingewilligt, dieses Jahr als Coach bei The Voice dabei zu sein. Eine Zeit, auf die sie sich freut, genauso wie auf das anstehen...