Frühstück bei den Malfoys

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Jay streckt sich, während er die vertraute Treppe nach unten tappt und dem verführerischen Geruch von heißer Schokolade und frisch gebackenen Brötchen folgt. Lucius und Jill sitzen bereits beim Frühstück, Jill bereits in ihrer Heileruniform, und unterhalten sich leise.

„Diese Chance ist nicht eine, die dir häufig geboten werden wird. Spezialisierte Heiler sind gefragter und mit deinem Talent könntest du eine unglaubliche Bereicherung sein."

„Ich weiß. Aber ich bin mir wirklich nicht sicher, ob ich es machen soll. Es ist ja nicht nur eine Fortbildung, sondern eine doppelte. Ich weiß nicht, wie es sich auf mein Leben auswirken würde, würde ich die Fortbildung zur Notfallheilerin machen. Ich will nicht von hier weggeschickt werden." murmelt Jill leise.

„Unwahrscheinlich. Derzeit herrscht nirgends Krieg und der Ort, an dem ein Krieg wahrscheinlich ausbrechen wird, ist hier in England. Aber frag für mehr Informationen deine Fortgesetzten und dann kannst du dich noch immer entscheiden. Aber lehne es nicht kategorisch ab."

„Guten Morgen." Jay lässt sich auf seinen Platz fallen und greift nach der Kanne mit heißer Schokolade. Er schenkt sich ein und atmet den warmen Duft ein, während Lucius und Jill ihm einen guten Morgen wünschen. Jill wuschelt ihm durch die Haare, steht auf und küsst Lucius auf die Wange, ehe sie den Raum verlässt.

Mit halb geöffneten Augen sieht Jay zur Uhr und erkennt, dass sie zu ihrer Schicht im Mungos gegangen ist. Lucius schlägt ihm gegenüber die Zeitung auf, während Jay darum kämpft vollständig aufzuwachen. Nach seiner ersten Tasse heiße Schokolade wird er wacher und macht sich daran ein Brötchen zu schmieren.

„Morgen." grummelt Lucien und plumps auf seinen Stuhl. Er stützt seinen Kopf auf seine Hand und immer wieder kippt sein Kopf nach vorne, doch er fängt sich jedes Mal, bevor sein Kopf Kontakt mit seinem Teller macht. Jay grinst, schnappt sich die Tasse des Älteren und füllt sie mit Kaffee.

Lachend hält er sie dem Älteren unter die Nase und sie wird ihm beinahe aus den Händen gerissen. Jay wendet sich wieder seinem Brötchen zu und genießt die Süße der Marmelade, bis sein Blick auf die Titelseite der Zeitung fällt. „Mysteriöse Angriffe auf die Bevölkerung nehmen zu – Hochgestellter Ministeriumsangestellter im Mungos" prangt in großen Buchstaben über einem Bild.

„Stimmt das, Dad?" Jay lässt sein halbes Brötchen sinken und sieht Lucius an. Der lässt seine Zeitung sinken.

„Stimmt was?"

„Das es Angriffe auf die Bevölkerung gibt? Ich dachte wir wären in einer sicheren Gesellschaft. In der Schule hat man nichts gehört."

„Doch es stimmt. Das hat es sogar bis in die italienischen Zeitungen geschafft. Dort ist sogar eine Warnung herausgegeben worden, dass man in England damit rechnen muss angegriffen zu werden. Keine schöne Situation. Es gibt Gerüchte, dass die Anhänger Voldemorts sich wieder sammeln." schaltet sich Lucien ein.

„Wirklich? Man schreibt das den Todessern zu?"

„Ja. Und wahrscheinlich ist dies sogar richtig. In den traditionelleren Kreisen und der dunkleren Seite der Gesellschaft wird gemunkelt, dass Voldemort es doch geschafft hat zu überleben. Dass der Junge, der lebt, ihn nur verwundet hat und er nun stärker als je zuvor zurückgekommen ist." erläutert Lucius und legt seine Zeitung komplett weg.

Jay zieht erschrocken die Luft ein und starrt seinen Adoptivvater an. „Ist das für uns nicht gefährlich? Du wurdest verdächtigt ein Todesser zu sein. Das wird denen nicht gefallen. Und die Blacks waren Todesser, ohne Frage. Und Lus Eltern sind dafür sogar in Askaban." Die Worte kommen schnell und ineinander verlaufend aus Jays Mund.

„Jay. Ganz ruhig. Ja, es wird den Todessern nicht gefallen, aber wir sind sicher. Dieses Anwesen hat einen alten und starken Schutz. Da kommen sie nicht so einfach durch. Und ich denke, zunächst werden sie sich auf die Potters konzentrieren. Die ziehen sehr viel mehr Aufmerksamkeit." Beruhigen redet Lucius auf ihn ein.

„Aber wenn wir draußen sind, dann ist da kein Schutz. Und Jill muss ins Mungos und du ins Ministerium und..."

„Jay. Jill kann sich sehr gut selbst verteidigen und ich bin auch nicht wehrlos. Selbst Lucien ist niemand, den man so einfach überwältigt. Und Draco weiß auch, wie man sich verteidigt."

„Aber ich nicht. Ich bin das einzige schwache Glied in der Familie. Wenn man euch weh tun will, dann wird man mich angreifen. Ich will nicht, dass ich als Druckmittel verwendet werden kann. Ich will euch beschützen und nicht immer beschützt werden müssen." Lucien und Lucius wechseln einen Blick.

„Wenn du möchtest, dann können wir dir Duellunterricht geben. Hier in diesem Haus wird es keiner feststellen. Und ich bin ein guter Lehrmeister." Lucien lacht und zieht ein Gesicht, von dem an Jay darauf schließt, dass er den letzten Satz nicht für voll nehmen soll. Daher wendet er seinen Blick zu Lucius. Der nickt.

„Wenn du möchtest, dann kannst du Duellunterricht bekommen. Und so sehr er auch ein Clown sein kann, er ist tatsächlich ein guter Duellant, wenn auch kein guter Lehrer. Aber als Trainingspartner für dich ist er vermutlich tatsächlich sehr gut geeignet." Jay rammt eine Faust in die Luft.

„Jay, sieh mich an." Lucius wartet, bis Jay ihn wieder direkt ansieht. „Ich möchte, dass du diesen Unterricht ernst nimmst. Wenn du ihn nicht willst, dann sagst du das. Du musst nicht lernen, ein guter Duellant zu werden. Wir können dich beschützen. Wenn du nicht kämpfen willst, dann ist das in Ordnung."

„Ich möchte aber. Ich möchte mich nicht immer hinter anderen verstecken. Ich möchte lernen mich zu verteidigen und ich möchte andere verteidigen können. Ich will nicht der Einzige im Kampf sein, der nichts tun kann, um zu helfen." Kämpferisch sucht Jay den Blick seines Adoptivvaters und Lucius nickt.

„Du sollst dich nur nicht dazu gezwungen fühlen. Es besteht keinerlei Notwendigkeit. Wenn du nicht mehr willst, dann gib Bescheid und wir lassen die Stunden."

„Das heißt, wir fangen mit Verteidigung an? Da ist der Zwerg sowieso gut. Und dann hat er zumindest die Grundlagen, wenn er irgendwann aufhören will. Ich kann alles raussuchen. Ich weiß noch genau, wo es ist." Lucien springt auf und der Stuhl klappert auf dem hölzernen Boden.

„Lucien, setz dich und frühstücke! Meine Bibliothek rennt nicht weg. Und du weiß genau, wie wichtig ein Frühstück für den Tag ist. Besonders, wenn du Duelltraining machen willst. Setz dich und iss. Andersfalls sagte ich Jill, dass du deinen Körper vernachlässigst." Lucius nimmt seine Zeitung wieder in die Hand.

Jay lacht, während er Lucien beobachtet, wie der seinen Stuhl wieder aufstellt und sich setzt. Er beginnt sich Essen auf den Teller zu häufen. „Ich esse ja schon. Du musst Jill gar nichts sagen." Der Tonfall zeigt seine Angst vor ihr genau.

Gerüchte im Haus der SchlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt