Die Kräuter in der Suppe schwammen langsam im Kreis, während ich den Löffel in der Schüssel gedankenverloren hin und her schwang. Keiner meiner Gedanken wollte sich festigen und trieben wie die Zutaten durch meinen Kopf. Die Stimmen um mich, waren wie leises Rauschen im Hintergrund. Als wäre mein Körper dort aber meine Seele an einem völlig anderen Ort. Vorsichtig stupste mich Yama an, darauf bedacht mich nicht zu erschrecken aber dennoch zuckte ich bei seiner Berührung zusammen. Sein Teller war schon seit langem leer und besorgt starrte er auf meine bis zum Rand gefüllte Schüssel.
"Du musst was essen, sonst kann dein Körper sich nicht erholen.", leise kroch die Stimme über den Tisch und kratzte an meinem Ego. Ich wusste doch selber, dass ich essen musste aber wenn doch mein Magen nichts wollte. Was konnte ich da tun? Meine Augen suchten mit schweren Lidern nach Antworten.
Dabei blieben sie an Levi stehen, welcher still seine Suppe trank. Seine Hand tauchte langsam den Löffel in die Brühe und mit ruhiger Hand schlürfte er diesen leer. Sein Blick wanderte von einem Kadetten zum anderen. Jeder versuchte die Ereignisse vom Morgen zu überspielen, indem sie lachten und übertriebene Gesten auflegten. Besonders Eren, welcher sich den Löffel fast komplett in den Rache schob, versuchte die anderen zum lachen zu bringen. Doch seine Augen sprachen die Wahrheit. Sie waren stumpf und unfokussiert.
"Ich denke wir sollten unsere neue Lage besprechen und jeden von uns auf den neuen Stand bringen.", Levi schaute kurz zu mir und dann trällerte sein Blick fort. Philippica und Aliana standen auf und fingen an die Teller vom Tisch zu räumen. Als Aliana bei mir angelangte, streifte ihr besorgtes Gesicht meines aber sie sagte nichts und nahm die Schüssel mit zwei Händen an sich. Als der Tisch leer geräumt war und jeder wieder auf seinem Platz drum herum saß, fing der Schwarzhaarige an:
"Zwar ist uns noch ein Rätsel wer dieser Mann war und warum er hier war aber Eren und ich fanden eine große Ansammlung an Büchern in einem Hinterzimmer.", kurz hielt er an und schaute zu Eren, welcher verstand und einen Stapel Bücher auf dem Tisch ausbreitete. Jeder ergriff sich eins und fing darin zu blättern an.
"Aber das sind doch Bücher von der Mauer.", Gabriel nahm sich ein anderes und stutze abermals. Jetzt ergriff ich auch eins und ließ die Seiten durch meine Finger gleiten. Die Wörter berichteten über die Mauer Maria und ihren Bewohnern.
"Das sind auch Lehrbücher", alle schauten verwundert zu mir und ich hob eine Braue. Keiner sagte etwas aber die Stimmung knisterte kurz, doch verflog wieder.
"Also ich hab nur ein Kochbuch.", Aliana warf ihr Buch wieder auf den Haufen und fischte ein weiteres heraus, in der Hoffnung etwas interessantes zu erlesen. "Ach verdammt. Wieder ein Kochbuch." seufzend gab sie auf und schaute zum Korporal
"Was ist mit den Büchern?"
"Sie alle sind von der Mauer. Die frage ist aber-" "Was macht ein Mann außerhalb der Mauer mit wissen von innerhalb dieser? Würde er sich nicht davon distanzieren wollen? Oder konnte er es nicht?", Philippica legte das gerade noch gelesene Buch vorsichtig auf den Tisch und starrte tief in Korporals Augen. Er hielt dem Blick kurz stand, bevor er sich in den Stuhl zurück lehnte und den Augenkontakt brach.
"Er war nicht über unseren Besuch erfreut, also wollte er wohl von keinem Menschen belästigt werden. Aber auch ahnte er, dass jemand kommen würde" Die Waffe.
"Weshalb hatte er eine Schusswaffe bei sich?", graue Augen schossen zu mir und funkelten still: "Gut das du es erwähnst. Etwas ist an der Waffe anders. So eine habe ich noch nie in meinem Leben gesehen. Er musste nicht nachladen aber auch hatte er viele Patronen parat."
"Haben wir die Waffe zur Forensik?", Philippica schaute wieder dem Hauptgefreiten fragend ins Gesicht. Dieser jedoch schüttelte seinen Kopf.
"Nein. Er schoss mir in die Hand und ungewollt zerbrach ich sie." Meine Augen wanderten zu seiner bandagierten Hand. Deswegen also der Verband.
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Like Black Tea ~Levi FF
FanfictionLevi x Leser -Story "Das Leben Unzähliger lastet auf deinen Schultern und wie Atlas weichst du zu Knie. Doch es wird Situationen geben, welche dich stützen aber auch welche die dich hinab ziehen. Du entscheidest was dein Leben bestimmen wird."- Der...