Noch immer Damiens PoV
Das Gespräch mit Chris zog sich eine dreiviertel Stunde. Wobei mehr geschwiegen wurde als geredet. Aber ich wollte ihn nicht zwingen mit mir zu reden. Wenn er seine Zeit brauchte, dann würde er diese bekommen.
Man konnte gut sehen, wie sehr ihm das ganze schmerzte. Ich wusste, dass es so kommen konnte. Daher hatte man ja auch n besonders gutes Auge auf diesem Zimmer. Einfach nur für den Fall der Fälle.
Nachdem ich Chris wieder zu Luke ins Zimmer gebracht hatte und Niklas wieder mit genommen hatte, ging ich mit diesem wieder in mein Büro. „Deine Blutergebnisse sind übrigens da.“, meinte er, während er sich auf den Sofa nieder ließ. „Und?“, fragte ich ihn. „Alles in Ordnung.“. Innerlich grinste ich mir einen ab. Er hatte also keinen Grund mich Heim zu schicken. Und ich hatte schon Angst, dass sich einer dieser Anfälle noch zeigen würde, ehe die Ergebnisse kamen und Niklas gehen würde.
Doch anstatt auf zu stehen und zu gehen blieb er sitzen. Wenn ich ihn jetzt fragen würde, wieso er nicht geht, dann würde ich mich verdächtig machen. Doch worauf wartete er noch? Das ich n Anfall bekomme? Doch wusste er das? Das ich die habe von irgendwo her, oder harte es einen anderen Grund?
Viel zu gerne hätte ich eine Antwort auf diese Fragen. Doch statt diese zu stellen, machte ich mich lieber an die Arbeit. Und zwar Aktenarbeit. Die konnte manchmal echt lästig sein, gehörte aber nun mal dazu. Also beschwerte ich mich auch nicht.
Während ich arbeitete, schaute Niklas irgendwas auf seinem Tablet nach. Das versuchte ich aber auszublenden. Mit Erfolg. Ich vervollständigte die Akten, die es nötig haben und schloss das Programm dann. Nun schaute ich auch wieder zu Niklas. Er war nach wie vor beschäftigt. Besser als mich die ganze Zeit zu beobachten. Die Zeit nutzte ich mal kurz und klippte mir das Pulsoxy aus meiner Kitteltasche an einen Finger der Hand, die ich unterm Tisch hatte. Es zeigte einen Puls von 82 an. Er blieb konstant zwischen 79 und 83. Kein rasanter Anstieg, was gut ist. Und wenn das der Fall wäre, dann würde ich das auch merken. Nur würde nicht nur ich es merken, sondern Niklas würde meine Reaktion darauf mit bekommen und den Braten riechen. Und das durfte unter keinen Umständen passieren.
Ich hatte also einen Notfallplan im Kopf. Wenn es anfangen sollte musste ich so schnell wie möglich ins Bad und hoffen, dass es von selbst wieder runter gehen würde. Wenn das nicht der Fall sein sollte, dann hätte ich wohl ziemliches Pech. Also hoffen, beten und bangen, dass es nicht passieren würde.
Ich steckte das Pulsoxy wieder ein und hob meinen Blick an. Niklas war noch beschäftigt und hatte von meinem kurzen Abrutsch in meine Gedanken nichts mit bekommen. Gut so. Sobald er weg sein würde, wäre ich sicher. Laut Uhrzeit wären es auch nur noch ein paar Stunden bis zu 24 Grenze. Zwar wusste ich, dass ich danach auch noch ein wenig aufpassen sollte, aber das Risiko war nicht mehr so hoch wie zuvor. Also konnte ich dann auch wieder Kaffeetrinken.
Nun schaute Niklas auf und mich an. Sein IPad legte er neben sich. Aus seinem Blick konnte ich nichts herauslesen. Entweder dachte er also nichts oder er hatte mittlerweile ne Taktik sich nichts anmerken zu lassen. Beides wäre denkbar. Doch was jetzt zutreffen würde war mir auch irgendwie egal. Solange er nicht dahinter kam, weshalb ich die Antiarrhythmika wirklich in meinem Schrank hatte.
Es vergingen die Minuten. Die Zeit verbrachte ich damit das ein oder andere noch zu erledigen. Niklas ließ mich natürlich nicht aus den Augen. Was mich dich ein wenig unter stress setzte, was wiederrum guter Nährboden für einen Anfall darstellt.------
621 Wörter🍪💕🍪
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United
Random[Nebenstory von der [ASDS] Reihe auf meinem Profil] Der Chefarzt einer psychiatrischen Station im Uniklinikum Münster. Und das in jungen Jahren. Ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist. Die Berufung ausleben. Das Leben führen, was einem Spaß mach...