Royalty || jikook

.24.

Jeungguk POV

Es war der Abend des Königballes und alles lief auf Hochtouren. Die Angestellten putzten, kochten und wuschen jedes Teil, das sie finden konnten, damit für den heutigen Tag nichts schief gehen würde und alles glänzte. Hochadelige Gäste fuhren in Kutschen ein und versammelten sich im Hauptsaal. Wachen sicherten jeden Meter des Palastes und Diener führten die hohen Besucher zu ihren Plätzen. Das aufgeregte Trampeln war noch vor meiner Schlafzimmertür zu hören und auch innen war es nicht gerade weniger hektisch. Ein paar Mägde trugen Lippenfarbe und Puder auf mein Gesicht, während der Schneider noch an meiner Kleidung herum zog. Meine Haaren wurden zur Seite gekämmt und eine weiße Rose an meinen Oberteil befestigt. Ich ließ dieses Gewusel über mich ergehen, denn waren meine Gedanken gerade an einem ganz anderen Ort. Bei meinem Glodschatz, der in der Küche gerade Kartoffeln schälte.
Wir hatten uns in der letzten Woche jede Nacht getroffen, um einen Plan zu erstellen, der uns eine gemeinsame Zukunft sichern würde. Dabei kam es auch öfter zu Zärtlichkeiten oder intimeren Momenten, welche uns einfach nochmal eine Art der Geborgenheit schenkten. Am Ende saß uns nämlich doch die Angst vor dem Scheitern im Rücken. Wir hatten uns schließlich auf eine simple, dennoch große Idee geeinigt und bereiteten uns jetzt dafür vor:
Ich würde heute um Mitternacht meine neue Braut bestimmen müssen, sie zur zukünftigen Königin ernennen und in drei Tagen mit ihr vermählt werden. Doch hatte ich mich schon lange dazu entschieden, nur Jimin an meiner Seite haben zu wollen, was die Gesellschaft heute Abend auch zu hören bekommen würde. Ich würde ihn auf die Empore holen und als meinen Geliebten verkünden, mit ihm gemeinsam die Heirat in drei Tagen durchziehen. Mein Vater könne nichts ausrichten, da ich als baldiger König sowieso die Regeln und Sitten ändern ließe, weshalb mir dieser Plan so sichern erschien und meine Zweifel keine Chance hatten.
Kurz vor dem Beginn der Feier schickte ich die Bediensteten aus meinem Gemach und versuchte meine Nervosität vor dem Bevorstehenden zu beruhigen. Mein Herz pochte, Blut rauschte in meinen Ohren und doch konnte ich das starke Gefühl der Liebe in meinem Herzen fühlen, dass mir all die Unsicherheit aus den Gliedern nahm. Mit einem tiefen Seufzen schloss ich die Augen für einen Augenblick und konzentrierte mich nur auf die Stille, die meinen Raum inzwischen gefüllt hatte.

"Alles wird gut. Jimin wird bei mir sein. Wir werden gemeinsam als Königspaar herrschen. Und das für im-"

Ein sanftes Klopfen riss mich aus meinem Motivationsversuch und verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen. Zu dieser Zeit dürfte eigentlich niemand in der Nähe meines Raumes erlaubt sein, weder Angstellte noch Ballgäste. Ich wartete auf weitere Zeichen der Person, doch kam nichts, weshalb ich mich dann doch noch einmal zum Öffnen der Tür überwand.
Überraschenderweise war aber keine Menschenseele auf dem Flur zu sehen, niemand der das Klopfen verursacht haben könnte, was mich genervt die Augen verdrehen ließ.
Vermutlich hatten sich meine kleinen Cousinen einen Spaß erlaubt und wollten mich noch vor der Feier etwas ärgern. Es wäre schließlich nicht das erste Mal.
Doch als ich die Tür eben wieder zu machte, entdeckte ich ein kleines Stück Papier auf dem Boden. Hektisch zusammen gefaltet und mit dreckigen Fingerabdrücken überzogen. Es erschien mir zunächst seltsam, doch hob ich den Zettel trotzdem auf und öffnete die kleine Nachricht, die mir den Moment darauf das Herz in tausend Splitter brechen sollte.

"Jeungguk,

Als du mir gestern Abend ein letztes Mal versichertest, dass heute alles gut laufen würde, konnte ich die starke Überzeugung in deinen Augen glänzen sehen. Sie verlieh mir Sicherheit und ich glaubte tatsächlich für eine Sekunde, dass wir eine Zukunft haben würden, dass uns das Schicksal füreinander bestimmt hatte.
Aber im Inneren wusste ich, aus uns könnte nie etwas Bestehendes werden. Zu unterschiedlich vom Rang und Charakter waren wir schon immer, eine Liebe war schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
Doch all die Sachen die du mir gezeigt, gelehrt hast werde ich auf ewig in meinem Herzen behalten, sie verschließen und mit auf meinen Weg nehmen. Es wird in meinen Erinnerungen bleiben, alles was unser Leben in den letzten Jahren prägte. Unsere nächtlichen Badestunden und das viele Kichern. Unseren Schreib-, Leseunterricht und deine damit verbundene Verzweiflung. Unsere Geschichten, die wir uns am Ufer des kleines Teiches ausdachten. Unseren besonderen Platz. Unsere nächtlichen Besuche. Unsere Zärtlichkeiten. Unsere Liebe...
Ich danke dir für jedes dieser Ereignisse und alle Anderen dazu.
Aber ist es jetzt Zeit Abschied zu nehmen. Ich will dich von deiner Bestimmung nicht abhalten, deinen Aufgaben und einem glücklichen Leben mit deiner... Familie.
Vergiss mich und all unsere Erlebnisse. Denn mit dem Ende dieses Briefes wird es nie wieder ein "wir" geben...
Leb wohl Jeungguk, mögest du ein guter König werden.

Jimin."

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Ups🙊