Vorsichtig stand ich auf und ging zum Becken. Das Blut war getrocknet und es roch nicht mehr nach dem Korporal. Die Sonne reflektierte vom Spiegel in meine Augen und entnervt beugte ich mich vor und wusch mein Gesicht. Die Nacht verlief gar nicht nach Plan! Ich hatte nur noch eine Idee, wie ich es hinbekommen könnte mit allen hinter die Mauern zu kommen. Wenn ich mein Pferd nicht bekommen würde, warum auch immer, wäre all meine Mühe umsonst gewesen. Ein Klopfen ließ mein Kopf zur Tür schwingen und ich erkannte wie eine Krankenschwester, welche noch recht jung aussah zu mir blickte, nachdem sie die Tür kurz inspiziert hatte. Ihre Hand ließ nicht von der Tür los, in möglicher Furcht sie möge sich aus dessen Rahmen lösen.
"Miss, ich hätte Wäsche für sie. Ich denke sie würden sich bestimmt gerne waschen." Ich blickte kurz hinaus. "Sollten nicht jetzt die anderen sich waschen?"
"Die anderen? Es ist schon später Mittag, keiner wäscht sich jetzt. Alle bereiten sich auf die Mission vor." Mittag? Meine Augen schienen Bände zu sprechen, als ich zu ihr blickte.
"Der Hauptgefreite meinte, wir sollen sie nicht wecken wegen letzter Nacht. Er schlug vor sie ausruhen zu lassen, bis sie sich selber entscheiden aufzustehen." Ich drehte den Hahn ab und starrte stumm in den Spiegel. Er hatte es mit Absicht gesagt! Er wollte nicht, dass ich aufwache bis die Mission anfing. So ein Schwein!
"Urgh!", ohne weiteres entnahm ich das Tuch und frische Gewand aus ihrer Hand, als ich durch die Tür stürmte. "Miss, sie dürfen keine hektischen Bewegungen machen!" Ich knurrte leise zur Antwort und lief an den Tresen vorbei, welcher wieder einsam mitten im Raum stand. Ich wollte schnell mich waschen und dann nach meinem Pferd suchen. Ich hatte schon genügend Stunden mit nichts tun verschwendet.
Als ich durch die Tür zum Bad trat, hörte ich Wasser gegen die Kacheln des Bads prasseln. Jemand war hier. Ich wollte seufzen, doch dann kam mir ein Gedanke: Ich könnte, doch deren Kleidung nehmen. Die würden bestimmt schneller Ersatz finden, als ich. Und bis Levi es erfahren würde, wäre ich bereits fort von hier, auf meinem Pferd in der Meute.
Mit Zuversicht ging ich auf eine Kabine zu und nahm vorsichtig eine Hose ab. Ich legte sie an meine Beine und erkannte, dass sie zu groß sein würde. Enttäuscht legte ich sie zurück und nahm jetzt die Bluse. Sie war zwar ebenfalls etwas zu groß aber dies wäre nicht so tragisch. Schnell stopfte ich die Bluse unter mein Gewand und stellte mich in eine Kabine. Nach einiger Zeit hörte ich jemanden weiteres eintreten. Wie perfekt abgestimmt! Mit einem breiten Grinsen wartete ich, bis ich weiteres Wasser laufen hören konnte und trat dann aus meiner Kabine. Die Kacheln unter meinen nackten Füßen waren feucht aber dies irritierte mich nicht viel. Mit präzisen Griffen angelte ich die Hose und legte sie an meine Oberschenkel. Sie war noch immer zu groß aber nicht so breit wie die andere. Unwissend ob noch jemand kommen würde, nahm ich diese und wand mich wieder unter die Kabine. Die beiden Kadetten schienen es nicht eilig zu haben, was ich ausnutzte und geschwind meinen Körper schrubbte. Wenn ich vor denen hier raus sein könnte, wäre es perfekt.
【◇】
Mürrisch stapfte ich durch den Ostflügel. Ich war noch immer barfuß. Aus Furcht von den beiden Kadetten erwischt zu werden, hatte ich vergessen mir auch Stiefel mitzunehmen, weswegen ich jetzt auf der Suche war von irgendwoher Stiefel zu finden die mir auch passten. "Was für eine blöde kacke! Wie finde ich Schuhe in meiner Größe die keiner mehr braucht?"
"(V/N)?" Oh Gott bitte nicht. Bitte lass es nicht Levi sein!
Ich drehte mich langsam um und erkannte die Person nicht sofort. "(V/N) (N/N), richtig?" Meine Spucke blieb mir fast fort, als ich verstand wer vor mir stand, denn andere Kadetten grüßten den Blonden mit großer Hochachtung.
DU LIEST GERADE
Like Black Tea ~Levi FF
FanfictionLevi x Leser -Story "Das Leben Unzähliger lastet auf deinen Schultern und wie Atlas weichst du zu Knie. Doch es wird Situationen geben, welche dich stützen aber auch welche die dich hinab ziehen. Du entscheidest was dein Leben bestimmen wird."- Der...