prologue

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Sachte strich der Ostwind über seine Wangen, zersauste sein dunkles Haar und durchglitt seine Kleidung. Die Blätter der Bäume raschelten unter dem Luftzug und auf dem Wasser bildeten sich kleine Wellen. Ein paar Libellen summten über den See hinweg und suchten sich einen ruhigen Platz, um das letzte Licht der Sonne zu genießen. Die harten Kieselsteine unter seinen Füßen drückten sich leicht in seine weiche Haut, boten dennoch eine bequeme Sitzgelegenheit. Sein Blick galt der friedvollen Landschaft vor ihm, die ihre Schönheit noch ein letztes Mal erblühen ließ, bevor sie sich ebenfalls zur Nachtruhe begeben würde. Seine Glieder zitterten kaum merklich unter der kühlen Brise, doch war es eher eine angenehme Abwechslung neben den warmen Sommertagen, die ihn tief entspannen ließ.

Doch war diese Ruhe ihm nicht lange vergönnt, denn ein aufgeregtes Quieken durchdrang die idyllische Atmosphäre. Keine Sekunde später warf sich ein schmächtiger Körper auf ihn und zwang ihn sich nach hinten zu lehnen, während der Angreifer seine Hüfte in Beschlag nahm. Überrascht entfloh im ein Keuchen und seine Augen weiteten sich, während sein Gegebüber nun begann ihn frech in die Seiten zu pieksen und den Jungen damit zum Lachen zu bringen. Mit aller Macht probierte er sich zu wehren und den winzigen Händen des Anderen zu entkommen, doch der Kleinere schien geschickter und klüger in seinem Handeln zu sein.
Eine Weile rauften die beiden sich kichernd hin und her, spielten und lachten gemeinsam, bis der Ältere endlich die Chance ergriff und sie mit einem Ruck umdrehte, sodass er nun über seinem eigentlich Angreifer kniete. Seine Arme pinnte er neben seinem Kopf fest und seine Beine spreizte er, indem er sich dazwischen setzte, während sein Oberkörper über den Anderen gebeugt war.
Der Untere schmunzelte noch etwas, seine Augen kaum sichtbar, bevor er sich nun doch entspannte und den Blick des Größeren liebevoll erwiderte. Ihr Atem traf schwer aufeinander, die Gesichter nah beisammen und ihre Herzen schlugen im Gleichklang. Ihre Gedanken schwirrten um den jeweils Anderen, während eine wohlige Stille sich zwischen ihnen ausbreitete.

Lange hielten sie diesen Kontakt, blendenten alles um sie herum aus, denn die Wärme ihrer Körper umhüllte die beiden Gestalten und ließ sie in ihrer eigenen Welt versinken. Niemand hätte diesen Moment zerstören können, als der Dunkelhaarige langsam seine Hand hob, dem Kleineren vorsichtig eine Strähne aus der Stirn streichend. Der Rotschimmer des Blonden war deutlich auf seinen Wangen zu erkennen, doch rundete es seine Schönheit nur noch weiter ab.
Behutsam verschränkten sie ihre Finger miteinander, wie Puzzleteile passten sie perfekt zusammen, wobei ihr Blick langsam zu diesen glitt und ein Lächeln auf ihre Lippen zauberte. Sie wussten von den fremden Gefühlen, die sich in ihrer Brust ausbreiteten und genossen diese zutiefst, auch wenn es vielleicht ein Fehler war.

"Verlass mich nicht, Jeongguk..."

"Niemals..."

Royalty || jikook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt