Und schon wieder Ärger

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„Hast du schon alle Hausaufgaben für diese Woche gemacht? Das ist so verdammt viel." grummelt Antonia, die neben Jay und Blaise hergeht. Sie sind auf dem Weg zum Mittagessen und die beiden Jungs sind ähnlich ausgelaugt wie Antonia.

„Das ist das ZAG Jahr. Ich habe Jill auch schon geschrieben, dass es so anstrengend ist. Sie hat nur gemeint, dass man sich gut organisieren muss, dann geht es. Dass soll uns das Jahr wohl auch beibringen. Organisiert zu sein. Aber nein, ich bin auch noch nicht fertig. Kräuterkunde und Astronomie stehen noch an." murmelt Jay.

Beide sehen zu Blaise, der nur den Kopf schüttelt und sich die Augen reibt, um diese zu überzeugen, geöffnet zu bleiben. Er hat die Nacht von Donnerstag auf Freitag durchmachen müssen, um seine Hausaufgaben fertig zu bekommen und ist daher nun, Samstagmittag, noch immer müde. Aber seine Zimmerkameraden haben ihn geweckt, da er bereits das Frühstück verschlafen hat.

„War eigentlich klar, dass du deine Sachen noch nicht fertig hast. Habt ihr gehört, dass Potter schon wieder bei Professor Umbridge nachsitzen muss? Ich meine jetzt mal wirklich. Er könnte einfach die Klappe halten und das würde alles nicht passieren. Aber nein, er muss sie verärgern." meint Antonia.

„Da bin ich mir gar nicht so sicher. Sie scheint ihn auf dem Kicker zu haben. Vermutlich wegen seinen Aussagen in den Ferien. Dass er sie jetzt wohl auch noch mal bestätigt hat, ist dumm, ja, aber nachsitzen müsste er vermutlich wegen allem Möglichen. Würde er ihr keinen Grund liefern, dann würde sie einen finden. Aber er ist dumm genug ihr immer welche zu liefern." Jay wird zum Ende hin immer leiser.

„Okay, vermutlich hast du Recht. Aber dennoch. Er hätte es doch vorherahnen können, dass es eine dumme Idee wäre eine Arbeiterin des Ministeriums zu verärgern. Aber nein. Warum sollte man das lassen? Manche Leute verstehe ich einfach nicht." Antonia schüttelt den Kopf, hüpft ein paar Schritte vor die anderen beiden und dreht sich dann um, um rückwärts vor ihnen herzulaufen.

„Wie läuft es eigentlich bei dir und Cedric, Jay? Hast du Kontakt zu ihm? Wie geht es ihm? Wie weit seid ihr gegangen?"

Jay läuft rot an. „Dazu sage ich dir gar nichts. Aber Cedric und ich schreiben Briefe, natürlich und es geht ihm relativ gut. Allerdings hat er einige Narben und die werden noch behandelt. Aber noch immer sind die Heiler nicht ganz sicher, ob er jemals wieder vollständig gesund werden wird. Aber..." Er bricht ab, als ein Schrei durch den leeren Gang hallt.

Die drei Slytherins sehen sich an. Es sollte eigentlich niemand in den Gängen sein, dass wissen sie. Immerhin ist es bereits Zeit fürs Mittagessen und sie sind schon extrem spät dran. Der zweite Schrei bringt sie dazu, sich zu bewegen und auf den Schrei zuzueilen. Als sie um eine Ecke biegen, erblicken sie die Quelle des Schreiens.

Nick Potter und Kohorten haben sich um eine Gruppe von kleineren Schülern aufgebaut. Eines der Mädchen wird von Ronald an den Haaren in die Luft gehalten, während die älteren Schüler ihre Zauberstäbe auf die Erstklässler gerichtet haben. Die scheinen versucht zu haben dem kleinen Mädchen zur Hilfe zu kommen.

„Was hast du da gesagt, du kleines Miststück?! DU wagst es, mir so etwas zu sagen?! Mir?!" dröhnt Nick Potter, während Ronald sie schüttelt.

Da es Wochenende ist, tragen die Erstklässler wie so viele Schüler keine Uniformen und so können die Slytherins nicht erkennen, zu welchem Haus sie gehören. Jay aber glaubt, dass er das kleine, rothaarige Mädchen als eine Schülerin aus ihrem Haus erkennen kann. Ohne nachzudenken zieht er seinen Zauberstab und schickt einen Zauber auf Ronald. Der wird ihn nicht verletzten, fühlt sich aber an, als würde er mit einer Lanze getroffen.

Mit einem Aufschrei lässt er das Mädchen los. Das sinkt zu Boden, während Ronald die Hand zu der Stelle drückt, an der ihn Jays Zauber traf. Die restlichen Kohorten fahren ebenfalls zu ihnen herum. Die Erstklässler krabbeln zu ihrer Freundin und nehmen sie in den Arm.

Antonia, ihren eigenen Stab gehoben und auf Nick gerichtet, lacht höhnisch. „Sieh einer an. Der ach so große Nick Potter quält die Erstis. Ist das wirklich das Bild, dass du zeigen willst, ach du Held des Volkes? Der große Held, der nicht einmal einen Erstklässler besiegen kann, wenn der nicht von jemandem festgehalten wird. Und warum das Ganze? Hat sie dir etwa die Wahrheit gesagt?"

Mit einem Aufschrei stützt sich Nick auf Antonia. Jay macht eine Bewegung aus dem Handgelenk und ein Schild schnappt in Existenz. Mit einem dröhnenden Geräusch knallt Nick dagegen. Er rutscht an dem Schild zu Boden. Grummelnd reibt er sich das Gesicht. Ein Kichern lässt ihn herumfahren.

Es ist einer der Erstklässler, der nun zusammenzuckt. Nick greift nach seinem zu Boden gefallenen Stab. Jay reagiert so schnell er kann und lässt ein weiteres Schild entstehen, um die Erstklässler herum. Der Zauber rast als grellgelbes Licht durch den Gang und Jay hofft, dass sich das Schild schnell genug aufbaut. Es tut und lenkt den Zauber zur Decke.

Nick schreit auf, wirft Zauber um Zauber, wie nun auch seine Kohorten, die sich aus ihrer Starre gelöst haben. Jay spürt, wie seine Kraft schwindet und er nicht mehr beide Schilde aufrecht halten kann. Nach einem kurzen Seitenblick nimmt er das Schild vor sich herunter und Antonia nutzt es sofort. Sie trifft Nick mit einer Ganzkörperklammer direkt am Hinterkopf. Seine Hände schnappen an seine Oberschenkel, seine Beine zusammen. Nick fällt vorne über auf den Flurboden.

Blaise reagiert ähnlich schnell und verwickelt Nicks Kohorten in einen Kampf, in den auch Antonia einsteigt. Bunte Lichter fliegen wild durch den Flur, durch das Schild um die Erstklässler werden sie noch zusätzlich seltsam abgelenkt. Jay muss sich immer wieder aus dem Weg ducken, um nicht getroffen zu werden, und sich dennoch genug konzentrieren, um das Schild um die Erstklässler herum aufrecht zu halten.

Endlich trifft ein Zauber von Blaise auch Hermine und sie geht zu Boden. Nur noch die drei Slytherins stehen, während die Erstklässler unter dem Schild kauern. Jay nimmt den Schild herunter und hockt sich neben die kleine Gruppe. „Hey. Seid ihr verletzt? Nein. Okay. Kann einer von euch bitte einen der Lehrer holen? Umpf."

Überrascht schließt Jay die Arme um den kleinen Rotschopf, der sich in seine Arme geworfen hat und weint. Jay streicht ihr über den Rücken und ist dankbar als einer der Erstklässler tatsächlich losläuft, während Antonia und Blaise die Zauberstäbe von Nick und Kohorten einsammeln.

„Nur zur Sicherheit."

Gerüchte im Haus der SchlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt