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Jimin - 18
Jeungguk - 20

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Jimin POV

Mit schmerzenden Gliedern ließ ich mich auf die dünne Matratze meines Bettes fallen, welches unter meinem Gewicht leise quietschte. Mein Kopf pochte und meine Muskeln verkrampften sich aller paar Sekunden. Den ganzen Tag über musste ich Holz für die Feuerstelle hacken und diese später zudem noch sauber machen. Natürlich trug ich dadurch nicht nur wunde Hände davon, sondern auch eine dunkle Staubschicht, die sich über meinen ganzen Körper gelegt hatte. Meine Augen brannten und meine Haut juckte unangenehm, was mich dazu verleitete nach meiner Arbeit noch draußen am See ein Bad zu nehmen.
Ich hatte mich ohne Beaufsichtigung durch die Sträucher geschlengelt, kratzte mir die Arme und Beine ein bisschen auf, und war schließlich an dem kleinen Kiesstrand meines Lieblingsplatzes angekommen. Dort entledigte ich mich meiner Kleidung, wusch sie und hängte sie dann über einen großen Ast, damit die Abendsonne sie schnell trocknen konnte. Mich hatte ich in der Zwischenzeit, unter einer angenehmen Brise, ins klare Wasser gleiten lassen. Sofort spühlte es den Schmutz und Stress meines Tages hinab und ließ meine Glieder entspannen. Mit dem Kopf war ich einmal untergetaucht und schwamm langsam durch das kühle Nass. Ich verbrachte eine gute Stunde darin, bis ich die letzten Sonnenstrahlen für das Trocknen meines Körper erhaschte und letztendlich auch meine Sachen wieder überziehen konnte. Danach hatte ich mich auf den Boden gesetzt und beobachtete den schlafenden Wald, der durch kleine Glühwürmchen erhellt wurde und mir damit ein wunderschönes Bild bot.
Doch war mein eigentlicher Grundgedanke dabei: die Hoffnung auf den Besuch meines besten Freundes, wenn ich ihn überhaupt noch so nennen konnte. Fast jeden Abend trafen wir uns hier an unserem geheimen Platz, erzählten jeweils von unserem Tag oder genossen einfach ein paar Zärtlichkeiten in Anwesenheit des Anderen. Doch war der letzte Monat eher einsam. Jeden Tag wartete ich auf den Prinzen, aber kamen tat er nie. Nur flüchtig erblickte ich ihn beim Abendessen, wenn ich es aufbereiten musste, wo er mir jedes Mal ein liebevolles Lächeln schenkte und damit meine Sorgen für einen kurzen Moment vertrieb. Seit guten drei Jahren schon waren wir auf diesem Stand des Unausgesprochenen, wobei meine Bewunderung und Zuneigung ihm gegenüber kein bisschen gesunken, wenn nicht sogar gewachsen, war. Bei jedem Streicheln oder Küssen begann mein Herz wie wild zu schlagen und in meinem Bauch flatterten Schmetterlinge aufgeregt umher.
Umso mehr traf mich die Erkenntnis, dass Jeongguk mich an meinem Geburtstag versetzt zu haben schien. Heute wurde ich nämlich 15 Jahr alt und normalerweise feierten wir so etwas gemeinsam. Aber dieses Mal würde wohl anders verlaufen, was mir einen qualvollen Stich ins Herz brachte.
Jetzt lag ich also auf meiner harten Matratze und lauschte dem tiefen Schnarchen meines Zimmergenossen. Vorsichtig drehte ich mich auf meine Seite und kuschelte mich enger in die weiche Decke, die meinen Körper warm halten sollte. Als mein Blick aus dem Fenster glitt, schienen die Sterne über den schwarzen Nachthimmel zu tanzen und glitzerten dabei freudig umeinander. Meinen besonderen Tag würde ich mit ihnen zusammen beenden, auf bessere Momente hoffend und die schlechten Gedanken ausblendend, wobei diese dennoch Oberhand gewannen und mich stumm in den Schlaf weinen ließen.

Royalty || jikook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt