Davids PoV
Die Zeit verging und kein Einsatz kam. Das kam mir auch zu gute, denn so könnte ich weiter bei meinem Zwilling sein, der weiterhin friedlich schlief.
Mittlerweile hatte ich ihm eine Infusion an seinen Zugang gemacht, denn ein wenig Flüssigkeit hat noch niemanden geschadet. Meine Notarzt Jacke habe ich inzwischen ausgezogen und legte mich neben Damien. Diesen zog ich an mich und genoss das Gefühl endlich mal wieder eine Person bei mir zu haben, der ich vertrauen kann. Also wirklich alles anvertrauen kann.
Diese lange Zeit hat mich kaputt gemacht. Einsamkeit, Angst, Ungewissheit. Das alles und noch mehr hat fast zwei Jahrzehnte meinen Kopf dominiert. Ob man da nicht irgendwann die nerven verliert? Ja. Tut man. Nicht gerade selten war ich krank geschrieben, weil mein Kopf einfach meinte mich zu quälen oder ich kam einfach nicht aus dem Bett.
Jetzt hatte ich wieder einen Lichtblick. Hoffnung. Hoffnung, dass nun endlich der Zeitpunkt kommen würde ab dem ich endlich wieder richtig leben kann. Und das auch spüre. Mich lebendig fühle. Das ich weiß, dass man auf mich wartet.
Leicht drückte ich Damien an mich. So schnell würde ich ihn jetzt nicht mehr her geben. Zu lange hab ich mich gequält. Tag ein Tag aus. Bis ich endlich die Kraft dazu hatte ihn zu suchen.
Meine Augen fielen zu. Nicht wegen Müdigkeit oder weil meine Herzfrequenz so hoch ist, dass mein Bewusstsein schwindet, nein. Ich war entspannt. Tiefenentspannt. Meine Gedanken ruhten.
Ich genoss es. Diesen Moment.
Würde der Melder jetzt losgehen, dann würde ich ihn liebend gerne einfach gegen die Wand klatschen und so liegen bleiben. Doch er war Gnädig. Man gönnte mir den Moment. Da hab ich in diesem Jahr wirklich noch geschafft mein Vorhaben in die Tat um zu setzen. Das neue Jahr konnte starten. Doch dauerte das noch etwas über einen Tag.
Heute morgen hatte ich noch Angst, dass ich es nicht schaffen würde. Wie es der Zufall aber will, oder das Schicksal, kam es so wie es kam. Zwar nicht ganz optimal, aber man nehme wie es ist. Es ist ja alles gut gegangen. Damien geht es gut, mir geht es gut und das ist gut so. Wie lange das aber so bleiben würde, dass wusste niemand.
Weitere Zeit vergeht. Der Melder schwieg. Ich lauschte Damiens Atem. Ruhig und gleichmäßig. Er schlief also noch tief und fest. Ich jedoch wollte nicht schlafen. In meinem Unterbewusstsein wachte noch eine Angst. Und zwar jene, dass Damien plötzlich im Schlaf einen Anfall bekommen würde, ich nichts merke und er stirbt. In meinen Armen.
Diese Bilder drängte ich schnell wieder beiseite. Weiterhin wollte ich einfach die Ruhe genießen und die Präsenz meiner besseren Hälfte. Jüngere aber dennoch bessere Hälfte.
Irgendwann blinzelte er wieder. Verwirrt schaute er sich um und schien dann zu bemerken, dass er in meinen Armen lag. Er wusste wohl, in wessen Armen er da lag und entspannte sich direkt wieder. „Ungewohnt.“, murmelte er. „Für mich auch.“, konnte ich nur zustimmen.
Er hatte wohl auch so wenig Zuneigung erfahren. Mehr als ich, aber auch wenig wohl. „Wie geht’s dir?“, erkundige ich mich nach seinem. Wohlbefinden. „Besser als vorhin. Der Schlaf hat echt gut getan.“, war seine Antwort darauf. Und den Beweis sollte ich auch schon kurz darauf erhalten. Denn er begann wieder Verhalten zu analysieren Woran ich das gemerkt habe? Anhand des nun folgenden Gespräches..
„Und wie geht es dir?“, fragte nämlich er jetzt mich. „Gut… ich hab dich ja wieder jetzt“, sagte ich und drückte ihn leicht. „Du magst mich nicht mehr loslassen hab ich recht?“, war die nächste Frage. „Kommt dir nur so vor.“, ab der Antwort merkte ich, dass er begann zwischen den Zeilen zu lesen. Doch ich wollte ihm erst später erzählen, was die Zeit mit mir getan hat. Da wurde aber nichts draus.
--------
630 WörterHay ^^
Habt ihr auch so super Wetter heute?
Das ist echt krass. Lezte Woche noch unter null Grad und jetzt fast 20 Grad. Und das im Februar xDIch hoffe ihr hattet ein schönes Wochenende. Ist ja leider schon fast wieder vorbei.
😄😄🍪🍪🍪💕💕😊
DU LIEST GERADE
United
Random[Nebenstory von der [ASDS] Reihe auf meinem Profil] Der Chefarzt einer psychiatrischen Station im Uniklinikum Münster. Und das in jungen Jahren. Ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist. Die Berufung ausleben. Das Leben führen, was einem Spaß mach...