Kapitel 21 "Der Stern"

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Die anderen standen erstarrt hinter Natalie. Sie konnten ihren Augen und Ohren nicht trauen.

„Also die kurze Version ist diese: Die Ruine, die ich mit meinen Freundinnen entdeckt habe, war eine Kapelle, die Königin Lilliane gebaut hat, um ein Geheimnis zu bewahren. Das Geheimnis, dass nicht Aicalla, sondern Jokhain, Elysion gegründet hat." erklärte Natalie. Es war so still, dass man eine Nadel hätte fallen lassen können und das Geräusch hätte in der Kathedrale widergehallt.

„Dann ist Elysion auf eine Lüge gebaut?" fragte Charles betroffen. Natalie drehte sich zu ihm um und nickte. Er sah zu Boden, als müsste er das Gesagte erst einmal verarbeiten.

„Aber aus welchem Königshaus bist du dann? Königin Lilliane hatte einen Sohn von König Aicalla und nicht Jokhain, soweit ich weiß."

„Ja, Königin Lilliane hatte einen Sohn. Aber es war nicht Aicallas. Es war Jokhains Sohn." Sie sah Jokhain mitfühlend an. Dieser sah sie ungläubig an. Dann änderte sich seine Miene und er sah traurig zu Boden. „Wir hatten einen Sohn. Und ich wusste nichts davon..."

Mitfühlend ging sie auf ihn zu und wollte ihn trösten, doch er wich zurück. Sein Blick hatte sich wieder verändert, er war nun wütend und seine Miene war wie versteinert. Seine roten Augen leuchteten gefährlich auf. Um ihn herum entwickelte sich eine dunkelrote Aura.

„Sie haben mir mein Königreich, meine Familie und meine Frau genommen! Meinen Sohn und sogar meine Liebe! Dafür werden sie büßen!" Seine Stimme hallte in der Kathedrale wider wie Donner.

„Wow, komm runter." murmelte Joshua.

„Wie würdest du dich fühlen, wenn deine Familie und dein Königreich dir genommen würden?" flüsterte Jonas empört. Joshua sah ihn grimmig an.

„Halt!" rief Natalie Jokhain zu.

Jokhain drehte sich zu ihnen um. „Was?" Seine dunkelrote Aura legte sich ein wenig.

„Bevor du irgendetwas anstellst. Die Menschen aus Mondos haben die Magie gestohlen. Wir wollen sie zurückholen. Wenn du uns hilfst, kannst du danach Rache an denen nehmen, die dir dein Königreich genommen haben." schlug sie vor. In ihrer Stimme schwang ein Hauch von Verzweiflung. Sie konnten jede Hilfe brauchen, die sie kriegen konnten. Jokhain sah sie aus seinen roten Augen an, als hätte er etwas wichtiges vergessen.

„Wie will er denn Rache nehmen? Die sind doch bestimmt schon alle tot." flüstere Anna. Justine zuckte mit den Schultern.

„So soll es sein!" sagte Jokhain und schüttelte Natalies Hand, zur Besiegelung ihres Deals. Zufrieden sah sie ihre Freundinnen an. Diese hoben zögernd ihre Daumen.

„Ihr könnt mich jeder Zeit rufen, wenn ihr mich braucht." Jokhain verbeugte sich höflich, auch Natalie knickste. Dann war er verschwunden. So plötzlich, wie er aufgetaucht war, war er auch wieder verschwunden. Die anderen klappten zusammen, wie Klappmesser. Der Schock, der ihre Glieder eingefroren hatte, ließ nun schlagartig nach und sie sackten zusammen.

„Na, das war ja eine eigenartige Begegnung." sagte Joshua und verschränkte die Arme. Anna, Stefanie, Justine, Natalie, Joshua, Jonas und Charles waren nun auf dem Rückweg nach Elysion. Die Herrscher hatten sich, für den nächsten Tag, in Elysion verabredet, um einen Plan zu schmieden. Der hohe Rat hatte sich wieder aufgelöst. Ohne eine Entscheidung zu Treffen.

„Wer hätte gedacht, dass der blutige König jetzt zurückkehrt." bemerkte Jonas tonlos und starrte dabei in die Leere.

„Ich verstehe das immer noch nicht." Anna schüttelte ungläubig den Kopf. „Ist es normal, dass Geister zurückkehren?"

„Naja, es gibt einen Tag der Toten, wie in Mexico. Dort kehren Geister in unsere Welt zurück. Aber ich glaube nicht, dass der blutige König ein Geist ist." antwortete Natalie.

Das verlorene Königreich - Das gebrochene HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt