Vigésima Primera Parte: El Regreso Del Rey.

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Weihnachten kam schneller als erwartet und ehe ich mich versah, saß ich zusammen mit Nico am Esstisch meines Bruders. Es war der erste Weihnachtsfeiertag und Alarico hatte uns eingeladen zum Mittagessen. Er hatte sein Verspechen gehalten, Nico und mich in Ruhe zu lassen, nur wurde ich immer noch überwacht, was aber völlig okay war, schließlich hatten meine Brüder ihr Problem noch nicht beseitigt. Nico saß neben mir und unterhielt sich gerade mit Enrique, während ich der mittlerweile sichtbar schwangeren Gabriela dabei half, das Essen zu verteilen. Als ich mir selbst Tamales auf den Teller legte, klingelte es an der Tür. Alarico stand auf, um sie zu öffnen. Ich trank einen Schluck aus meinem Glas, bevor ich wie alle anderen Richtung Eingangsbereich sah. Wir erwarteten niemanden mehr und Weihnachten war die Gang so zu sagen im Urlaub. Man konnte Alaricos Stimme hören und eine weitere männliche, die auf ihn reagierte. Sie kam mir bekannt vor, ich konnte sie allerdings nicht zuordnen, weil Alejandro Lärm machte. Wenige Sekunden später kam mein Bruder zurück, gefolgt von einem Mann, der kleiner war als er. Als er zur Seite trat, konnte ich meinen Augen nicht trauen, mein Vater stand im Esszimmer und grinste uns an. Niemand außer mir schien überrascht zu sein. Enrique unterhielt sich wieder mit Nico, meine Schwägerinnen kümmerten sich weiter um die Verteilung des Essens und Ramon schenkte sich etwas Wasser ein. Vor Freude sprang ich auf und rannte auf meinen Vater zu, der sofort seine Arme öffnete, um mich zu umarmen. "Mi princesa.", sagte er, während ich mein Gesicht in seiner Jacke vergrub. Es tat gut, seine Stimme zu hören und seine Nähe zu spüren. Ich war in den etwas mehr als zwei Jahren, in denen er eingesessen hatte, nur einmal bei ihm gewesen, danach hatte er mich ausdrücklich darum gebeten, nicht zu ihm zu fahren, da einige Männer, die seinetwegen eingesperrt worden waren, nichts von mir wissen sollten. "Te extrañé mucho.", murmelte ich leise. Als wir uns von einander lösten, lächelte mich meine Familie an. "Wie lange bist du schon draußen?", wollte ich daraufhin skeptisch von meinem Vater wissen. "Seit zwei Tagen.", antwortete er schulterzuckend. "Und ihr sagt mir nichts?!", fragte ich, vor allem an meine Brüder gewandt. "Sollte 'ne Überraschung werden.", gab mir Ramon als Antwort, bevor er anfing zu schmunzeln. "Und du bist dann wahrscheinlich Nico.", vermutete mein Vater laut und sah dabei meinen Freund an, der sichtlich eingeschüchtert war. Langsam nickte er und stand vom Tisch auf, um sich vorzustellen. "Schön, sie kennenzulernen.", gab er leise von sich, während er ihm seine Hand hinhielt. Lächeln nahm sie mein Vater und stellte sich vor, er schien ihn zu mögen. 

Später saßen wir mit Kaffe, Tee und Kuchen im Wohnzimmer. Meine Brüder wollten unbedingt sofort einen Plan ausarbeiten, wie sie das Problem mit der Cosa Nostra lösen sollten - mein Vater hatte mich nach dem Essen eingeweiht. "Könnt ihr ihnen nicht ein Friedensangebot machen oder so?", schlug ich vor. "Theoretisch ja, aber sie hatten es noch nie so damit, sowas anzunehmen.", entgegnete Alarico seufzend. "Der Maestro hat sich in den Kopf gesetzt, dir etwas anzutun und das wird er sich auch nicht mehr ausreden lassen.", stimmte ihm mein Vater zu. "Noch was anderes: habt ihr Lu schon gesagt, was ihr vorhabt?", mischte sich nun Gabriela ein. Meine Brüder sahen alle etwas erschrocken aus, sie hatten anscheinend etwas vergessen. "Stimmt, das haben wir völlig vergessen!", kam es aus Enriques Mund, der sich an die Stirn fasste. "Kann mich mal jemand aufklären?", fragte ich verwirrt in die Runde. "Mija, ich hab mir überlegt, dass du einen der Clubs übernehmen könntest, dann musst du nicht mehr ins Café und es ist immer einer von der Gang da, der aufpassen kann.", gab mir mein Vater ruhig als Antwort. "Ist das euer Ernst?", wollte ich skeptisch wissen. Mit so etwas hatte ich nicht gerechnet. "Ja! Außerdem würdest du mehr verdienen und du wärst dein eigener Chef.", erklärte mir Enrique. An sich hielt ich das für gar nicht schlecht, denn ich wollte tatsächlich nicht für immer im Café arbeiten und einen eigenen Nachtclub besitzen, war schon immer ein kleiner Traum von mir gewesen. "Okay, aber nur unter der Bedingung, dass mir jemand bei den Finanzen hilft.", willigte ich lächelnd ein. "Klar, das mache ich!", kam es sofort von Rique, der mich anlächelte wie ein Honigkuchenpferd. "Dann wär das ja geklärt, aber zieht dann bitte nichts Krummes im Keller ab!", scherzte ich. Lachend schüttelte mein Vater seinen Kopf, bevor er sagte:"Keine Sorge, ist der Latino Club in der Innenstadt, da laufen keine kriminellen Sachen ab." Als dieses Thema abgehakt war, konzentrierten sich meine Brüder wieder darauf, unser Problem irgendwie zu lösen. "Ich werde zu ihnen fahren und etwas Druck machen.", fasste mein Vater irgendwann den Entschluss. Natürlich wollten ihn Ramon, Enrique und Alarico davon überzeugen, lieber nicht dort hin zu fahren, aber er war stur, etwas, was wir alle von ihm geerbt hatten. 

Den Rest des Tages spielten wir Brettspiele und unterhielten uns über Gott und die Welt. Bis zu diesem Tag hatte ich Nico noch nie ein Bild von meiner Mutter gezeigt, aber mein Vater hatte unbedingt das Fotoalbum heraussuchen müssen, also saßen wir nach einer Weile alle im Esszimmer und sahen uns Fotos an. "Wie süß du mal warst.", kommentierte Nico ein Bild, das mich mit einem Eis in der Hand zeigte. Ich war etwa sechs oder sieben gewesen und hatte überall das Schokoeis im Gesicht. "Hier, die Jungs, als sie noch unschuldig waren.", sagte mein Vater, bevor er umblätterte und man Alarico und Ramon sehen konnte, wie sie in unserem Garten Fußball spielten. Früher hatte Rico blonde Strähnen gehabt, weil irgendein Fußballer sein Vorbild gewesen war und dieser dieselbe Frisur gehabt hatte. "Wie alt wart ihr da?", fragte Nico lächelnd. "Ich war 10 oder 11 und Ramon acht oder neun.", antwortete Alarico amüsiert. "Und wann ist eure Mutter gestorben?", wollte mein Freund vorsichtig wissen. "Als ich 15 war.", antwortete ich etwas bedrückt. "Darf ich fragen wie?", hakte er nach. Fragend sah ich meinen ältesten Bruder an, der diese Geschichte deutlich besser erzählen konnte, als ich, schließlich hatte er es miterlebt. Er nickte, räusperte sich und fing an, zu erzählen. Man konnte sofort merken, dass sich die Stimmung veränderte. 

A/N: Sorry Leute, dass solange nichts kam, ich war irgendwie absolut nicht in der Verfassung, viel zu schreiben.  

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 07, 2021 ⏰

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Diabla. (Nico Santos)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt