Kapitel 23

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Ein lauter Knall ließ mich aufschrecken. Mit pochendem Herzen riss ich die Decke von mir, bereit sich in den Kampf zu stürzen. Doch ich verharrte in meiner Bewegung, als ich Levi erblickte wie dieser am Schreibtisch saß. Er schien mich gehört zu haben und drehte sich jetzt langsam um.

"Du bist also jetzt auch wach", seine Augen wanderten abermals meinen Körper hinab und ich hatte das Gefühl, dass seine Blicke über mich streiften, wie die robuste Hand seinerseits. Hitze stieg mir ins Gesicht, als ich bemerkte, dass das Hemd hoch gerutscht war und er freie Sicht auf meine Unterwäsche hatte. Mein ganzer Körper fing an zu brennen aber anders als erwartet, drehte sich Levi wieder zum Tisch und hob ein Buch an. Damit wies er über seine Schulter zu den Lacken. Erst jetzt erkannte ich neue Wäsche, welche vorsichtig gefaltet auf dem Bett lag.

"Zieh das an. Ist zwar nicht deine Wäsche aber die vorhin war es auch nicht. Also sollte es kein Problem für dich darstellen." Er wusste das es nicht meine gewesen war? Ich erwiderte nichts und nahm die Sachen in meine Hände. Noch immer leicht schlaftrunken stand ich auf und wollte aus dem Zimmer gehen.

"Wohin des Weges, (V/N)?", seine Stimme ließ mich stoppen und zurück zu ihm blicken. Er schaute mich nicht an, sondern auf einen Haufen Unterlagen. Seine Haare waren jetzt viel ordentlicher, als sie es in den letzten Tagen gewesen waren. Der Schlaf hatte ihm wohl gut getan. Er schien das rote Buch zu lesen.

"Ich wollte ins Bad. Mich dort umziehen."

"Aliana ist gerade im Bad, mit Philippica und behandelt ihre Prellungen. Du kannst dich auch hier umziehen. Ich werde nicht gucken, da gibt es eh nichts zu sehen." Als hätte er mein Ego höchstpersönlich beleidigt, kratzte sein Kommentar an meinem Selbstbewusstsein. Was bedeutete das, dass es da nichts zu sehen gab? Hallo?

Er nickte jetzt hinter sich und blätterte gemütlich durch das Buch. Drei leere Teetassen waren neben ihm gestapelt und an der vierten schien er gerade zu sitzen. Wie lange war er schon wach? Fraglich ging ich wieder zum Bett und setzte mich abermals auf meine Seite. Langsam strich ich über die Lacken und konnte spüren wie neben mir noch eine recht warme Stelle unter der Decke lauerte. Er war noch nicht sehr lange wach.

Dann schossen mir wieder seine Worte in den Sinn 'Ich bin froh, dass du noch lebst (V/N)'. Mein Herz fing an zu rasen und meine Atmung ging jetzt stoßweise. Kribbeln breitete sich in meinen Händen aus. Sie waren an manchen Stellen blau angelaufen. Also hatte ich recht behalten. Levi hatte so fest zugedrückt, dass meine Hände blutunterlaufen waren. Aber es war in Ordnung. Ich wollte nicht wissen, wie sein Oberkörper aussah. Der Schwarzhaarige trug ein Hemd, welches er aber nicht ganz zugeknöpft zu haben schien, denn es lag ihm lockerer am Körper als gewöhnlich.

"Wirst du da noch lange rumsitzen oder dich fertig machen und mit mir runter gehen?" Ich wusste nicht warum aber dieser Satz machte mich nervös. Als würde nur das Erwähnen von ihm und mir in einem Satz zusammen, einen Stromschlag durch meine Nerven senden. Ohne zu antworten, zog ich die lockere Hose an und warf mir das Shirt über mein Oberkörper, als ich mich vom Hemd entbehrt hatte. Es gab keine Socken und meine Augen landeten auf meine nackten Füße. Sie waren schrecklich wund gescheuert. Einige aufgerissene Blasen waren an den Hacken und Zehen dessen.

Levi war aufgestanden und schaute mich nun an: "Deine Stiefel habe ich unter die Sonne gestellt. Das Leder dehnt sich besser bei wärme. Deine Haut scheint diese Stiefel nicht gut anzunehmen." er nickte zu meinen Füßen und blickte dann wieder in mein Gesicht.

"Gibt es hier nicht doch auch Socken oder so? Ich würde doch gerne meine Stiefel wieder anziehen." Mein Gegenüber schüttelte seinen Kopf und fing an die jetzt vier leeren Teetassen in einer Hand zu balancieren, während die andere das rote Buch festhielt.

Like Black Tea ~Levi FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt