➳11. Träume

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Träume.

So groß wie der Abstand zwischen Hand und Himmel.
So glitzernd wie das Meer in der Sonne.
So süß wie reine rosarote Zuckerwatte.
So regenbogenschimmernd wie Benzin auf der Straße.

Und doch würde ich sie gerne in Scherben vor mir sehen.

Zerbrochen, irreparabel, im Licht funkelnd in allen möglichen Farben, sodass man denken könnte, man hätte tatsächlich einen Regenbogen vor seinen Füßen liegen.

Einen in tausende Scherben zerbrochenen Regenbogen.

Wollte man ihn aufheben, würde man sich sofort an den funkelnden Scherben schneiden, die trotz ihrer Zerstörung noch immer das bunte Licht reflektieren und die schönste Farbenshow vorführen. Es wäre einfacher, wenn sie grau erlischen würden.

Ich will sie nicht mehr sehen.
Will nicht mehr, dass sie in meinem Kopf herumflüstern, hoffnungsvoll und naiv, dass ich schreien könnte.

Ich will euch nicht mehr.

Wozu hat man Träume?

Wozu hat man Träume, die zwar durch ihr Schillern das Leben erleuchten, doch letztendlich eben nur ein trügerische Schimmer sind?

Niemals denken sie daran, in Erfüllung zu gehen.

Wozu hat man Träume, wenn sie einen herunterziehen, traurig machen, in die Irre führen?

Wozu hat man Träume, wenn sie deine Hoffnung immer und immer wieder missbrauchen und dich zu Boden drücken?

Träume sind wichtig, sagen alle.

Träume sind schön, sagen alle.

Träumen bereichern dein Leben, sagen alle.

Dann sag mir: Wieso sitze ich hier und weine über meine Träume?

Wieso wünschte ich, sie wären zerbrochen und fort?

Sie sollen zerbrechen, bevor sie mich zerbrechen.

One Shits äh ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt