Die Kadetten schienen sich alle langsam beruhigt zu haben. Auch Erwins Augen glitten entspannt über die Meute und er schien mit dem Ergebnis zufrieden zu sein. War dies wirklich alles was ihn zufrieden stellen konnte?
"Ist hier jemand im medizinischen Bereich bewandert?", Levis Stimme zog die Aufmerksamkeit aller zu sich und Aliana schaute ihn verwirrt vom Tisch über an aber er ignorierte sie. Mein Sitznachbar schaute die anderen Kadetten an, welche mit Erwin gekommen waren. Vorsichtig trat ein Mann hervor, welcher seinen Arm hoch erhoben hatte. Seine braunen Haare waren an der Front gescheitelt und sein Gesicht sah freundlich aus. Kannte ich ihn irgendwo her?
"Du bist in Hanjis Truppe richtig?" Von Miss Zoe?
"Ja, Sir. Ich bin Moblit Berner. Die rechte Hand von Hanji." er salutierte Levi und schaute dann kurz zu mir herüber. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Hatten beide sich verloren?
"(V/N) hier braucht deine ärztliche Beratung." Brauchte ich? Verwirrt schaute ich zu Levi, welcher mit einer Hand zu mir zeigte aber noch immer auf Moblit schaute. Dieser nickte einverstanden und war bereit was zu sagen, als Levi noch etwas anhing: "Sie ist ein Rang über dir. Also sieze sie." Hatte er mir nicht gesagt, dass er diese ganze Höfflichkeitsgetuerei nicht ausstehen konnte? Warum war er wie versessen darauf, dass mich alle siezten?
"Jawohl. Gibt es hier ein Bad?", der Mann stand noch immer ruhig vor uns und Levi nickte. "Oben im ersten Stock."
"In Ordnung. Würden sie mit mir kommen, Miss?" der Mann streckte mir seine Hand unter seinem Umhang entgegen und noch immer etwas verwirrt stand ich auf und nahm diese an. Vorsichtig zog er mich durch die ganze Meute. Kurz vor der Treppe wanderte mein Blick zurück zu Levi, welcher uns ebenfalls stumm beobachtete.
"Ist es hier oben?" Moblits Stimme holte mich wieder zu ihm und ich schaute auf. "Ja. Es ist dann direkt links. Die Tür sollte offen stehen." Damit zog er mich hinauf und sofort zu geöffneten Badezimmertür.
Ich saß mich auf den Rand der Wanne und mein Gegenüber zog geschwind seinen Umhang aus. Mit kurzen Blick durch den Raum erkannte er einen Haken an der Tür und hing diesen auf. Danach krempelte er die Ärmel seines grünen Hemdes hoch.
"Okay. Also ich nehme an, dass es eine Wunde am Kopf ist." Überrascht über seinen Treffer, schaute ich ihn mit großen Augen an. Woher wusste er es? Ohne weiteres nahm er sich ein Tuch, welches am Rand der Wanne neben mir lag und befeuchtete die Spitze im Waschbecken.
"Schauen sie bitte auf den Boden, damit ich ihre Wunde erkennen kann."
"Ja. Aber hör mal-", ich senkte meinen Kopf und schon spürte ich wie seine Hände nach der Wunde suchten. Mit seichten Fingern durchforstete er meine Haare, "Woher wusstest du, dass es eine Kopfwunde ist?"
"Das Blut an ihrem Schlüsselbein kommt eindeutig aus ihrer Kopfregion." Blut? Ich fasste meinen Schlüsselbein an und spürte etwas nasses. Meine Fingerkuppen waren abermals mit der roten Flüssigkeit beschmiert. Hatte Levi deswegen so darauf gestarrt? Hatte er das Blut gesehen?
"Ich denke ich habe es gefunden. Es sieht wie eine Platzwunde aus. Woher haben sie die?"
"Lange Geschichte. Ich denke du wirst dies bestimmt erfahren, wenn wir hinter dem Mauern sind." Er erwiderte nichts, sondern gab sich ruhig der Aufgabe hin, meine Wunde zu verarzten. Das nasse Tuch streifte immer wieder über meine Kopfhaut und kurzes Brennen ließ mich zusammenzucken.
"Verzeihung. Aber die Wunde sieht gut aus. Sie schien vor kurzem entzündet gewesen zu sein aber sie scheint sich gut zu erholen. Wer auch immer sich um sie gekümmert hatte, hatte gute Arbeit geleistet." Dies ließ mich zurück zu Aliana denken. Sie hasste mich. Sie verachtete mich. Ich war der schlimmste Captain den es je gab. Es gab keinen Zweifel. Schnell versuchte ich ein neues Thema zu finden, bevor ich in meinem Selbstmitleid versinken konnte. Moblit reinigte das Tuch nun zum dritten Male und trat wieder an mich heran.
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Like Black Tea ~Levi FF
FanfictionLevi x Leser -Story "Das Leben Unzähliger lastet auf deinen Schultern und wie Atlas weichst du zu Knie. Doch es wird Situationen geben, welche dich stützen aber auch welche die dich hinab ziehen. Du entscheidest was dein Leben bestimmen wird."- Der...