Das verlorene Königreich - Das gebrochene Herz

Kapitel 20 "Die Hohepriesterin"

Die Mädchen waren von der Kathedrale beeindruckt. Sie war unberührt von der Zerstörung, die sie umgab. Majestätisch ragten ihre Türme in den Himmel und es war, als berührten sie die Wolken. Die Herrscher betraten die Kathedrale und setzten sich in die erste Reihe, vor den Altar, wo sechs Throne standen. Charles führte die Mädchen und Jonas eine Treppe hinauf, die zur Empore führte. Dort saßen bereits weitere Personen. Charles stellte sie ihnen kurz vor. Der General der königlichen Garde des Riesenkönigsreich nickte ihnen zu. Er hieß Jay und beobachtete das Treiben unter ihnen misstrauisch. Die Leibwächterin von König Jason hieß Lia. Sie war ungefähr im selben Alter, wie die Mädchen und hatte erdbeerblonde Haare. Freundlich begrüßte sie sie. Als Anna über die Brüstung sah und die gegenüberliegende Empore ihr in den Blick fiel, bemerkte sie das dort weitere Personen platzt genommen hatte. Sie tippte Charles an.

„Wer ist das?"

Er sah zu der Empore. „Das ist die Leibgarde von König Arthur. Sarha, ihr Bruder Ethan, der General Jake und Carlos." erklärte er. Die Leibgarde hatte sich gerade gesetzt, da betrat eine weitere Person die Empore.

„Das ist Victor. Der Leibwächter von König Tyre."

„Das heißt die Gegner sind auch da." Anna sah in den Saal. Dort saßen, auf der anderen Seite der Bänke, die zwei Könige der gegnerischen Königreiche. König Tyre und König Arthur. Sie konnten nicht älter als Natalie sein. König Tyre hatte hellbraune Haare und sah jünger aus, als er eigentlich war. König Arthur hatte blonde, lange Haare und sah immer wieder nervös zu seine Leibwächtern hinauf. Die Beiden würdigten die anderen Herrscher keines Blickes. Da betraten die ehemaligen Herrscher der Königreiche den Saal und nahmen auf den Thronen platzt.

„Ganz links sitzt Königin Ferisa, Königin vom Wald der Träume." erklärte Charles. Königin Ferisa hatte die rotesten Haare und die grünsten Augen, die die Mädchen je gesehen hatten. Ihre Flügel glitzerten wie die einer Libelle.

„Daneben sitzt Königin Arcadia, Königin vom Wald der Albträume." Königin Acardia sah gebieterisch auf die anderen Herrscher. Ihre rabenschwarzen Haare fielen ihr glatt über die schmalen Schultern und sahen aus wie Seide. Sie betonten ihren dunklen Teint perfekt. Ihre Flügel glitzerten ebenso wie Königin Ferisas, aber sie hatten einen Riss.

„Neben ihr sitzt Königin Najade." Die ehemalige Königin von Elysion war wunderschön. Gelbgoldene, lange Haare, die bis auf dem Boden reichten. Liebevoll blickte sie auf die vor ihnen platzierten Herrscher.

„König Jack sitzt neben ihr. Anscheinend wohnen sie zusammen. Jedenfalls haben sie dieselbe Adresse."

Anna sah die beiden ehemaligen Herrscher an. König Jack sah gut aus. Ein wenig wie Joshua. Aber er hatte dunkelblonde Haare und sanftere Züge.

„Daneben sitzen König Carlenaos und König Tyreas." König Carlenaos hatte goldbraune Haare und blickte seinen Neffen, König Jason, grimmig an. Dieser wand sie ängstlich unter seinem intensiven Blick. König Tyreas sah seinen Sohn, König Tyre, mit einer Mischung aus Enttäuschung und Wut an. Tyre schien ihn ebenso so grimmig anzusehen. Aber als Anna näher hinsah, bemerkte sie, dass Tyres Widerstandsfähigkeit nur vorgetäuscht war.

Königin Arcadia erhob sich und eröffnete die Ratssitzung. „Willkommen, Königinnen und Könige von Heris. Wir sind heute zusammengetreten, um einen Vorschlag von Königin Natalie zu diskutieren. Bitte erhebe dich, Königin."

Natalie schluckte und erhob sich von ihrem Sitz. Sie atmete tief ein, bevor sie ihren Vorschlag dem Rat vortrug.

„Ich möchte Frieden mit Kaledon und Anohara schließen, um die Magie aus Mondos zurückzuholen."

König Tyre und König Arthur sahen sie entgeistert an.

„Und wie willst du das anstellen?" fragte König Tyreas.