Die Potters in Hogsmeade

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Jay ist dankbar dafür, dass es endlich einmal nicht regnet. Der Wald tropft zwar noch immer heftig, der Boden ist aufgequollen vor Nässe und der Geruch von Petrichor liegt über allem. Aber es ist weder kalt noch windig und für das schottische Hochland ist das Wetter freundlich.

So wundert es auch kaum jemanden, dass alle, die die Schule verlassen dürfen, um nach Hogsmeade zu gehen, das auch tun. Über den Schülermassen herrscht ein Lärmpegel, weil alle sich unterhalten und eine Vorfreude praktisch durch die Luft vibriert.

In dem kleinen Dorf kommen Schüler aus jedem der Gebäude, nur um sich in das nächste zu drücken, dass schon vor Schüler überquillt. Dana zieht Jay mit sich in den Süßigkeitenladen, in dem sie sich durch die Schüler drücken müssen, die den Laden überfüllen. Es ist laut, heiß und Jay krallt sich in Danas Hand. Für ihn sind zu viele Leute in dem Laden.

Während Dana sich durch die Regale wühlt, sieht Jay sich immer wieder um. Mit einem Mal zuckt er und versucht einen weiteren Blick auf eine Person zu erhaschen. Dana verschwindet zwischen den Schülern, doch Jay bemerkt es nicht. Er glaubt, dass er Nick gesehen hat. Er drückt sich zum Eingang durch und versucht Nick noch einmal zu sehen.

Denn er weiß, dass Nick Potter keine Erlaubnis hat die Schule zu verlassen. Was genau es dieses Mal wieder war, weiß nicht einmal Dana, aber jeder weiß, dass Nicks Ausgeheerlaubnis zurückgezogen wurde. Dass Jay ihn nun in Hogsmeade sieht, kann nur heißen, dass er sich aus der Schule geschlichen hat.

Jay schlüpft aus dem Laden und atrmet einmal tief durch. Mit einem Mal erscheint die Luft kühl und klar und die Gespräche der Schüler leise, weil es in dem Laden lauter war. Er sieht sich um und entdeckt einen Umhang eines Gryffindors um eine Ecke huschen. Ohne nachzudenken, folgt er in die Richtung und durch ein paar Gassen.

Er erstarrt, als er eine Stimme hört, und drückt sich gegen die Hauswand des Hauses, um dessen Ecke er gerade noch eine Person hat verschwinden sehen. „Hat dich jemand gesehen?!"

„Mum. Ich bin durch Honigtopf gekommen. Der ist voll und niemand achtet auf jemand anderen. Die haben alle nur das Süße im Kopf. Und dabei befinden wir uns in den ersten Tagen eines Kriegs."

„Ruhig, nicht so laut. Wir dürfen keine Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Die Leute sind immer noch sehr misstrauisch und über einen Krieg zu sprechen wird uns nicht helfen." Jay schlägt eine Hand vor seinen Mund, um jedes Geräusch davon abzuhalten, seinen Mund zu verlassen. Dumbledores Stimme ist unverkennbar und es hat Jay erschreckt, dass er im Dorf ist.

Er erinnert sich an das Urteil, dass Dumbledore keinen Kontakt zu Schülern haben darf, aber scheinbar ist das kein Problem mehr. Allein, dass er das Dorf betreten kann, wenn es mit Schülern gefüllt ist, lässt Jay Bauchschmerzen haben.

„Ich weiß, ich weiß. Leute sind zu dumm, um zu sehen, was wirklich vor geht. Und wir müssen sie trotzdem beschützen, weil es gute, wenn auch leichtgläubige Menschen sind. Das haben wir oft genug besprochen. Haben wir nun endlich weitere Informationen, oder warum musste ich herkommen? Gefühlt geht nichts vorwärts und wir treten immer nur auf der Stelle."

„Ich hoffe, du hast etwas gegen die Gerüchte in der Schule getan. Die Savoyen waren schon sehr kurz davor deine Verlobung zu lösen. Weißt du eigentlich, wie wichtig diese Verbindung ist? Du wirst kein Mädchen mehr allein sehen. Egal welche. Keine Gerüchte mehr. Kein einziges über dich und ein Mädchen. Ansonsten müssen wir dich mit einem Bann gegen jedes Mädchen außer Sofia belegen. Der wird schmerzhaft für dich. Also überlege es dir gut."

„Ich weiß, Mum. Ich habe nichts mit Ginny gemacht. Wir essen nicht einmal mehr in derselben Gruppe. Ich weiß, wie wichtig die Savoyen für die Rettung Englands sind. Und ich bin der Einzige, der diese Verbindung herstellen und erhalten kann. Immerhin bin ich der Junge, der lebt. Nur dieser Titel hat dazu geführt. Du hast es mir oft genug gesagt. Aber jetzt sagt schon, haben wir neue Informationen?"

„Die Todesser haben es noch nicht in die Hände bekommen. Noch ist alles sicher. Wir müssen uns keine Gedanken machen, weil sie noch nicht einmal versucht haben, da ran zu kommen. Aber es wird schwieriger es zu bewachen. Nach dem Arthur erwischt wurde, sind alle aufmerksamer. Aber noch vermutet niemand, was wir bewachen." Die Stimme von James Potter lässt Jay zucken, aber er bleibt.

„Wie sieht es in der Schule aus? Wie geht es mit eurem Training voran?" Das ist Lilys Stimme, doch von einem der Männer kommt ein interessiertes Geräusch.

„Wie man es nimmt. Es gibt einige, die gerne teilnehmen, andere sind nur einmal gekommen und dann nicht wieder. Es ist schwer, die dazu zubringen zu schweigen, aber der Vertrag von Mum und Hermine hilft da sehr gut dabei. Niemand will mit einem Gesicht voller Pickel herumlaufen. Allein die Drohung reicht." Nick kichert und Jay verzieht das Gesicht. Nick würde es auch nicht gefallen mit einem Gesicht voller Pickel durch die Schule zu laufen, da ist er sich sicher.

„Es ist nicht lustig, aber leider notwendig. In einer solchen Situation muss man Opfer bringen. Das solltest du wissen. Leider verstehen die Todesser das nicht, sonst hätten wir die gesamten Probleme nicht. Aber nein, sie müssen einem in den wichtigen Dingen für die richtige Sache entgegenstehen und allen Probleme bereiten." regt sich Lily auf.

„Du musst deine Arbeit in der Schule in jedem Fall weiterführen. Es ist wichtig, dass die Leute sich zu verteidigen wissen. Und natürlich musst du zu deinen Einheiten kommen. Hat bisher jemand etwas vermutet?"

„Nein, Professor. Niemand hat mich beobachtet oder gar darauf angesprochen. Dazu bin ich viel zu geschickt. Als ob ich mich von so jemandem erwischen lassen würde." Jay glaubt, dass Nick die Arme verschränkt, zumindest tut er das sonst immer, wenn er in diesem Tonfall spricht.

„Dann arbeite weiter so. Und lass dich ja nicht dabei erwischen, wenn du zurück in die Schule gehst. Du brauchst deine gesamte freie Zeit."

„Ich weiß Mum." Jay hört Schritte und drückt sich schnell in Haustür des Hauses. Die Schritte eilen an ihm vorbei, ohne ihn zu bemerken, aber sein Herz schlägt wie ein Hase, schnell und heftig. Es dauert nur Momente, ehe er sich wieder beruhigt hat und zurück in die Dorfmitte eilt. Dort finden seine Augen sofort Dana, die ihm wie wild zuwinkt.

„Wo warst du? Als ich im Honigtopf mich einmal umgedreht habe, warst du weg. Ich dachte, du wärst einfach schon mal nach draußen gegangen, aber da habe ich dich dann auch nicht mehr gesehen. Wo warst du?"

Jay greift Dana an der Hand und zieht sie in eine ruhige Ecke. Er sieht sich mehrmals genau um, dann beugt er sich zu Dana und erzählt ihr alles, was er mitgehört hat. Danas Augen werden groß und sie starrt Jay beinahe fassungslos an.

„Das ist... also wirklich. Jetzt will ich wirklich wissen, was die bewachen. Und warum. Es muss ja ums Ministerium gehen. Und dann Training. Er verlässt die Schule als wirklich. Und Dumbledores Armee wirkt mit einem Mal wie ein Rekrutierungsmittel und..." Jay lässt sich von Dana in Richtung Schloss mitziehen, während sie vor sich hinmurmelt und den Rest der Welt vergisst.

Gerüchte im Haus der SchlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt