2. Special-Kapitel

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Es waren mittlerweile zwei Monate vergangen und sowohl das Halloweenfest, als auch die ganzen Klausuren vor der bevorstehenden Klassenfahrt und den darauffolgenden Weihnachtsferien waren geschafft.

Die Schüler der 10ten Klassen waren somit ebenfalls mit packen und planen beschäftigt und konnten ihre Vorfreude und Aufregung auf die bevorstehende Woche kaum verstecken. Und sogar Lloyd war zum ersten Mal auch nicht schlecht gelaunt, ja er freute sich sogar auf die Reise mit seiner Klasse und war demnach an diesem Samstag Nachmittag mit packen beschäftigt.

Pov Lloyd

Ich konnte es immer noch nicht ganz fassen, aber in nicht einmal mehr 2 Tagen würde ich für eine ganze Woche mit meinen Freunden und meinem festen Freund auf Klassenfahrt gehen. Denn daran war wirklich alles wunderlich: Zu allererst einmal der Fakt, dass ich mich wirklich geoutet hatte und kurz darauf auch noch mit einem Jungen zusammen gekommen bin, der mich so liebte, wie ich war. Dann diese wunderschöne süße Wort Freunde. Auch in diesem Punkt ist es bei meiner Geschichte wohl nicht sonderlich wunderlich, dass ich schon seit Jahren die Hoffnung auf eben Solche aufgegeben hatte. Und dann zu guter Letzt natürlich die eher nebensächliche, aber trotzdem erwähnenswerte Tatsache, dass dies hier die erste Klassenfahrt ist, auf die ich freiwillig mitgehe und mich sogar freue.

Da es mir gefällt, diese Art von positiven Gedanken noch ein bisschen weiter in meinem Gedächtnis zu lassen, vergleiche ich weiterhin mein jetziges Leben zu dem, was ich noch vor wenigen Monaten geführt hatte. Und...bin unaufmerksam.

Ich bin heute alleine Zuhause, weil meine Mum meinen Vater erst im Gefängnis besuchen und anschließend zu Onkel Wu fahren wollte, um mit diesem den weiteren Verlauf unseres Lebens zu besprechen. Bei solchen "Erwachsenenproblemen" wollte sie mich nich dabei haben und deshalb meinte sie, ich solle mir einen schönen Abend machen. Und genau das habe ich auch vor.

Sobald ich meine Tasche fertig gepackt habe, will ich sofort meinem besten Freund schreiben und ihn fragen, ob er heute Lust zum zocken hat. Und falls Jay bereits andere Pläne haben sollte, kann ich mich ja immer noch bei meinem Freund melden.

Mir gefällt es wirklich sehr, solche Sätze in meinem Gehirn zu bilden. Also Sätze, in denen MEIN bester Freund und MEIN fester Freund vorkommen.

Gerade als ich erneut zum Schrank laufe, um mir eine Hand voll Socken zu holen, geht plötzlich das Licht aus und ich starre in die Schwärze der Dunkelheit.

Fluchend werfe ich mich auf mein Bett und suche nach meinem Smartphone. Verflixtes Ding...immer wenn man es gerade wirklich braucht, ist es nicht da! Gott sei dank ertatste ich es schließlich doch und entsperre meine Taschenlampe.

Auch wenn es dumm ist, da mir sowieso klar sein müsste, dass es sich um einen Stromausfall handelt, da im ganzen Haus kein Licht mehr brennt, ist es das erste was ich versuche, als ich aus meinem Zimmer auf den Flur trete: Ich drücke den Lichtschalter mehrfach hoch und runter...vergebens.

Plötzlich geht das Licht wieder an und ich stolpere fast die letzten Stufen hinab, mit Gesicht voran natürlich. Doch noch rechtzeitig kann ich mich auffangen und lande mit wackeligen Beinen auf dem Boden der unteren Etage.

"Ähem-"

Ich bete einfach, dass niemand den Schrei gehört hat, der in diesem Moment meinen Mund verließ, aber ich es war der lauteste, höchste und gleichzeitig alarmierteste Schrei, den ich jemals bei einer Person zu hören bekommen hatte.

Mein Herz setzte mehrere Beats aus, ehe ich realisiert hatte, wer da in meinem Haus gerade neben mir stand und sich geräuspert hatte.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt sich meine Freund die Nase, aus der bereits merkbar Blut floss. Hatte ich vergessen zu erwähnen, dass ich in meiner Not einfach zugeschlagen hatte?

Vom gehassten zum geliebten-Greenflame ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt