Kapitel 33

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Davids Pov

Jetzt waren wir also auf seiner Station. Zusammen gingen wir in sein Büro, wo wir uns auf’s Sofa setzten.

„Fast 18 Jahre lang lebte ich jetzt in dem Glauben, dass Noel mein einziger Bruder ist. Und plötzlich tauchst du auf. So aus dem nichts.“, ging Damien an zu reden an. Ich zog ihn in meine Arme und sagte nichts. Ich konnte mir denken, was das für ein Schock sein muss. Schließlich wurde sein gesamtes Bild von der Vergangenheit innerhalb von nur wenigen Sekunden komplett durcheinander gebracht.

„Ich hab dich vermisst.“, kam es dann leise. „Und ich dich erst.“, meinte ich zu ihm und drückte ihn leicht. Ich hatte ihn wieder. Gefühlt war ich gerade der Glücklichste Mensch auf Erden. „Wer von uns beiden ist jetzt eigentlich der jüngere und wer der ältere?“, fragte er mich, woran ich merkte, dass sein Gedächtnis noch nicht wieder vollständig wieder alle Erinnerungen hervorgeholt hatte. „Du bist der jüngere. Und ich der ältere.“, beantwortete ich ihm diese Frage also.

Dann schwiegen wir uns an und genossen einfach die Zeit. Damien hatte die Augen geschlossen. Der WPW Anfall musste ihm echt einiges an Kraft gezogen haben. Ich hoffte dafür, dass mich mein WPW in Ruhe lassen würde. Zumindest jetzt, denn irgendwann würde es wieder zuschlagen. Ziemlich glücklich war ich darüber, dass es mich nicht auch dann erwischt hat, als er mich entdeckt hat und umgekehrt.

Plötzlich klopfte es. Sollte ich jetzt die Erlaubnis geben rein zu kommen? Da ich mir unsicher war hielt ich einfach mal die Klappe. Doch der Person war das wohl egal, denn er kam dennoch rein. Bevor er was sagen konnte schaute er uns verwirrt an. „Also stimmt es.“, kam er dann doch zu Wort. Ich schaute ihn fragend an. „Niklas Weiher. Ich bin ein Kollege von Damien. Gehöre aber zu den Betriebsärzten und Pneumologen hier im Haus.“, stellte er sich vor. „Als ich gehört habe, dass Damien umgekippt ist und angeblich ein Damien Double hier um laufen soll, hab ich im ersten Moment echt gedacht, dass die heimlich am Medikamentenschrank sich bedient haben. Aber nein. Das stimmt tatsächlich. Ist Damien denn auch wirklich umgekippt?“, fragte er.

Ich wollte ihn nicht ins Boxhorn jagen und verneinte diese Frage. „Müde scheint er ja zu sein.“, meinte dieser Niklas. „Er konnte sich auch nicht an mich erinnern, weshalb es für ihn ein ganz schöner Schock war, dass ich plötzlich aufgetaucht bin.“, versuchte ich das zu erklären. Er nickte und ich war froh, dass er mir das so abkaufte.

Niklas schloss die Tür. „Ich bin übrigens David Martens.“, stellte ich mich kurz vor. „Facharzt?“. „Anästhesie.“. Er nickte. „Und Notarzt wie ich sehe.“. „Genau.“

Damien öffnete die Augen und schaute zu Niklas. Schnell setzte er sich auf. „Was machst du denn hier?“, fragte Damien ihn. „Den Gerüchten vom Flurfunk nachgehen.“, bekam er die Antwort. Flurfunk war also auch hier nicht gerade der schlechteste. „Müde?“, Fragte Niklas meinen Zwilling, worauf dieser leicht nickte. „Es geht aber. Ich mache meinen Dienst hier dennoch zu Ende.“, meinte er. „Du weißt, was ich davon halte“. Niklas klang wirklich nicht gerade begeistert. „Ich klapp schon nicht zusammen“, versucht Damien ihn abgewimmelt zu bekommen. „Laut Flurfunk sollst du ja umgekippt sein.“. Locker lassen war echt nicht sein Ding.

„Das war der Schock, wegen David.“, erklärte Damien dies. „Dann solltest du außer Dienst.“. „Nein. Ich bin ja nicht alleine. David ist ja da.“. „Der muss aber irgendwann auch wieder los“, kam es wieder von diesem Niklas. Damien seufzte nur und lehnte sich an mich. „Du hast echt Langeweile“, sagte Damien zu ihm. „Wenn du das als Langweile bezeichnen möchtest.“, kam es zurück.

Ich bin ja echt gespannt wie das ausgeht.

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609 Wörter

Jaaaa.. Wie das wohl ausgehen wird? 😄💕💕🍪🍪🍪🍪🍪

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