Pov Kai
Wutentbrand stürmte ich nun auf den Parkplatz, auf dem ich mein Motorrad abgestellt hatte. Ich stieg auf und ließ den Motor meines Gefährts laut aufheulen. Und dann brauste ich los.
Die dunklen Wolken, die ich vorhin bereits am Himmel gesehen hatte, waren mittlerweile noch dunkler geworden und kaum war ich ein paar Minuten unterwegs, tropfen auch schon der erste Regen auf mich nieder.
Lloyd hatte mir etwas von Containern erzählt, viele davon, auf einem abgelegenen Platz. Mehr hatte er zwar nicht erzählen wollen, aber ich wusste genau, welchen Ort er meinte.
Das alte Containerdorf war vor langer Zeit mal ein Wohnort für Obdach- und Arbeitslose. Menschen, die nach ihren eigenen Regeln lebten, Zigeunern gleich. Ihre Kinder spielten mit selbstgemachten Spielzeugen im Dreck und die Erwachsenen versuchten eigenes Gemüse anzubauen.
Doch das sind auch nur Geschichten, die meine Eltern mir erzählt hatten. Sie hatten mir und meiner Schwester damals gesagt, dass wir niemals dorthin gehen durften, da es immer noch von den Bewohnern des Dorfes oder ihren Geistern bewacht wurde.
Völliger Schwachsinn.
Und weil ich das wusste, war ich nun geradewegs auf dem Weg zu diesem Dorf. Das dorf der Container, das Dorf der Außenseiter, das Dorf der Motorradgang.
Ich weiß nicht, was mich plötzlich antrieb, aber es war, als wäre plötzlich eine Flamme in mir entbrannt. Es war kein schlechtes Gefühl, es war unglaublich. Wie als wenn man es viel zu lange unterdrückt hätte und es jetzt freigelassen worden wäre.
Ich fuhr wahrscheinlich um einiges zu schnell, aber nach einer viertlen Stunde ließ ich die Stadt und ihre umkreisenden Bezirke hinter mir und fuhr dem Sonnenuntergang entgegen. Der Regen war mittlerweile so stark, dass ich kaum noch die Straße sehen konnte, doch ich ließ mich nicht aufhalten.
Gerade als der Himmel in ein dunkles schwarzblau getaucht wurde, kam ich an dem Containerdorf an. Ich fuhr langsamer und stieg einige Meter vor dem Dorf endgültig von meiner Maschine ab, um sie den restlichen Weg zu schieben. Ich wollte keine unnötige Aufmerksamkeit auf mich ziehen.
Natürlich, ich hätte auch gleich der Polizei Bescheid sagen können, aber ich musste mich einfach selbst überzeugen, ob es wirklich stimmte, dass Morro da mit drin steckte.
Ich stellte meine Maschine an einem der Container ab und schlich mich leise über den dunklen Platz. Der Regen trommelte laut auf die Blechhäuser und übertönte so meine Schritte.
Ich konnte keine Stimmen hören, aber in ein oder zwei Ecken konnte ich ein Licht flackern sehen. Ich lief gerade auf eines dieser Lichter zu, als ich plötzlich ein Klicken hörte. Und noch eins. Und noch eins.
Ich drehte mich erschrocken um mich selbst und blickte in die Dunkelheit, doch konnte nichts erkennen. Auf einmal kam ein lautes Geräusch und einige Sekunden später ging ein großes Scheinwerferlicht an, welches mir direkt ins Gesicht schien.
Ich hielt mir die Hand über die Augen, um zu sehen wer mich entdeckt hatte, doch ich konnte nur eine schwarze Gestalt ausmachen.
"Wen haben wir denn da? Keine Sorge, dein kleiner Liebling ist nicht mehr hier, um ihn hab ich mich bereits gekümmert." sagte eine hochnäsige Stimme, welche von einem leisen Lachen begleitet wurde.
Jetzt brauchte ich mich nicht mehr anzustrengen, um herauszufinden, wer mir gegenüber stand. Diese Stimme würde ich jederzeit wieder erkennen. Morro.
Sofort spannte sich mein kompletter Körper an und ich verengt meine Augen zu Schlitzen.
Er sprang von seiner Erhöhung zu mir herunter und kam mir entgegen. Sein Grinsen wurde immer breiter und ein böses Funkeln lag in seinen Augen. Er sah aus wie ein Verrückter, so wie er hier auf mich zu kam und mich anlächelte. Doch ich wich nicht zurück. Nicht vor so einem Arschloch.
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Vom gehassten zum geliebten-Greenflame ff
Fanfic-Abgeschlossen- Was ist wenn dein Vater und deine Mutter es einfach nicht hinbekommen ein ordentliches Leben zu führen? Was ist wenn du schon drei mal deswegen die Schule wechseln musstest? Was ist wenn du nicht einen Freund hast? Und was ist wenn d...