Noch immer Damiens PoV
Nach einigen Minuten waren die Kopfschmerzen, Novalgin sei dank, auch verflogen. „Besser?“, erkundigte Niklas sich. Ich nickte. „Gut. Dann darfst du jetzt auch aufstehen wieder.“, gab er mir die Erlaubnis.
Gesagt getan. Ich stand auf und wechselte vom Sofa wieder auf meinen Schreibtischstuhl. Niklas schüttelte nur den Kopf. Das ignorierte ich mal geflissentlich und schaute auf die Uhr. Es war nun halb Acht. In einer halben Stunde würde das Frühstück ausgeteilt werden. Und ich dachte darüber nach mir eventuell was von den Reserveessen zu schnappen. Wenn dann noch was übrig ist. Denn die Schwestern und Pfleger sicherten sich das gerne mal für ihre Frühstückspause.
Da ich noch ein wenig Zeit hatte, schaute ich ein paar Berichte durch und korrigierte diese sofern Fehler vorhanden sind. Niklas hatte es sich in der Zeit auf dem Sofa bequem gemacht und die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Beirren von seinem musterndem Blick ließ ich mich aber nicht und las weiter.
Gegen fünf Minuten nach Acht stand ich auf. „Ich geh mal im Gemeinschaftsraum schauen, ob noch Frühstück über ist. Kommst du mit?“. „Klar. Wenn’s Kaffee gibt.“. Ich musste leicht lachen und verließ mein Büro. Sobald Niklas raus war, schloss ich ab und ging mit ihm in Richtung Gemeinschaftsraum. Zusammen betraten wir diesen. Dort waren gerade ein Teil der Patientinnen und Patienten Frühstücken. Eine Schwester beaufsichtigte das ganze. Ich grüßte sie und ging zu dem Essenswagen. Es war tatsächlich noch ein Brötchen und Marmelade da. Das schnappte ich mir auch sofort. Niklas hingegen hat die Kaffeemaschine als Ziel und machte sich erstmal n Kaffee.
Ich war so nett und wartete auf ihn, ehe wir mit unserer Ausbeute wieder in mein Büro gingen. Er setzte sich wieder aufs Sofa, während ich mein Schreibtischstuhl wieder in Beschlag nahm. Dann Aß ich erst mal und schaute dann zu Niklas. Dieser saß da mit seinem Kaffee in der Hand und schaute zu mir. „Ich bin positiv überrascht, dass du dir Zeit zum frühstücken nimmst.“, meinte er. „Du denkst die wohl ich achte gar nicht auf mich.“. Das ich das Frühstück wirklich ab und zu mal ausließ, dass kehrte ich mal unter den Teppich. „Ja. Das tu ich.“, bestätigte er mich. „Typisch Betriebsärzte.“, murmelte ich und lehnte mich zurück. Nun wartete ich darauf, dass die Frühstückszeit um ist und ich zu Sascha könnte.
Niklas widmete seine Aufmerksamkeit nun seinem iPad zu. War mir schon irgendwie recht. Dann beobachtete mich man wenigstens nicht die ganze Zeit.
Die Zeit verging. Ich hab mir die Zeit damit vertrieben das ein oder andere nach zu schauen. „Ich geh mal was erledigen“, sagte ich zu Niklas und stand auf. „Ich werde mich wohl irgendwie beschäftigen.“, kam es von Niklas. Ich schmunzelte und verließ mein Büro, ging zu einem der beiden Behandlungsräume, schnappte mir da n paar Sachen raus, ging wieder raus, schloss ab und ging dann zu Zimmer 17. Saschas Zimmer. Dort klopfte ich an. „Herein.“, kam es von drinnen, was schon mal n gutes Zeichen ist. Ich trat ein. „Wie versprochen. Hier bin ich.“. Ich schaute ihn an. Er saß auf seinem Bett und schaute mich an. „Darf ich mir deine Arme ansehen?“, fragte ich ihn. Ein leichtes nicken seinerseits.
Also ging ich zu ihm und setzte mich auf die Bettkante. Bevor ich damit begann seine Verbände ab zu wickeln, legte ich noch ne Unterlage aufs Bett, damit es nicht dreckig wird und zog mir Handschuhe an. Nun schaute ich ihn an. „Wo darf ich anfangen?“. Er hielt mir den linken Arm hin. Langsam wickelte ich den Verband ab. Zum Vorschein kamen sowohl leichte als auch tiefere Schnittwunden. „Erzählst du mir was los war?“.
Das Angebot mit mir zu reden stand nun. Ich wollte ihn nicht zwingen. Während er darüber nach dachte, ob er mir seine Gründe anvertrauen sollte, versorgte ich die Wunden. Manche mussten mit Steristrips versorgt werden und andere würden von alleine verheilen. Anschließend desinfizierte ich das ganze noch einmal, bevor ich ihm den Arm neu verband. Während der ganzen Prozedur hat er kein Wort mit mir geredet.
Nun widmete ich mich seinem Zweiten Arm. Auch dort bot sich mir das selbe Bild. Diese Wunden versorgte ich ebenfalls. „Ich musste“, kam es nun leise von Sascha, als ich den neuen Verband gerade mit Pflasterstreifen fixierte. Ich ließ ihn erstmal reden. „Ich musste, um nicht die Kontrolle, über meine Gedanken zu verlieren.“, erklärte er es mir. Ich war froh, dass er es mir anvertraute. Zumindest diesen Teil. Aber ich wusste auch, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben würden.---------
751 Wörter😄💕🍪🍪
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United
Random[Nebenstory von der [ASDS] Reihe auf meinem Profil] Der Chefarzt einer psychiatrischen Station im Uniklinikum Münster. Und das in jungen Jahren. Ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist. Die Berufung ausleben. Das Leben führen, was einem Spaß mach...