Kapitel 2

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Pov Kai

Der neue stand vor der Klasse, rot wie eine Tomate und musterte uns alle angespannt. Man merkte dass es ihm peinlich war. Keine Ahnung wieso, aber irgendwie konnte ich ihn jetzt schon nicht leiden. Um das auch noch mal deutlich zu machen, setzte ich mein typisch spöttisches Kai Lächeln auf. Als er mich nun ansah und den Gesichtsausdruck auf meinem Gesicht deutete wand er sich schnell ab und schaute zu Harumi. Mein Blick klappte doch jedes Mal. Dann wanderte der Blick des Blonden hinüber zu Jay. Der Typ strahlte eigentlich immer eine positive Aura aus, weswegen er auch jetzt wieder grinste wie ein Honigkuchenpferd. Versteht mich nicht falsch, ich hatte nichts gegen Jay, immerhin war er seit Jahren mit meiner Schwester zusammen, aber er war sozusagen das Gegenteil von mir. Ich konzentrierte mich wieder auf Blondie, der sich anscheinend anfing zu entspannen, doch kaum hatte er einigermaßen angefangen zu lächeln kam der angespannte Ausdruck von gerade eben zurück. Ich erkannte auch sofort warum. Morro. Der Typ sollte zur Hölle fahren. Er lächelte Lloyd mit einem gierigen und dreckigen Lächeln an und blinzelte wie verrückt. Ich meine...ich wusste dass der Typ gay war, ich hatte auch nichts dagegen, aber seine Gier gleich am ersten Tag am neuen Schüler auslassen? Ging für mich gar nicht und auch Lloyd schien nicht begeistert. Er schluckte und schaute nun einfach auf eine Wand. Er bekam anscheinend nicht mal mit, dass der Lehrer mehrmals seinen Namen rief, denn erst als Mr. Maragorn ihn bat sich zu setzten, machte sich Lloyd, rot wie eine Tomate so schnell wie möglich auf seinen Platz.

Pov Lloyd

Ich würde am liebsten im Erdboden versinken. Das war der peinlichste Moment in meinem ganzen Leben. Ich konzentrierte mich weder darauf was der Lehrer da vorne gerade erzählte, noch wie der Junge mit der grünen Strähne mir zugrinste. Mein Gehirn hatte einfach abgeschaltet und ich wollte nur, dass der Tag so schnell wie möglich vorbei ging.

Als ich gerade aus der Schule spazierte und in Richtung Bushaltestelle ging, sah ich wie die meisten meiner Klassenkameraden von ihren Eltern abgeholt wurden. Der Großteil der Eltern wirkte ganz normal und manche lächelten sogar freundlich. Doch dann sah ich die Eltern von Kai und Nya (Ja, ich habe es mittlerweile geschafft mir ein paar Namen einzuprägen.) Die Eltern von Kai und Nya waren in Anzüge gekleidet und sahen streng auf Kai hinab. Ich wollte nicht wie ein Stalker aussehen, aber ich konnte auch nicht wegschauen, also beobachtete ich sie weiter. Mrs Smith schimpfte gerade mit Kai, dessen Hemd oben aufgeknöpft war und der ein blaues Auge durch den Kampf mit diesem schwarzhaarigen Jungen hatte. Seine Mutter knöpfte sein Hemd wieder ordentlich zu und dann maschierten sie alle samt zu dem prachtvollen und nebenbei bemerkt wahrscheinlich sehr teuren Auto. Sie stiegen ein und fuhren los. Und gerade als ich dem wegfahrendem Auto nachsah, bog mein Bus um die Ecke. Schnell rannte ich zu der Bushaltestelle vor der Schule und stieg dann in den angekommenen Bus ein. Ich wollte mich zwar eigentlich auf einen Sitz in der letzten Reihe setzten, da ich dort schön unbemerkt blieb, doch jemand winkte mich zu sich. Und dass war niemand geringeres als der rot-braun haarige von heute morgen. Ich seufzte und ließ mich neben ihn fallen. "Ich bin Jay...Jay Walker." stellte er sich vor und reichte mir die Hand. Ich erwiderte den Händedruck und versuchte einigermaßen freundlich zu lächeln, denn die Situation war mir etwas unangenehm. "Meine Eltern und ich wohnen auf dem besten Schrottplatz der ganzen Stadt" setzte er das Gespräch fröhlich fort. Ich sah ihn entgeistert an, doch auf seinem Gesicht war nicht das reinste bisschen Traurigkeit. Er lebte auf einem Schrottplatz? Und es war ihm nicht peinlich oder so? Er schien meine Gedanken zu verstehen und setzte noch hinzu "Also wir wohnen in einer Art Wohnwagen und der ist richtig cool. Und mein Vater ist sowas wie Elektriker. Die meisten denken, man verdient nichts mit dieser Arbeit und dass wir leben wie die Wilden, aber das stimmt nicht. Wir verdienen jetzt kein Vermögen, aber soviel wie man eben braucht. Und wenn du mich fragst hab ich die besten Eltern der Klasse. Aber dass könnte ja jeder sagen, aus deiner Sicht hast du wahrscheinlich die besten Eltern hm?" Ich wollte ihm nicht wirklich darauf antworten und da er so schnell gesprochen hatte, musste mein Gehirn die ganzen Informationen über ihn erstmal einspeichern. "Ich denke, wenn du so schwärmst, sind deine Eltern bestimmt besser als meine." sagte ich also kurzerhand und damit gab er sich tatsächlich auch zufrieden. Er wollte gerade wieder anfangen zu erzählen, als ich meine Bushaltestelle sah. "Muss leider aussteigen, sorry. Bis morgen." rief ich schnell, klingelte und steig dann aus dem Bus. Jay winkte mir noch einmal zu, bevor sich der Bus wieder in Bewegung setzte.

Jay war zwar das komplette Gegenteil von mir, aber ich fand ihn nett. Ich lief über die Straße und dann in Richtung meiner Wohnung. Plötzlich klingelte mein Handy. Ich hatte eine Nachricht von mum bekommen.

Uff, stimmt, auch noch Umzugkartons packen

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Uff, stimmt, auch noch Umzugkartons packen. Seufzend setzte ich mich wieder in Bewegung.

Sorry, dass das Kapitel heute ein bisschen kürzer geworden ist. Dass nächste wird wieder länger.

Vom gehassten zum geliebten-Greenflame ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt