Kapitel 81

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Davids Pov
 
Der Blick von Lennard lag auf mir. Damiens Handy begann wieder zu alarmieren. Besagter Zwilling legte mir eine Hand auf die Schulter. Wohl zur mentalen Unterstützung. Er wusste nicht, wie sehr es mir half nicht die Nerven zu verlieren.
 
„Wie zuvor erwähnt höre ich erst einmal aufs Herz“, kündigte Lennard seinen ersten Schritt an und nahm dabei das Stethoskop zu Hand. Noch einmal Atmete ich durch und zog dann mein Kasack Oberteil hoch. Kontrolliert atmete ich ein und aus. Ließ das Abhören meines Herzens über mich ergehen.
 
Schneller als gedacht es vorbei. „Als nächstes messe ich einmal Puls und Blutdruck“. Auf die Ankündigung nickte ich. Zwei Finger legten sich auf mein Handgelenk links. Ertasten meinen Plus und verweilten dort einen Moment. Um genau zu sein eine ganze Minute lang. Herr Kardiologe wollte es wohl ganz genau wissen. „114. Ist wohl der Aufregung geschuldet“, meinte dieser und nahm seine Finger von meinem Handgelenk.
 
Stattdessen griff er erneut zu dem Stethoskop und auch zu der Blutdruckmanschette, die er mir um den linken Oberarm legte. Wieder tastende Finger an dem Handgelenk. Dann nahm der Druck am Ram zu. Sobald er den Puls nicht mehr spürte, nahm er seine Finger weg und legte die Membran des Stethoskops auf meine Ellenbeuge. Langsam wurde die Luft aus der Manschette gelassen. „110/75. Das ist auch wieder im Grünen Bereich.“, teilte er mir das Ergebnis mit.
 
Einen Moment war ich verwirrt. Dann fiel es mir ein. Er hatte meinen Blutdruck sicher schon ein oder zwei mal gemessen gehabt, als ich nicht bei Bewusstsein war.
 
„Dann kommen wir zum EKG“. Damien stand auf. Nach kurzem Zögern legte ich mich hin und wartete ab. Schaute einfach die Zimmerdecke an.
 
Mein Oberteil wurde hochgeschoben und die Elektroden auf meinem Brustkorb verteilt.
 
Das triggerte unschöne Erinnerungen. Mit kontrollierter Atmung und zusammengekniffenen Augen versuchte ich die Bilder zu vertreiben. Jemand nahm eine Hand von mir. Das konnte niemand anderes als Damien sein. Seine Anwesenheit erleichterte mir das ganze.
 
Ich versuchte meine Gedanken auf etwas anderes zu lenken. Rosa Elefanten. Wie auch immer ich auf rosa Elefanten kam. Naja. Wie auch immer. Es hatte seinen Zweck erfüllt.
 
Als ich nämlich schaute, wie weit das EKG war, war Lennard gerade dabei mir die Elektroden ab zu machen.
 
Sobald alle ab waren setzte ich mich wieder auf. Ehe ich mich versah saß Damien wieder neben mir. Dieser zog mich an sich. Als ich Lennard wieder ansah, fiel mir auch wieder ein wieso. Die Blutentnahme. Durch den Zugang konnte er es mir nicht mehr abnehmen, da durch die schon eine Infusion gelaufen ist, was die Werte verfälscht hätte.
 
Meinen Blick hatte ich schnell von der Nierenschale mit den Sachen abgewendet. Mir war schon alleine beim Gedanken daran schlecht.
 
„Einfach ruhig da sitzen und atmen. Das geht schnell vorbei“, sagte Lennard zu mir.
 
„Rosa Elefant. Rosa Elefant. Rosa Elefant.“, wiederholte ich immer wieder in Gedanken. Hoffend, dass es jeden Moment vorbei war.
 
Trotz der Anstrengungen meinen Kopf auf etwas anderes zu fokussieren, blieb meine Aufmerksamkeit bei Lennard. Den Stauschlauch hatte er mir schon angelegt und tastete an meiner linken Ellenbeuge nach einer Vene, die spendabel genug erschien. Zu meinem Pech hatte ich gute Venen, weshalb er nicht lange suchen musste.
 
Das kalte Desinfektionsmittel traf auf meine Haut. Das wischte er weg und sprühte ein weiteres mal. Dieses mal ohne es wegzuwischen.
 
Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen.
 
Es pickte. Ich hielt meinen Atem an.
 
„David. Atmen“, erinnerte Damien mich daran, doch bitte weiter zu atmen. Das tat ich auch.
 
Daraufhin wurde die Nadel aus meiner Ellenbeuge entfernt und ich durfte mit einem Tupfer auf die Stelle drücken.
 
Ich hatte es geschafft. Verdammt war ich froh das überstanden zu haben.
 
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612 Wörter

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