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Jimin POV

Ein leises Poltern aus Flurrichtung ließ mich aus meinem Halbschlaf erwachen und schließlich in dem kleinen Bett aufsetzen. Mein Blick huschte etwas verwirrt umher, probierte ich mich doch an die Dunkelheit zu gewöhnen und irgendwas zu erkennen. Das schwache Mondlicht, welches durch das Fenster schien, half mir letztendlich und ich konnte einzelne Gegenstände in dem kleinen Raum ausmachen. Neben mir grunzte mein Nachbar und drehte sich unter unverständlichem Murren auf seinen Bauch, um unbekümmert weiter zu schlafen. Er hatte das Geräusch von außen wohl nicht mitbekommen, was aber ziemlich verständlich war, denn wirklich laut war es ganz und gar nicht. Nur mit Mühe hatte ich es überhaupt vernommen, doch dies lag auch nur an meinem schlechten Zustand, der es mir nicht erlaubte, ordentliche Erholung zu bekommen.
Ich hatte kein Zeitgefühl, doch konnte an der Mondstellung in etwa ausmachen, dass noch nicht allzu viele Stunden vergangen und es noch immer tiefe Nacht war. Also wer um Himmels Willen schlich außerhalb der Zimmer rum? Dieses Verhalten war nicht gern gesehen und wurde manchmal auch mit schweren Aufgaben bestraft, denn für Personal gehörte sich unnötiges Umherwandern nicht.
Neugier breitete sich in meinen Gliedern aus und ließ meinen Körper von selbst in Richtung Tür schleichen. Vorsichtig und auf Diskretion bedacht öffnete ich sie also und sah in das tiefe Schwarz unseres Flures. Es war schwer überhaupt etwas auszumachen, da es hier auch kaum Fenster gab, was mir demnach einem leichten Strich durch die Rechnung machte. Angestrengt kniff ich meine Augen zusammen und konnte tatsächlich nach einiger Zeit einen dunklen Schatten am Boden ausmachen. Es war die Gestalt einer Person, die sich wohl die schmerzende Seite zu reiben schien, was die leisen Keucher bestätigten.

"Wer stellt denn bitte da einen Eimer hin?"

Ein Flüstern drang an meine Ohren und sofort hielt ich den Atem an. Diese Stimme hätte ich unter Tausenden wieder erkannt, auch wenn ich sie die letzten Wochen kaum zu hören bekommen hatte.
Noch verwirrter als vorher verzog ich meine Augenbrauen und trat nun komplett aus meinem Zimmer heraus. Die Figur hatte sich inzwischen wieder aufgerichtet und stand nun etwas hilflos im Raum herum, wobei sie mich noch nicht bemerkt zu haben schien.

"Welches Zimmer war jetzt nochmal Seines..?"

Wieder murmelte er vor sich hin und drehte sich daraufhin etwas von mir weg. Meine Augen hatten sich nun komplett an die Schwärze gewöhnt und ich konnte die grübelnden Gesichtszüge meines Gegenübers ausmachen.
Diese ganze Situation war ein einziges Rätsel für mich, weshalb ich beschloss mich endlich zu zeigen und die Person zur Rede zu stellen. Also tapste ich näher heran und tippte dann vorsichtig mit dem Finger gegen seine Schulter. Der Eindringling zuckte vor Schreck zusammen und riss die Augen weit auf, ließ aber keinen Laut über die Lippen kommen. Er drehte sich nun in meine Richtung und schien endlich aufmerksam auf mich zu werden. Ich kicherte leise über seine verängstigte Miene, bevor ich mich unbeschwert in seine Arme fallen ließ. Zunächst überrascht versteifte sich sein Körper, aber nur wenige Sekunden später erwiderte er die innige Umarmung, seinen Kopf auf meinem stützend und zufrieden aufseufzend.

"Ich dachte schon Sie würden gar nicht mehr kommen, mein Prinz."

Royalty || jikook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt