Kapitel 5

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(Nur kleine Info, ich werde am Anfang die Pov jetzt weglassen, denn die Geschichte wird sowieso nur aus der Sicht von Lloyd handeln, von daher können wir uns die Pov ja auch sparen. Und jetzt viel Spaß 💚)

Endlich Freitag. Nach dieser Woche wollte ich einfach nur nach Hause. Gott sei Dank hatten wir heute die letzten beiden Stunden Ausfall und von daher nur sechs Stunden und die sechste war auch gleich zu Ende. Auf den Unterricht konzentrieren war seit gestern Abend sowieso nicht mehr möglich, also trommelte ich einfach ungeduldig mit meinen Fingern auf dem Tisch herum. Ich hatte ja gar nicht gewusst wie langsam fünf Minuten vergehen konnten. Vorsichtig packte ich meine Sachen schon ein und schaute mich dann in der Klasse um, denn was besseres hatte ich ja eh nicht zu tun. Cole, der schwarzhaarige Junge zwei Bänke vor mir war eingeschlafen und Jay, der neben ihm saß bemalte ihn mit Edding. Tatsächlich brachte mich das etwas zum schmunzeln. Nya, die neben Skylor saß besprach anscheinend gerade mit dieser ihre Pläne fürs Wochenende. Auch die anderen Mädchen tuschelten. Die alte Lehrerin bemerkte sowieso kaum was, sie erzählte uns von irgendwelchen geschichtlichen Dingen, doch ihr hörte sowieso niemand zu. Mein Blick fiel nun auf Harumi. Sie sah heute irgendwie noch besonderer aus als sonst. Ihre fast schon weißen Haare waren zu einem Zopf hochgebunden und sie trug ein mintgrünes Oberteil zu ihrer dunkelgrünen Jeans. Sie sah echt wunderschön aus. "Psst..." Ich drehte meinen Kopf zur Seite und sah Kai an. "Was?" flüsterte ich ihm zu. "Noch auffälliger kann man nicht auf ein Mädchen starren was?" flüsterte er zurück. Ich verdrehte die Augen und wandte mich wieder um. Und dann geschah es...endlich läutete die Schulklingel und die Stunde war vorbei. Alle packten ihre Sachen und Rucksäcke und mit einem Mal waren alle auf den Fluren und mit lautem Getöse rasten sie nach draußen. Als auch ich endlich auf dem Schulhof ankam und darauf wartete, dass meine Mum kommen würde, die heute auch nur sechs Stunden hatte, tippte mich plötzlich jemand von hinten an. "Hey...Lloyd, richtig?" Mit schlotternden Knien drehte ich mich um. "H-Harumi" sagte ich und versuchte leicht zu lächeln. "Nenn mich Rumi..." sagte sie, "Hast du heute vielleicht Lust, ein Eis essen zu gehen?" Ich wusste nicht was ich sagen sollte, also nickte ich nur. "Super, hier..." sie gab mir ein Stück Papier. "Darauf steht das Eiscafé in dem wir uns treffen und das darunter ist meine Nummer." sagte sie und lächelte, "Ist um drei ok?" Wieder nickte ich. Sie lächelte mir noch einmal zu, winkte dann und schon war sie verschwunden. Mit offenem Mund und den Zettel fest in der Hand stand ich dort, mitten auf dem Schulhof, und ging innerlich noch einmal durch was gerade passiert war. Langsam ließ ich mich auf die Schulbank hinter mir sinken, ehe ich lächelnd den Zettel immer und immer wieder durchlas. Dieser kleine Zettel war der Beweis dafür, dass ich das alles nicht einfach nur geträumt hatte. Plötzlich tauchte meine Mutter in der Tür auf und winkte mich zum Auto. In dem jetzigen Moment war es mir gar nicht peinlich, ja sogar komplett egal, dass meine Mutter hier Lehrerin war und mich mit dem Auto vom Schulhof nach Hause fuhr. Ich konnte die ganze Autofahrt über nicht aufhören zu grinsen und meine Mum lächelte mit, denn sie wusste aus irgendeinem Grund warum ich so glücklich war. Gleich als wir zu Hause waren, warf ich meinen Schulranzen achtlos in irgendeine Ecke und rannte ins Bad. Heute waren mir sogar alle meine alten Narben egal und als ich aus dem Bad, mit einem Handtuch um meine Hüfte in mein Zimmer lief, fühlte ich mich wie ein neuer Mensch. Freudestrahlend zog ich mich an, packte dann ein bisschen Geld, das für uns beide reichen würde in meinen Rucksack und lief schnell die Treppe hinunter. "Ich bin dann weg!" rief ich meiner Mutter noch in Richtung Küche, ehe ich das Haus verließ. Ich lief auf den Bürgersteig und kramte gerade meine Kopfhörer heraus, denn ich hatte vor zum Café zu laufen, als ich mal wieder eine bekannte Stimme nach mir rufen hörte. "Hey Greenie!" rief Kai mir zu und lief zu mir. Ich drehte mich widerwillig um. Warum musste der Typ auch gegenüber von mir wohnen? Ich erhaschte einen Blick auf das Motorrad, dass in der Einfahrt der Smiths stand und an dem Kai sich wahrscheinlich bis jetzt zu schaffen gemacht hatte. "Wo willst du denn hin?" fragte er und musterte mich frech grinsend. "Geht dich nichts an." baffte ich ihn an. "Triffst dich wahrscheinlich mit anderen Freaks hm?" fragte er und lächelte nun höhnisch. "Nein! Ob du es glaubst oder nicht...ich habe ein Date." sagte ich nun genervt. Kurz verschwand das Lächeln auf seinem Gesicht, doch dann kehrte es blitzartig wieder zurück. "Aha...ein Mädchen also...deswegen duscht du auch schon um 14 Uhr." sagte er. Sofort stieg mir das Blut ins Gesicht und ich schaute ihn geschockt an. Er schien meine Gedanken zu lesen und fing daraufhin an herzhaft zu lachen. "Keine Sorge...ich hab dich nicht beim Duschen beobachtet...du riechst nur gut." sagte er. Ich atmete kurz auf und drehte mich dann von ihm weg. "Ich muss jetzt los, sonst komm ich noch zu spät." sagte ich. Ich steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren und lief ohne ein Wort des Abschieds los. An der Ecke blieb ich noch einmal stehen und aus irgendeinem Grund drehte ich mich noch einmal zu Kai um, der gerade kopfschüttelnd und gleichzeitig lächelnd zu seinem Motorrad zurückkehrte. Ich wand meinen Blick langsam wieder von ihm ab und lief in Richtung des Eiscafés.

Als ich von meinem Date wiederkam, fühlte ich mich so gut, wie lange schon nicht mehr. Doch dieses Gefühl verflog sofort wieder, als ich die Haustür aufschloss und meine Eltern in der Küche laut miteinander reden hörte. Erst dachte ich, dass sie schon wieder stritten, doch als die Worte Verbrecherbande und immer mehr Einbrüche und Vorfälle fielen wurde ich hellhörig. Mein Vater hatte nach den drei Jahren Gefängnis echt Probleme gehabt, einen gescheiten Job zu finden und kaum hatte er eine Stelle als Polizist bekommen...fragt mich nicht wie...kommt so eine Verbrecherbande hier in die Stadt. Ich blieb vorsichtig und leise vor der Tür stehen. "Misako...drei Einbrüche gestern Nacht!" sagte mein Vater genau in dieser Sekunde. Plötzlich klingelte sein Handy. "Warte...ja hallo?" Er hörte einige Minuten einfach nur zu, ehe ein "Ok, bin sofort da." zu hören war, dann wand er sich wieder an meine Mutter. "Ein Einbruch im Eiscafé Grown-up" sagte er zu ihr. "Lloyd ist noch dort!" rief meine Mutter plötzlich. Mit einem Sprung war ich auf den Beinen und rannte zur Tür. Ich öffnete und schloss diese so laut ich konnte und machte das Licht im Flur an. Sofort ging die Küchentür auf und meine Mutter kam raus und umarmte mich.
"Lloyd! Geht es dir gut?" fragte sie besorgt. Ich nickte. "Ja Mutter...bin nur ein bisschen müde." sagte ich schnell. "Bei dem Café wo du warst ist vor fünf Minuten eingebrochen worden. Dein Vater muss sofort dorthin." sagte sie und ließ mich wieder los. Ich tat überrascht und geschockt und sah dann meinen Vater an. "Hast du vorhin irgendwas gesehen oder mitbekommen?" fragte er nun ernst an mich gewandt. Ich schüttelte wahrheitsgemäß den Kopf, woraufhin er seufzte. Dann gab er meiner Mutter einen Kuss auf die Wange und öffnete die Haustür. "Sicher?" fragte er nochmals und schaute mich an, als würde er vermuten ich würde ihm etwas verheimlichen und hoffen, dass ich es ihm beim zweiten Mal sagen würde. Wieder schüttelte ich den Kopf und sein Blick wurde immer durchdringender, als würde er meine Gedanken lesen wollen. "Lass den Jungen in Ruhe Garmadon!" sagte meine Mutter plötzlich, woraufhin mein Vater nickte und das Haus verließ. Meine Mutter strich mir nun behutsam über den Arm und schickte mich vorsichtig und freundlich lächelnd nach oben. Dort angekommen lief ich in mein Zimmer und starrte sofort aus dem kleinen Fenster. Das Auto meines Vaters fuhr gerade aus der Einfahrt raus und schon war er um die Ecke abgebogen. Fassungslos ließ ich mich auf meinen Schreibtischstuhl sinken. Mein Schreibtisch stand direkt vorm Fenster und als mein Blick noch einmal nach draußen fiel, schweife er zum einzigen Haus, dass noch beleuchtet war...das Haus der Smiths. In der unteren Etage waren zwar die Vorhänge zugezogen, doch man konnte definitiv die Umrisse zweier Personen erkennen, die in dem Zimmer herumliefen. Im Zimmer darüber hingegen waren die Vorhänge aufgezogen und auch wenn das Fenster nicht so groß war, konnte man sogar von dieser Entfernung erkennen was darin vor sich ging. Es war das Zimmer von Kai, der auch genau in diesem Moment vors Fenster trat. Ich wusste auch nicht wieso, aber irgendwie hatte ich nicht das Bedürfnis aufzuhören, ihn wie so ein Stalker durchs Fenster zu beobachten. Doch zu meinem kleinen Schock zog der braunhaarige plötzlich sein Oberteil aus und warf es in irgendeine Richtung davon. Ich konnte natürlich nicht alles genau erkennen, aber ich konnte mir sehr gut vorstellen, was für ein extrem heißen Körper Kai haben musste. Seufzend beobachtete ich ihn nun dabei, wie er sich anscheinend auf sein Bett warf und dachte daran was an diesem Typen eigentlich nicht extrem heiß war. Kaum hatte ich mich bei diesem Gedanken erwischt schoss mir wieder die röte ins Gesicht. Ich drehte meinen Kopf schnell vom Fenster weg und legte mich in mein Bett. Ich dachte an den Tag und an Harumi und kam so über Kai hinweg...fast...

Nächstes Kapitel, und ich bin eigentlich gar nicht so unzufrieden. Hoffe wie immer es gefällt euch und ihr findet die Geschichte immer noch toll und spannend. (Weißt mich bei Rechtschreibfehlern gerne auf diese hin ^^) Schönen Tag euch noch <3

Vom gehassten zum geliebten-Greenflame ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt