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Jeongguk POV

Gelangweilt döste ich vor mich hin, während ich neben meinen Eltern saß. Sie waren gerade dabei eine Audienz mit ein paar Bauern abzuhalten, die sich über fehlende Geldmittel beschwerten. Denn ihre Ernte war in diesem Jahr nicht sonderlich gut ausgefallen, auf Grund des wenigen Regen, und jetzt mussten sie irgendwie die verlorenen Einnahmen wieder beschaffen.
Wirklich interessieren taten mich diese Dinge eigentlich wenig, doch hatte mein Vater von mir verlangt die letzten paar Stunden mit im Thronsaal zu verbringen, um wichtige Dinge für die Zukunft mitzunehmen, wobei ich seine Intention ehrlich gesagt nicht wirklich verstand. Viel lieber würde ich mit Jimin an unserem geheimen Ort zusammen verstecken spielen, Steine übers Wasser springen lassen oder einfach mal wieder ein Gespräch mit ihm führen. Seit der Standpauke des Königs hatten wir uns nicht mehr öffentlich sehen und auch nur selten irgendwie Zeit miteinander verbringen können. Ich vermisste meinen Freund und sein wunderschönes Lächeln, welches nicht nur meinen Tag sondern auch mein Herz erhellte. Ich wollte meinen Kopf wieder auf seinen Schoß legen, sodass er mit seinen kleinen Fingern durch meine Haare streichen und mir dabei eine abenteuerliche Geschichte aus der Küchen erzählen konnte.
Aber unsere Freiheiten sind begrenzt wurden. Während ich pausenlos von Wachen umgeben war, hatte Jimin als Strafe den Abwasch nach jedem Mahl aufbekommen. Natürlich wurde ihm geholfen, dennoch nahm es viel Zeit in Anspruch. Es war nicht leicht überhaupt etwas vom Anderen mit zu bekommen, doch kam es manchmal dazu, dass der kleine Blondschopf es schaffte sich in meine Gemächer zu schmuggeln. In diesen Nächten kuschelten wir uns eng zusammen, die Arme beschützend umeinander und die Nähe seines Gegenübers genießend. Diese Momente waren etwas besonderes und ließen ein angenehmes Kribbeln in meinem Bauch erwecken.
Auf ein baldiges Wiedersehen hoffend, setzte ich mich etwas gerader auf meinen Stuhl und begann der nächsten Audienz zu lauschen, dabei die Zeit stets im Auge.

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Jimin POV

Müde und erschöpft sackte ich auf meiner mickrigen Matratze zusammen und schmiss meinen Kopf zur Seite, auf das weiche Kissen. Soeben hatte ich das letzte Geschirr vom Mittagessen weggeräumt, bevor ich mich leise in die Kammern der Bediensteten geschlichen hatte, um nur für einen kurzen Augenblick meinen Körper entspannen zu können, ehe ich erneut an den Spüleimer musste. Meine Arme und Knie schmerzten vom Abwaschen meine Haut an den Händen war bereits komplett verschrumpelt. Ich versuchte durch meine ruhige Atmung etwas zu entkrampfen und schloss die Augen für wenige Minuten.
Seit mehr als drei Wochen verrichtete ich nun schon diese harte Arbeit, aber schaffte ich es mich nach jeder schweren Anstrengung wieder aufzurappeln, denn ich wusste, dass es nur noch ein paar Tage sein würden, bis ich endlich wieder weniger tun musste. Die Strafe war für einen Monat festgelegt wurden und dieser war nun bald vorbei. Somit hätte ich auch wieder mehr Zeit und könnte endlich öfter zum Prinzen. Ich hatte den Dunkelhaarigen nur ein paar Mal zu Gesicht bekommen und das meistens auch nur zu den Abendstunden, aber selbst da spürte man unsere Sehnsucht nach dem Anderen und ich probierte jede Sekunde zu genießen.
Wir würden diese Treffen noch lange geheim halten müssen, sonst würde uns beiden vermutlich kein friedliches Ende erwarten. Vielleicht würde irgendwann mal ein Tag kommen, an dem unser Versteckspiel Keines mehr wäre.

Royalty || jikook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt