Noch immer Davids PoV
Nach dem ersten Einsatz ging es einigermaßen ruhig zu. Um mich nicht in die Lage zu bringen weitere Unangenehme Fragen beantworten zu müssen, blieb ich am NEF und las ein wenig was auf meinem Handy. Doch so ganz konzentrieren konnte ich mich nicht.
In meinem Kopf schwirrte die Frage, wann denn der richtige Zeitpunkt wäre mich Damien zu Zeigen. Ich kannte seine Dienstpläne nicht, außer, dass er Samstags und eventuell Mittwochs hier auf der Wache NEF Dienst fuhr. Um das hinzubekommen bräuchte ich wohl eine Menge Glück. Oder Pech, wenn er mich ausversehen entdecken würde.
Denn ich muss ja immer noch bedenken, dass er im UKM arbeitet und, dass immer die Gefahr besteht, dass er mich erwischt, während ich in der ZNA einen Patienten abliefere. Lediglich konnte ich hoffen, dass das nicht passieren würde.
Doch wie sollte ich ihn sonst finden? Auf ihn warten in der ZNA? Anrufen? Auf die Station kommen? Oder zu ihm nachhause? Alles wäre mit einem Überraschungsmoment verbunden. Denn nach wie vor gehe ich davon aus, dass er sich nicht erinnern kann.
Das ist das nächste Problem. Ich hab überhaupt keine Ahnung in wie weit seine Erinnerungen noch da waren, in wie weit er auch verändert hat. Es kann ja auch sein, dass er komplett anders ist, als so wie ich ihn kenne. Knapp 18 Jahre sind eine lange Zeit was man nicht unterschätzen darf. Was auch bedeutet, dass wir nun eine längere Zeit getrennt sind, als das wir uns kennen.
Es tut weh. Er fehlt mir einfach. Und das schon immer. Ich will gar nicht wissen, wie er auf die Geschichte reagieren wird. Vor allem möchte ich nicht wissen, wie sauer er sein wird. Ich kann nichts für das ganze. Unsere Mutter meinte, dass es besser sei, wenn wir von nun an getrennte Wege gehen würden. Es würde uns nur kaputt machen, wenn wir jeden Tag aufs neue auf dem Schirm hätten, dass WPW jederzeit einen von uns dahinraffen könnte. Wie es letztendlich ja fast geschehen ist.
Doch es war und ist alles andere als das beste. Jeden Tag aufs neue holt mich diese Sehnsucht ein. Es fehlt einfach was. Meine andere Hälfte. Wenn Damien sich wirklich nicht erinnern kann, kann er sich ziemlich glücklich schätzen nicht dieses Gefühl zu haben.
Oft hatte ich schon Tage, wo die Sehnsucht so stark wurde, sodass ich mich entweder so schlecht fühlte, dass ich nicht arbeiten konnte oder WPW wurde getriggert.
Ich will nicht, dass ich sterbe, bevor ich mich wieder mit meinem Zwilling und unserem kleinen Bruder versöhnt habe. Ja Noel. Wahrscheinlich leidet er auch unter der ganzen Sache. Besonders gelitten haben muss er ja, während Damien noch zuhause lebte. Er wusste, dass ich lebe, doch er durfte nichts sagen. Seinen eigenen Bruder zu belügen muss doch verdammt schlimm sein.
So kann es einfach nicht weiter gehen. Ich muss das wieder gerade rücken. Denn Damien kann es nicht, denn ohne Erinnerungen lässt es sich schlecht nach dem eigenen Zwilling suchen. Viellicht würde er noch nach Noel suchen.
So dachte ich noch eine ganze Weile nach, bis mich der nächste Einsatz aus meinen Gedanken holte. Schnell waren die anderen beiden da und wir fuhren los.
Zum Glück war es nichts schlimmes. Fahrradsturz. Vielleicht ist allerhöchstens der Unterarm durch, aber ansonsten geht’s der Patientin gut. Nach ein wenig Schmerzmittel und schienung des betroffenen Armes, konnte die RTW Besatzung mit ihr in das nächste Krankenhaus fahren.
Anschließend waren wir wieder auf der Wache. Den Rest des Tages war es ruhig. Müde war ich dennoch.
Ich verließ die Umkleide, wollt gehen, jedoch machte mir da wer einen Strich durch die Rechnung und zog mich zur Seite.
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609 WörterIch bin noch nicht erfroren. Und ihr so?
By the way entschuldige ich mich dagpr, dass zwei kapitel ausgefallen sind. Mir ging es psychisch nicht so gut und jetzt ist es auch nur ein wenig besser. Zudem hab ich mich vorgestern halb lang gelegt draußen und wohl ordentlich was gezerrt am oberschenkel. Und dann Hab ich heute morgen erstmal verschlafen 😂😂 trotz Wecker.
Naja. Ich hoffe euch geht es besser. 😄😄🍪🍪🍪💕💕💕💕💕
Wer ist wohl die Person, die ihn da so beiseite zieht?
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United
Random[Nebenstory von der [ASDS] Reihe auf meinem Profil] Der Chefarzt einer psychiatrischen Station im Uniklinikum Münster. Und das in jungen Jahren. Ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist. Die Berufung ausleben. Das Leben führen, was einem Spaß mach...